Kortikal – Bedeutung für Befunde im Gehirn

Kortikal – Bedeutung für Befunde im Gehirn

08.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet kortikal?

Kortikal bedeutet „die Großhirnrinde betreffend“ oder „zur Hirnrinde gehörend“. In der Medizin beschreibt dieser Begriff alles, was sich auf die äußere Schicht des Gehirns, die sogenannte Großhirnrinde (Cortex cerebri), bezieht.

Die Großhirnrinde – Schaltzentrale des Denkens

Die Großhirnrinde ist die äußerste Schicht des Gehirns und besteht aus einer dünnen Lage von Nervenzellen. Sie ist nur wenige Millimeter dick, spielt aber eine zentrale Rolle für viele wichtige Funktionen. In der Großhirnrinde werden Sinneseindrücke verarbeitet, Bewegungen geplant, Sprache ermöglicht und komplexe Gedanken gesteuert. Auch Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Bewusstsein hängen maßgeblich von dieser Hirnregion ab.

Wenn in einem Befund von „kortikalen Arealen“ oder „kortikaler Aktivität“ die Rede ist, sind damit bestimmte Bereiche oder Vorgänge in dieser Rindenschicht gemeint. Der Begriff taucht häufig in bildgebenden Untersuchungen wie MRT oder CT auf, wenn Ärztinnen und Ärzte Veränderungen, Auffälligkeiten oder Aktivitäten in der Großhirnrinde beschreiben.

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Wo taucht der Begriff noch auf?

Kortikal wird nicht nur im Zusammenhang mit dem Gehirn verwendet, sondern manchmal auch bei anderen Organen, die eine äußere Rindenschicht besitzen. So gibt es beispielsweise auch eine „kortikale Schicht“ in den Nieren. In der Neurologie und Radiologie bezieht sich „kortikal“ jedoch fast immer auf die Großhirnrinde.

In medizinischen Berichten finden sich Formulierungen wie „kortikale Läsion“, „kortikale Atrophie“ oder „kortikale Signalveränderung“. Gemeint ist dann jeweils, dass eine Veränderung oder Auffälligkeit in der Hirnrinde festgestellt wurde. Die genaue Bedeutung hängt vom jeweiligen Kontext ab und wird durch den gesamten Befund bestimmt.

Bedeutung in der Diagnostik

Die Unterscheidung zwischen „kortikal“ (Großhirnrinde) und „subkortikal“ (unterhalb der Rinde, also im tieferen Hirngewebe) ist für Ärztinnen und Ärzte wichtig, weil verschiedene Erkrankungen bevorzugt bestimmte Hirnregionen betreffen. So zeigen sich manche Epilepsieformen oder Demenzen insbesondere in der Großhirnrinde, während andere Veränderungen eher im subkortikalen Bereich auftreten.

Auch bei Schlaganfällen, Entzündungen oder Verletzungen kann im Befund stehen, ob die Veränderung kortikal oder subkortikal lokalisiert ist. Das hilft dabei, die Ursache und mögliche Folgen besser einzuschätzen.

Kurz zusammengefasst

Kortikal bedeutet immer: Es geht um die Rindenschicht eines Organs, meistens um die Großhirnrinde. Ob eine Veränderung in diesem Bereich für dich relevant ist oder behandelt werden muss, hängt ganz von der genauen Diagnose und dem Gesamtkontext ab. Die genaue Bedeutung lässt sich daher immer erst im Zusammenhang mit dem gesamten Befund beurteilen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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