Korium: Die schützende Lederhaut der Haut

Korium: Die schützende Lederhaut der Haut

PD Dr. med. Witold Polanski

Das Korium ist eine Schicht der Haut, die direkt unter der obersten Schicht, der sogenannten Epidermis, liegt und auch als Lederhaut bezeichnet wird. Es handelt sich also um einen rein anatomischen Begriff, der in medizinischen Befunden oder Arztbriefen auftauchen kann, wenn die Haut genauer beschrieben wird.

Aufbau und Funktion der Lederhaut

Das Korium, manchmal auch als Dermis bezeichnet, bildet die mittlere Schicht der Haut. Es ist deutlich dicker als die darüberliegende Epidermis und besteht hauptsächlich aus Bindegewebe, das der Haut Festigkeit und Elastizität verleiht. In dieser Schicht befinden sich zahlreiche Blutgefäße, Nerven, Haarwurzeln, Schweißdrüsen und Talgdrüsen.

Die Lederhaut sorgt dafür, dass die Haut widerstandsfähig bleibt und sich nach Belastungen wieder in ihre ursprüngliche Form zurückzieht. Sie spielt auch eine wichtige Rolle beim Schutz vor Verletzungen, bei der Temperaturregulation und bei der Versorgung der oberen Hautschichten mit Nährstoffen. Ohne das Korium könnte die Haut ihre Schutzfunktion nicht erfüllen.

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Wie ist das Korium aufgebaut?

Innerhalb der Lederhaut lassen sich zwei Bereiche unterscheiden: die obere, etwas lockerere Schicht (Stratum papillare) und die tiefere, festere Schicht (Stratum reticulare). Die obere Schicht sorgt für die Verbindung zur Epidermis und ist für die feine Oberflächenstruktur der Haut verantwortlich. Die tiefere Schicht gibt der Haut ihre eigentliche Stabilität und enthält die meisten Bindegewebsfasern.

Durchzogen wird das Korium von einem Netzwerk aus kleinen Blutgefäßen, die die Haut mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Außerdem verlaufen hier viele Nervenenden, die für das Tast- und Schmerzempfinden zuständig sind. Auch die Haarwurzeln und die Ausgänge der Schweiß- und Talgdrüsen sind in dieser Hautschicht verankert.

Bedeutung in medizinischen Befunden

Wenn in einem Arztbrief oder Befund vom Korium die Rede ist, bezieht sich das meist auf die genaue Lage einer Hautveränderung oder Verletzung. Zum Beispiel kann beschrieben werden, wie tief eine Wunde reicht oder ob eine Entzündung das Korium betrifft. Auch bei Hautbiopsien oder feingeweblichen Untersuchungen wird häufig angegeben, ob das Korium mit einbezogen ist.

Es handelt sich dabei nicht um eine Krankheit oder Diagnose, sondern lediglich um einen Hinweis auf die betroffene Hautschicht. Das ist vor allem wichtig, um den Schweregrad einer Hautveränderung oder den Verlauf einer Erkrankung besser einschätzen zu können.

Wer sich näher für das Thema interessiert, findet weitere Informationen zum Aufbau und den Aufgaben der verschiedenen Körpergewebe auf einer eigenen Seite.

Wichtige Rolle für die Hautgesundheit

Das Korium ist entscheidend für die Regeneration und Widerstandsfähigkeit der Haut. Viele Prozesse, die für die Heilung von Wunden oder den Schutz vor äußeren Einflüssen wichtig sind, laufen in dieser Schicht ab. Auch die Hautalterung ist eng mit Veränderungen im Korium verbunden, da die Elastizität und Festigkeit im Laufe der Zeit abnehmen können.

Veränderungen oder Schädigungen dieser Schicht – etwa durch starke Sonnenstrahlung, Verletzungen oder bestimmte Hauterkrankungen – können sich auf das Aussehen und die Funktion der gesamten Haut auswirken. Dennoch ist das Korium selbst keine Erkrankung, sondern ein normaler Bestandteil des Körpers.

Kurzer Überblick: Korium im medizinischen Zusammenhang

Zusammengefasst steht der Begriff Korium oder Lederhaut für die mittlere Hautschicht, die aus festem Bindegewebe besteht und zahlreiche wichtige Strukturen enthält. Sie ist für die Stabilität, Versorgung und den Schutz der Haut verantwortlich. In medizinischen Texten hilft die genaue Angabe dieser Schicht dabei, Veränderungen der Haut präzise zu beschreiben. Eine Behandlung ist nicht notwendig, solange keine Erkrankung oder Verletzung vorliegt, die das Korium betrifft.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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