Leistenpuls – Hinweise auf Gefäße und Durchblutung

Leistenpuls – Hinweise auf Gefäße und Durchblutung

25.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Leistenpuls bezeichnet den fühlbaren Puls an der Leiste, genauer gesagt an der sogenannten Arteria femoralis, einer großen Schlagader im Bereich des Oberschenkels.

Wo genau befindet sich der Leistenpuls?

Der Leistenpuls ist direkt in der Leistengegend tastbar, etwa dort, wo das Bein in den Rumpf übergeht. In der medizinischen Fachsprache ist damit die Arteria femoralis gemeint – eine der Hauptschlagadern, die das Bein mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Um den Puls zu tasten, wird meist mit den Fingern leicht in die Leiste gedrückt, etwas unterhalb des Leistenbandes. Der Puls ist hier bei gesunden Menschen meist deutlich spürbar, weil das Blutgefäß relativ oberflächlich verläuft.

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Warum wird der Leistenpuls untersucht?

Das Abtasten des Leistenpulses ist ein einfacher, aber wichtiger Untersuchungsschritt. Ärztinnen und Ärzte prüfen so, ob das Blut ungehindert durch die Arterien in die Beine fließen kann. Lässt sich der Puls gut tasten, spricht das für einen normalen Blutfluss. Ist der Puls an einer oder beiden Seiten schwach oder gar nicht fühlbar, kann das auf eine Verengung oder einen Verschluss der Arterie hindeuten. Solche Durchblutungsstörungen treten zum Beispiel bei Gefäßerkrankungen wie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) auf.

Was bedeutet es, wenn der Leistenpuls schwach oder nicht tastbar ist?

Ein schwacher oder fehlender Leistenpuls kann verschiedene Ursachen haben. Manchmal liegt eine Gefäßverengung oder ein Verschluss vor, zum Beispiel durch Ablagerungen (Arteriosklerose). In seltenen Fällen können auch Verletzungen, Entzündungen oder angeborene Besonderheiten der Gefäße dahinterstecken. In solchen Situationen werden meist weitere Untersuchungen wie eine Ultraschalluntersuchung (Doppler-Sonografie) oder bildgebende Verfahren empfohlen, um die genaue Ursache zu klären.

Bedeutung im medizinischen Alltag

Das Tasten des Leistenpulses gehört zur Routineuntersuchung, wenn Beschwerden wie Schmerzen, Taubheitsgefühle oder Kältegefühl im Bein auftreten. Auch bei Verdacht auf Gefäßverschlüsse, nach Operationen oder Unfällen im Becken- und Oberschenkelbereich sowie bei chronischen Durchblutungsstörungen wird der Leistenpuls kontrolliert. Bei gesunden Menschen ist ein kräftiger, regelmäßiger Puls in der Leiste ein Zeichen für eine gute Durchblutung der Beine.

Was sagt der Leistenpuls über die Gesundheit aus?

Ein normal tastbarer Leistenpuls spricht in der Regel für eine freie, ungestörte Durchblutung der großen Beinarterien. Veränderungen des Pulses – wie einseitige Schwäche oder Ausfall – können Hinweise auf Erkrankungen des Gefäßsystems liefern. Allerdings reicht das Abtasten allein nicht immer für eine genaue Diagnose aus. Weitere Untersuchungen sind oft nötig, um die Ursache sicher festzustellen.

Zusammengefasst

Der Begriff Leistenpuls beschreibt den fühlbaren Schlag der Oberschenkelarterie in der Leistengegend. Das Tasten dieses Pulses ist eine wichtige Methode, um die Durchblutung der Beine zu beurteilen. Veränderungen können auf Gefäßerkrankungen hinweisen, müssen aber immer im Zusammenhang mit anderen Beschwerden und Untersuchungen betrachtet werden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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