Was ist ein Lungenflügel?
Ein Lungenflügel ist eine der beiden Hälften der menschlichen Lunge, die jeweils in der rechten und linken Brustkorbseite liegen und für die Atmung unentbehrlich sind. Die Lunge besteht also aus zwei Lungenflügeln, die gemeinsam dafür sorgen, dass Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft ins Blut gelangt und Kohlendioxid abgegeben wird.
Aufbau und Funktion
Jeder Lungenflügel hat eine spezielle Form und Struktur. Der rechte Lungenflügel ist etwas größer und wird durch zwei tiefe Furchen in drei sogenannte Lappen unterteilt. Der linke Lungenflügel ist etwas kleiner, weil das Herz auf dieser Seite mehr Platz im Brustkorb beansprucht. Er besteht aus zwei Lappen. Diese Lappen wiederum sind in kleinere Abschnitte, die sogenannten Segmente, gegliedert.
Die Hauptaufgabe eines Lungenflügels besteht darin, Sauerstoff aufzunehmen und Kohlendioxid abzugeben. Dieser Gasaustausch geschieht in winzigen Lungenbläschen, den sogenannten Alveolen, die wie kleine Trauben an den Enden der Atemwege sitzen. Beim Einatmen gelangt Luft über die Luftröhre und die Bronchien in beide Lungenflügel. Dort verteilt sie sich weiter in immer feinere Verästelungen, bis sie die Alveolen erreicht.
Warum gibt es zwei Lungenflügel?
Die Aufteilung in zwei Lungenflügel ist ein wichtiger Schutzmechanismus des Körpers. Sollte ein Lungenflügel durch eine Erkrankung, Verletzung oder Operation beeinträchtigt sein, kann der andere Flügel oft einen Teil der Atemfunktion übernehmen. Das erklärt auch, warum manche Menschen nach der Entfernung eines Lungenflügels weiterhin atmen und leben können – auch wenn die Leistungsfähigkeit dann meist eingeschränkt ist.
Bedeutung in medizinischen Berichten
In Arztbriefen, Befunden oder Röntgenbeschreibungen wird häufig von „rechter Lungenflügel“ oder „linker Lungenflügel“ gesprochen. Damit ist immer die jeweilige Seite der Lunge gemeint. Oft wird dann noch genauer angegeben, welcher Lappen oder welches Segment betroffen ist. Das hilft Ärztinnen und Ärzten, Veränderungen wie Entzündungen, Tumoren oder andere Auffälligkeiten präzise zu lokalisieren.
Manchmal liest man auch von einer „Lungenflügelresektion“. Das bedeutet, dass ein Teil eines Lungenflügels operativ entfernt wurde – zum Beispiel bei bestimmten Erkrankungen. Die genaue Benennung der betroffenen Seite und des Lappens ist dabei wichtig für die weitere Behandlung.
Was passiert, wenn ein Lungenflügel nicht richtig arbeitet?
Wenn ein Lungenflügel nicht mehr voll funktioniert, kann das unterschiedliche Ursachen haben. Häufige Gründe sind Infektionen wie eine Lungenentzündung, Verletzungen durch Unfälle oder chronische Erkrankungen wie COPD. Auch Tumoren oder andere Veränderungen können die Funktion eines Lungenflügels beeinträchtigen.
In solchen Fällen kann es zu Atemnot, Husten oder Schmerzen kommen. Wie stark die Beschwerden sind, hängt davon ab, wie viel Lungengewebe betroffen ist und wie gut der andere Lungenflügel die Aufgabe mitübernehmen kann. In vielen Situationen ist eine gezielte Behandlung möglich, die sich nach der Ursache richtet.
Wissenswertes rund um den Lungenflügel
Jeder Mensch hat von Geburt an zwei Lungenflügel, die sich an die Anforderungen des Körpers anpassen können. Bei körperlicher Anstrengung weiten sich die Lungenflügel, um mehr Sauerstoff aufzunehmen. Im Ruhezustand arbeiten sie sparsamer.
Die Lunge ist das einzige Organ, das schwimmt – das liegt an den vielen winzigen Lungenbläschen, die mit Luft gefüllt sind. Auch deshalb ist die Lunge auf Röntgenbildern meist gut zu erkennen.
Insgesamt sorgt das Zusammenspiel beider Lungenflügel dafür, dass der Körper optimal mit Sauerstoff versorgt wird. Veränderungen an einem Lungenflügel werden immer im Zusammenhang mit dem gesamten Atmungssystem betrachtet, um die bestmögliche Versorgung sicherzustellen.