Was sind Lamellen in der Medizin?
Lamellen sind dünne, schichtartige Strukturen, die im menschlichen Körper vor allem im Bereich des Knochens und der Augen eine wichtige Rolle spielen. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen (lamella) und bedeutet „kleine Platte“ oder „dünne Schicht“. In der Medizin spricht man von Lamellen, wenn mehrere feine Gewebeschichten übereinanderliegen und dabei spezielle Funktionen übernehmen – zum Beispiel für Stabilität, Nährstoffversorgung oder Lichtdurchlässigkeit.
Lamellen im Knochen: Stabilität durch Schichtung
Der menschliche Knochen besteht nicht aus einer festen Masse, sondern aus feinen Schichten – sogenannten Lamellen. Besonders im sogenannten Lamellenknochen (auch substantia compacta genannt) sind diese Schichten spiralförmig um kleine Kanäle (die sogenannten Havers-Kanäle) angeordnet. Diese besondere Struktur macht den Knochen gleichzeitig stabil und flexibel. Die Lamellen schützen den Knochen vor Brüchen und sorgen dafür, dass Nährstoffe über die feinen Blutgefäße gut verteilt werden.
Lamellen in der Augenheilkunde
Auch im Auge, genauer gesagt in der Hornhaut, finden sich lamellenartige Strukturen. Die Hornhaut besteht aus mehreren durchsichtigen Schichten, die in genau geordneter Weise übereinanderliegen. Diese Lamellenstruktur sorgt dafür, dass das Licht richtig gebrochen wird und wir scharf sehen können. Wird die Anordnung gestört – etwa durch Verletzungen oder bestimmte Erkrankungen – kann es zu einer Sehverschlechterung kommen.
Medizinische Bedeutung bei Operationen und Implantaten
In der modernen Medizin nutzt man das Prinzip der Lamellen bei bestimmten Operationen und Implantaten, um natürliche Gewebestrukturen möglichst gut nachzuahmen. Ein Beispiel ist die LASIK-Operation, bei der die Hornhaut des Auges in einer feinen Lamelle angehoben wird, um die Brechkraft zu verändern und die Sehschärfe zu verbessern.
Auch bei Zahnimplantaten oder künstlichem Knochenersatz hilft die lamellenartige Struktur dabei, dass sich das Implantat besser in das umliegende Gewebe integriert und fest einwächst. So wird die Heilung unterstützt und die Belastbarkeit verbessert.
Fazit: Lamellen – feine Schichten mit großer Wirkung
Ob in der Orthopädie, der Zahnmedizin oder der Augenheilkunde – Lamellen sind aus der medizinischen Anatomie und Therapie nicht wegzudenken. Sie verleihen dem Knochen Festigkeit, ermöglichen klares Sehen und verbessern den Erfolg moderner Operationsverfahren. Ihre gezielte Nutzung in der Medizin hilft dabei, natürliche Funktionen wiederherzustellen und Heilungsprozesse zu unterstützen.