Lactat Dehydrogenase – Wenn der LDH-Wert auffällt

Lactat Dehydrogenase – Wenn der LDH-Wert auffällt

02.11.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Lactat Dehydrogenase, häufig auch als LDH bezeichnet, ist ein Enzym, das im gesamten Körper vorkommt und eine wichtige Rolle beim Energiestoffwechsel der Zellen spielt. Es hilft dabei, Milchsäure (Laktat) in eine für den Körper nutzbare Form umzuwandeln. In medizinischen Befunden taucht der Begriff oft im Zusammenhang mit Blutwerten auf.

Was genau ist LDH?

LDH steht für Lactat Dehydrogenase. Dieses Enzym findet sich nahezu in allen Organen und Geweben: besonders viel davon steckt in Herz, Leber, Nieren, Muskeln und roten Blutkörperchen. Seine Hauptaufgabe besteht darin, beim Abbau von Zucker zu helfen, damit die Zellen Energie gewinnen können – vor allem dann, wenn wenig Sauerstoff zur Verfügung steht.

Im Rahmen einer laborchemischen Untersuchung wird LDH oft als Blutwert bestimmt. Ein erhöhter oder erniedrigter Wert kann Hinweise darauf geben, ob irgendwo im Körper Zellen geschädigt oder zerstört werden.

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LDH-Blutwert: Bedeutung und Interpretation

Wenn im Labor der LDH-Wert im Blut gemessen wird, möchte man herausfinden, ob im Körper ungewöhnlich viele Zellen zugrunde gehen oder sich ein bestimmtes Organ auffällig verhält. Normalerweise bleibt das meiste LDH in den Zellen verborgen. Erst wenn Zellen beschädigt oder zerstört werden, gelangt das Enzym ins Blut. Das bedeutet: Ein erhöhter LDH-Blutwert ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Hinweis darauf, dass irgendwo im Körper ein Prozess abläuft, bei dem Zellen geschädigt werden.

LDH erhöht, was steckt dahinter?

Die Ursachen können sehr unterschiedlich sein. Manchmal sind es harmlose Gründe, wie ein Muskelkater nach Sport oder eine kleine Verletzung. In anderen Fällen steckt eine Erkrankung dahinter: Infektionen, Blutarmut durch den Abbau roter Blutkörperchen, Entzündungen, Herzinfarkt oder Lebererkrankungen zählen zu den häufigeren Auslösern. Auch manche Tumorerkrankungen können den LDH-Wert steigen lassen, weil Tumorzellen oft schneller absterben und dabei Enzyme freisetzen.

Ein niedriger LDH-Wert ist dagegen selten und hat meist keine medizinische Bedeutung.

Wann wird LDH bestimmt?

Ärztinnen und Ärzte lassen den LDH-Wert oft bestimmen, wenn der Verdacht auf eine Gewebeschädigung besteht. Das kann zum Beispiel nach einem Herzinfarkt, bei unklaren Leberschäden oder bei bestimmten Blutkrankheiten sinnvoll sein. Auch bei der Kontrolle von Krebserkrankungen, etwa zur Verlaufskontrolle oder zur Einschätzung der Aktivität einer Erkrankung, spielt LDH eine Rolle.

Manchmal wird LDH auch im Rahmen von Routineuntersuchungen oder zur Abklärung unspezifischer Beschwerden mitgemessen. Wichtig ist dabei: Ein einzelner Wert allein reicht selten für eine Diagnose. Meist werden weitere Laborwerte oder Untersuchungen herangezogen, um die Ursache für eine LDH-Erhöhung zu finden.

Was bedeutet ein erhöhter LDH-Wert für dich?

Ein erhöhter LDH-Wert kann zunächst beunruhigend wirken, vor allem wenn im Arztbrief keine genaue Ursache genannt wird. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass dieser Wert allein keine Aussage über eine bestimmte Krankheit trifft. LDH ist sehr empfindlich und reagiert auf viele verschiedene Prozesse im Körper. Schon eine harmlose Muskelverletzung, eine Infektion oder eine Entzündung können den Wert steigen lassen.

Wird ein erhöhter LDH-Wert festgestellt, folgt meist eine genauere Abklärung. Weitere laborchemische Tests, bildgebende Verfahren oder Gespräche über Beschwerden helfen dann, die Ursache zu finden. In manchen Fällen bleibt der Wert auch ohne erkennbare Krankheit leicht erhöht.

LDH im Zusammenhang mit Krankheiten

Bei bestimmten Erkrankungen spielt LDH eine größere Rolle. Dazu gehören zum Beispiel verschiedene Formen von Blutarmut (Anämien), bei denen rote Blutkörperchen verstärkt abgebaut werden. Auch bei Tumorerkrankungen, Leberentzündungen oder einem Herzinfarkt kann LDH stark ansteigen. In diesen Fällen ist der Wert aber immer nur ein Puzzlestück im Gesamtbild und wird nie allein zur Diagnose oder Therapieentscheidung herangezogen.

Häufige Fragen rund um LDH drehen sich darum, ob ein erhöhter Wert „schlimm“ ist oder ob eine Behandlung notwendig wird. Die Antwort darauf hängt immer von der Ursache ab. Ein einmalig leicht erhöhter Wert ohne Beschwerden ist meist harmlos. Erst wenn weitere Symptome oder auffällige Befunde dazukommen, wird genauer untersucht.

Verschiedene Bedeutungen und Varianten

LDH steht fast immer für Lactat Dehydrogenase, doch in seltenen Fällen kann die Abkürzung auch für andere Begriffe verwendet werden – etwa in technischen oder chemischen Zusammenhängen. Im medizinischen Kontext ist jedoch fast immer das Enzym gemeint. Wichtig bleibt: Abkürzungen wie LDH sollten immer im Zusammenhang mit dem restlichen Befund oder Bericht betrachtet werden.

Zusammengefasst: LDH als Hinweisgeber im Körper

Lactat Dehydrogenase ist ein Enzym, das in vielen Geweben vorkommt und bei laborchemischen Untersuchungen als Blutwert gemessen werden kann. Ein erhöhter Wert zeigt an, dass irgendwo im Körper vermehrt Zellen geschädigt werden – die Ursachen reichen von harmlos bis behandlungsbedürftig. Die genaue Bedeutung hängt immer von der jeweiligen Situation und den weiteren Befunden ab. Ein einzelner erhöhter LDH-Wert ist kein Grund zur Panik, sondern ein Hinweis, genauer hinzuschauen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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