Lacunae – Was hinter den Hohlräumen steckt

Lacunae – Was hinter den Hohlräumen steckt

07.08.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was sind Lacunae?

Lacunae sind kleine Hohlräume oder Vertiefungen im Gewebe, die an verschiedenen Stellen im Körper vorkommen können. In der Medizin beschreibt dieser Begriff meist winzige, natürlich vorkommende Räume im Knochen, im Gehirn oder auch in anderen Organen.

Wo kommen Lacunae im Körper vor?

Der Begriff „Lacunae“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Lücken“ oder „Vertiefungen“. Besonders häufig wird er im Zusammenhang mit dem Skelettsystem verwendet. Im Knochengewebe, zum Beispiel, befinden sich die sogenannten Knochenlakunen. Sie sind winzige Hohlräume, in denen die Knochenzellen, die sogenannten Osteozyten, eingebettet sind. Diese kleinen Kammern sind über feine Kanälchen miteinander verbunden und sorgen dafür, dass die Zellen im Knochen mit Nährstoffen versorgt werden.

Auch im Gehirn kann der Begriff auftauchen. Hier ist mit „Lacunae“ meist von kleinen, runden oder ovalen Hohlräumen die Rede, die in bestimmten Regionen des Gehirns zu finden sind. In der Regel handelt es sich dabei um harmlose Strukturen, die schon von Natur aus vorhanden sind. Allerdings kann der Begriff auch im Zusammenhang mit sogenannten „lakunären Infarkten“ fallen – das sind winzige Durchblutungsstörungen im Gehirn, die zu kleinen Gewebeschäden führen. In diesem Zusammenhang hat das Wort also eine andere Bedeutung, die sich auf eine krankhafte Veränderung bezieht.

Neben Knochen und Gehirn gibt es noch weitere Bereiche, in denen der Begriff verwendet wird. In der weiblichen Anatomie, zum Beispiel, bezeichnet man mit „Lacunae“ kleine Vertiefungen in der Gebärmutterschleimhaut. Auch in Muskeln, Blutgefäßen oder Drüsen können solche Hohlräume beschrieben werden.

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Wann taucht der Begriff im Befund auf?

In Arztbriefen, Befunden oder radiologischen Berichten wird „Lacunae“ meist genutzt, um bestimmte Strukturen oder Beobachtungen zu beschreiben. Handelt es sich um Knochenlakunen, ist damit in der Regel einfach die normale, feine Unterteilung des Knochengewebes gemeint. Wird im MRT oder CT vom Gehirn über „Lacunae“ berichtet, kann das entweder auf natürliche Hohlräume oder, je nach Kontext, auf kleine, abgegrenzte Defekte durch einen früheren Infarkt hindeuten. Entscheidend ist immer, in welchem Zusammenhang das Wort verwendet wird und welche weiteren Informationen im Befund stehen.

Was bedeutet das für dich?

Der Begriff selbst ist zunächst neutral und beschreibt lediglich eine bestimmte Form oder Struktur im Gewebe. In den meisten Fällen sind Lacunae vollkommen normal und gehören zur natürlichen Anatomie. Sie sind keine Krankheit, sondern Teil des gesunden Aufbaus von Knochen, Gehirn und anderen Organen.

Falls im Befund allerdings von „lakunären Infarkten“ oder „lakunären Läsionen“ die Rede ist, handelt es sich um kleine, meist ältere Durchblutungsstörungen, die winzige Narben im Gehirn hinterlassen haben. Solche Veränderungen werden oft zufällig entdeckt und sind besonders bei älteren Menschen oder Personen mit Bluthochdruck nicht ungewöhnlich. Die Bedeutung hängt dann vom Ausmaß und der Anzahl dieser Veränderungen ab.

Anatomische Begriffe im Kontext verstehen

Lacunae sind also in erster Linie ein anatomischer Begriff für kleine Hohlräume im Körper. Ob es sich um eine harmlose Struktur oder eine krankhafte Veränderung handelt, lässt sich nur im Zusammenhang mit dem gesamten Befund oder der Diagnose beurteilen. Wer unsicher ist, sollte den genauen Zusammenhang mit der behandelnden Fachperson besprechen – so lässt sich klären, ob es sich um eine normale Beobachtung oder um etwas Behandlungsbedürftiges handelt.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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