Eine Leberzyste ist eine mit Flüssigkeit gefüllte Blase, die sich im Gewebe der Leber bildet. Solche Zysten sind meist gutartig und werden häufig zufällig bei Ultraschalluntersuchungen entdeckt, da sie in den meisten Fällen keine Beschwerden verursachen.
Was genau ist eine Zyste in der Leber?
Die Leber ist ein zentrales Organ im rechten Oberbauch, das viele Aufgaben für den Stoffwechsel übernimmt. Eine Zyste in diesem Bereich ist eine abgekapselte, flüssigkeitsgefüllte Struktur, die sich im Lebergewebe befindet. In der Regel handelt es sich dabei um sogenannte „einfache Zysten“. Sie bestehen aus einer dünnen Wand und sind mit einer klaren, wässrigen Flüssigkeit gefüllt. Die Größe kann stark variieren – von wenigen Millimetern bis hin zu mehreren Zentimetern Durchmesser.
Wie entstehen Leberzysten?
Die meisten Leberzysten sind angeboren, das heißt, sie entstehen bereits während der Entwicklung im Mutterleib. Im Laufe des Lebens wachsen sie meist langsam weiter, ohne Probleme zu bereiten. Seltener können Zysten auch durch Entzündungen, Parasiten (wie den Fuchsbandwurm) oder Verletzungen entstehen. In den allermeisten Fällen handelt es sich jedoch um harmlose, sogenannte „solitäre“ oder „einfache“ Zysten.
Gibt es Symptome bei einer Leberzyste?
Oft bleibt eine Leberzyste unbemerkt, weil sie keine Beschwerden verursacht. Viele Menschen erfahren erst durch eine Ultraschalluntersuchung oder ein CT davon, dass sie eine solche Veränderung in der Leber haben. Erst wenn eine Zyste sehr groß wird, kann sie auf umliegende Organe drücken und dadurch ein Völlegefühl, leichte Schmerzen im rechten Oberbauch oder ein Druckgefühl verursachen. Sehr selten kommt es zu Komplikationen wie einer Einblutung in die Zyste oder einer Infektion, was dann stärkere Beschwerden auslösen kann.
Muss man sich Sorgen machen?
Die Diagnose „Leberzyste“ löst bei vielen zunächst Unsicherheit oder sogar Angst aus. Die gute Nachricht: In den allermeisten Fällen sind Leberzysten völlig harmlos und müssen nicht behandelt werden. Sie entarten praktisch nie und führen nur extrem selten zu ernsten Problemen. Es handelt sich hierbei nicht um Krebs und das Risiko, dass aus einer einfachen Zyste eine bösartige Erkrankung entsteht, ist äußerst gering.
Dennoch tauchen nach der Diagnose oft Fragen auf: Kann die Zyste wachsen? Muss sie beobachtet werden? Kann sie platzen? In der Regel werden Zysten, die keine Beschwerden verursachen, lediglich regelmäßig per Ultraschall kontrolliert. Ein „Platzen“ ist äußerst selten und führt meist zu keinen schwerwiegenden Folgen.
Wann ist eine Behandlung notwendig?
Eine Therapie ist nur dann nötig, wenn die Leberzyste Beschwerden verursacht oder Komplikationen wie eine Einblutung, Infektion oder sehr starke Größenzunahme auftreten. In solchen Fällen kann die Zyste punktiert werden, um Flüssigkeit abzulassen, oder sie wird operativ entfernt. Diese Eingriffe sind jedoch selten erforderlich. Bei sehr großen Zysten, die auf andere Organe drücken oder Schmerzen bereiten, kann ein minimal-invasiver Eingriff Abhilfe schaffen. Liegt der Verdacht auf eine andere, seltenere Ursache (zum Beispiel eine parasitäre Zyste) vor, wird gezielt weiter untersucht und behandelt.
Was bedeutet die Diagnose im Alltag?
Für die meisten bedeutet die Diagnose einer Leberzyste keine Einschränkung im Alltag. Es ist nicht nötig, die Ernährung umzustellen oder bestimmte Aktivitäten zu meiden. Die Leber erfüllt ihre Aufgaben weiterhin unbeeinträchtigt. Lediglich regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt können sinnvoll sein, um ein Wachstum der Zyste zu überwachen. Treten plötzlich Schmerzen, Fieber oder andere ungewöhnliche Symptome auf, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, um mögliche Komplikationen auszuschließen.
Zusammengefasst
Leberzysten sind meist harmlose, flüssigkeitsgefüllte Veränderungen im Lebergewebe, die selten Beschwerden verursachen. Sie werden oft zufällig entdeckt und benötigen in den meisten Fällen keine Behandlung. Nur bei Beschwerden oder Komplikationen ist eine Therapie nötig. Regelmäßige Kontrollen helfen, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und Sicherheit zu geben.