Liegebescheinigung – Bedeutung und Anforderungen

Liegebescheinigung – Bedeutung und Anforderungen

24.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Eine Liegebescheinigung ist ein ärztliches Dokument, das bestätigt, dass jemand aus medizinischen Gründen das Bett hüten muss – meist im Krankenhaus, manchmal aber auch zu Hause.

Wozu dient eine Liegebescheinigung?

Die Bescheinigung spielt vor allem im Zusammenhang mit einem stationären Krankenhausaufenthalt eine wichtige Rolle. Sie dient als Nachweis, dass eine Person tatsächlich über einen bestimmten Zeitraum im Bett liegen musste, weil es der Gesundheitszustand erforderlich gemacht hat. Das kann zum Beispiel nach einer Operation, bei einer schweren Erkrankung oder bei Komplikationen während der Behandlung der Fall sein.

Versicherungen oder Arbeitgeber verlangen manchmal einen solchen Nachweis, wenn es um die Begründung einer längeren Arbeitsunfähigkeit, um Krankengeld oder um die Abrechnung bestimmter Leistungen geht. Auch für die Krankenkasse kann die Liegebescheinigung wichtig sein, etwa wenn geprüft wird, ob ein Anspruch auf Krankengeld oder eine Verlängerung des stationären Aufenthalts besteht.

Ganzen Befund übersetzen?

Du hast einen Arztbericht oder Befund den du nicht verstehst? Dann nutze Simply Onno, um dir diesen in einfache Sprache übersetzen und erklären zu lassen.

Mehr Infos

Wann wird eine Liegebescheinigung ausgestellt?

Eine Liegebescheinigung wird in der Regel von der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt ausgestellt, wenn eine Person aus gesundheitlichen Gründen das Bett nicht verlassen durfte oder konnte. Das ist meist im Krankenhaus der Fall, etwa nach einer größeren Operation, bei schweren Infektionen oder anderen Situationen, in denen das Aufstehen oder Verlassen des Bettes gesundheitlich nicht vertretbar wäre.

Manchmal kommt es auch vor, dass eine Liegebescheinigung für die Zeit nach der Entlassung aus dem Krankenhaus benötigt wird, beispielsweise wenn weiterhin strenge Bettruhe eingehalten werden muss und dies gegenüber einer Versicherung oder dem Arbeitgeber nachgewiesen werden soll.

Was steht in einer Liegebescheinigung?

In einer Liegebescheinigung werden in der Regel der Name der betroffenen Person, der Zeitraum der Bettruhe und der Grund für die medizinisch notwendige Liegezeit dokumentiert. Oft ist sie sehr knapp gehalten, da es sich um eine formale Bestätigung handelt. Die Diagnose oder nähere medizinische Details werden meist nicht genannt, um die Privatsphäre zu schützen – es sei denn, sie sind für den jeweiligen Zweck erforderlich.

Warum ist die Liegebescheinigung manchmal notwendig?

Gerade bei längerer Arbeitsunfähigkeit oder wenn es um finanzielle Leistungen geht, verlangen Krankenkassen oder Versicherungen einen Nachweis, dass die Bettruhe medizinisch notwendig war. Die normale Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung („Krankschreibung“) reicht in manchen Fällen nicht aus, vor allem dann, wenn es um längere Zeiträume oder um spezielle Ansprüche wie Krankengeld geht.

Auch für den Arbeitgeber kann eine solche Bescheinigung wichtig sein, etwa wenn es um die Rückkehr an den Arbeitsplatz oder um die Klärung von Versicherungsfragen geht. Sie ist also ein zusätzlicher Nachweis, dass die Zeit im Bett keine freiwillige Entscheidung war, sondern medizinisch geboten.

Liegebescheinigung: Unterschiede zur Krankschreibung

Oft wird die Liegebescheinigung mit der klassischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung verwechselt. Während die Krankschreibung allgemein bestätigt, dass jemand nicht arbeiten kann, belegt die Liegebescheinigung speziell, dass Bettruhe eingehalten werden musste. Das ist ein wichtiger Unterschied, zum Beispiel wenn es um den Anspruch auf Krankengeld oder bestimmte Versicherungsleistungen geht.

Die Krankschreibung ist für den Arbeitgeber gedacht, um die Arbeitsunfähigkeit nachzuweisen. Die Liegebescheinigung wird zusätzlich ausgestellt, wenn ein Nachweis über die tatsächliche Liegezeit benötigt wird – etwa auf Verlangen der Krankenkasse oder der Versicherung.

Wie bekommt man eine Liegebescheinigung?

Die Ausstellung erfolgt meist automatisch durch die behandelnde Klinik oder den Arzt, wenn sie für die Abrechnung, für die Krankenkasse oder auf Wunsch des Patienten gebraucht wird. Wer eine solche Bescheinigung benötigt, kann sie direkt beim Krankenhaus oder beim behandelnden Arzt anfordern. In der Regel reicht ein kurzer Hinweis, dass der Nachweis für die Versicherung, den Arbeitgeber oder die Krankenkasse gebraucht wird.

Es entstehen dabei normalerweise keine zusätzlichen Kosten, da die Ausstellung zu den Aufgaben der Klinik oder Praxis gehört, wenn ein berechtigtes Interesse besteht.

Rechtliche und praktische Hinweise

Die Liegebescheinigung ist ein offizielles Dokument und sollte sorgfältig aufbewahrt werden, solange der Anspruch auf Leistungen oder die Klärung mit der Versicherung noch läuft. Sie kann auch nachträglich ausgestellt werden, wenn der Aufenthalt oder die Bettruhe bereits vorbei sind – entscheidend ist, dass der Arzt den medizinischen Sachverhalt bestätigen kann.

Im Alltag taucht der Begriff eher selten auf. Häufiger wird er erst dann relevant, wenn es um die Klärung von Ansprüchen gegenüber Dritten geht, etwa bei längerer Krankheit oder nach einem Unfall.

Zusammengefasst

Eine Liegebescheinigung ist ein medizinischer Nachweis über eine angeordnete Bettruhe, meist während eines Krankenhausaufenthaltes. Sie dient dazu, gegenüber Arbeitgebern, Krankenkassen oder Versicherungen zu belegen, dass Bettruhe medizinisch notwendig war und kann für finanzielle Leistungen oder rechtliche Ansprüche wichtig sein. Wer eine solche Bescheinigung benötigt, kann sie direkt bei der behandelnden Ärztin oder dem Arzt anfordern.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

Jetzt ganzen Befund übersetzen