Konjunktivitis ist eine Entzündung der Bindehaut, also der dünnen, durchsichtigen Schleimhaut, die das Augenlid von innen und den weißen Teil des Auges bedeckt.
Was steckt hinter einer Bindehautentzündung?
Die Bindehaut spielt eine wichtige Rolle für das Auge: Sie schützt das Auge vor äußeren Einflüssen, hält es feucht und unterstützt das Abwehrsystem gegen Krankheitserreger. Wenn sich diese Schleimhaut entzündet, sprechen Mediziner von einer Konjunktivitis – im Alltag meist einfach „Bindehautentzündung“ genannt. In vielen Arztbriefen oder Befunden taucht dieser Begriff auf, manchmal auch als Diagnose nach einem Arztbesuch wegen geröteter, juckender oder tränender Augen.
Typische Anzeichen sind gerötete Augen, ein unangenehmes Fremdkörpergefühl, Juckreiz, Brennen und manchmal auch verklebte Lider, besonders morgens nach dem Aufwachen. Manche berichten davon, dass das Auge tränt oder lichtempfindlich wird. In vielen Fällen sind beide Augen betroffen, manchmal beginnt es aber auch nur auf einer Seite.
Ursachen und Auslöser
Eine Konjunktivitis kann verschiedene Ursachen haben. Sehr häufig steckt eine Infektion dahinter – zum Beispiel durch Viren oder Bakterien. Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn viele Menschen erkältet sind, kommt es häufiger zu viralen Bindehautentzündungen. Auch Bakterien können die Bindehaut reizen, etwa nach Kontakt mit verunreinigten Händen oder Handtüchern. Neben Infektionen gibt es aber noch andere Auslöser: Allergien, etwa gegen Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare, können die Bindehaut ebenfalls reizen. Seltener sind Reizungen durch Rauch, Chlorwasser im Schwimmbad oder bestimmte Medikamente verantwortlich.
Bei Kindern und Erwachsenen ist die Bindehautentzündung eine der häufigsten Augenkrankheiten überhaupt. Die Übertragung erfolgt oft durch direkten Kontakt – zum Beispiel, wenn mit ungewaschenen Händen am Auge gerieben wird oder Handtücher gemeinsam benutzt werden.
Muss man sich Sorgen machen?
Viele fragen sich beim Lesen des Begriffs Konjunktivitis, ob das gefährlich ist oder ob bleibende Schäden drohen. In den meisten Fällen ist eine Bindehautentzündung zwar unangenehm, aber harmlos. Gerade bei viralen oder allergischen Formen heilt sie oft von selbst innerhalb weniger Tage ab. Wichtig ist, auf eine gute Hygiene zu achten, um eine Ausbreitung zu verhindern. Bei bakteriellen Entzündungen kann manchmal eine gezielte Behandlung nötig werden, damit sich die Beschwerden nicht verschlimmern oder Komplikationen entstehen.
Es gibt jedoch auch seltene Situationen, in denen eine Konjunktivitis auf eine ernstere Erkrankung hinweisen kann – zum Beispiel, wenn sehr starke Schmerzen, Sehverschlechterungen oder Lichtempfindlichkeit auftreten. Dann sollte unbedingt ein Augenarzt aufgesucht werden.
Viele haben Angst, andere anzustecken oder im Alltag eingeschränkt zu sein. Tatsächlich ist bei infektiösen Formen eine Ansteckung möglich, vor allem solange das Auge noch stark gerötet und verklebt ist. Deshalb empfiehlt es sich, auf Händeschütteln, gemeinsames Benutzen von Handtüchern und auf das Reiben der Augen zu verzichten, bis die Beschwerden abgeklungen sind.
Wie wird eine Bindehautentzündung behandelt?
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Bei einer leichten, viralen Konjunktivitis genügt oft das Abwarten – das Auge kann mit feuchten Kompressen gekühlt werden, um das Brennen und die Rötung zu lindern. Bei bakteriellen Entzündungen verschreiben Ärztinnen und Ärzte manchmal antibiotische Augentropfen oder -salben, um die Keime gezielt zu bekämpfen. Allergische Formen werden meist mit antiallergischen Tropfen behandelt, die die Reaktion der Bindehaut dämpfen.
Wichtig ist, das Auge möglichst nicht zu reiben und auf eine gute Hygiene zu achten. Kontaktlinsen sollten während der Entzündung nicht getragen werden, um die Heilung nicht zu verzögern. In manchen Fällen kann auch ein entzündlicher Prozess hinter den Beschwerden stecken – mehr dazu findest du im Artikel Entzündlicher Prozess.
Wann zum Arzt?
Nicht immer ist ein Arztbesuch nötig, aber es gibt Warnzeichen, bei denen eine ärztliche Abklärung sinnvoll ist. Dazu gehören starke Schmerzen, deutliche Sehverschlechterung, sehr starke Lichtempfindlichkeit oder wenn das Auge nach wenigen Tagen nicht besser wird. Auch bei kleinen Kindern sollte eine Konjunktivitis immer ärztlich angeschaut werden, da sich Infektionen hier schneller ausbreiten können.
Wer unsicher ist, ob es sich um eine harmlose Reizung oder eine behandlungsbedürftige Entzündung handelt, sollte lieber einmal mehr als zu wenig ärztlichen Rat suchen.
Was kann man selbst tun?
Zu Hause hilft es, die Augen mit einem sauberen, feuchten Tuch vorsichtig zu reinigen, wenn sie verklebt sind. Kühle Kompressen wirken oft angenehm. Auf das Teilen von Handtüchern, Waschlappen oder Kosmetik sollte verzichtet werden, um eine Ansteckung zu verhindern. Wer Kontaktlinsen trägt, sollte auf Brille umsteigen, bis das Auge wieder gesund ist.
Hände regelmäßig gründlich waschen und möglichst nicht ins Auge fassen – das schützt vor einer weiteren Ausbreitung.
Häufige Fragen zur Konjunktivitis
Viele fragen sich, wie lange man mit einer Bindehautentzündung ansteckend ist. Meist solange, wie das Auge stark gerötet und Sekret absondert – in der Regel einige Tage. In dieser Zeit ist besondere Vorsicht bei der Hygiene wichtig.
Auch die Sorge, dass das Sehvermögen dauerhaft geschädigt werden könnte, ist verbreitet. Bei unkomplizierten Verläufen heilt die Bindehautentzündung jedoch in den allermeisten Fällen ohne bleibende Folgen ab.
Wer unsicher ist oder zum ersten Mal eine solche Entzündung hat, sollte sich ärztlichen Rat holen – besonders, wenn die Beschwerden ungewöhnlich stark sind oder nicht besser werden.