Was ist ein Kondylom?
Ein Kondylom ist eine gutartige, meist warzenartige Hautveränderung im Genital- oder Analbereich, die durch eine Infektion mit bestimmten humanen Papillomaviren (HPV) entsteht. Diese Hautwucherungen werden im Alltag auch als Feigwarzen bezeichnet und sind eine der häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen.
Wie entstehen Kondylome?
Die Entstehung von Kondylomen ist eng mit einer Infektion durch HPV verbunden. Es gibt über 100 verschiedene Typen dieser Viren, doch vor allem die Typen 6 und 11 sind für die Ausbildung von Feigwarzen verantwortlich. Die Übertragung erfolgt fast immer durch direkten Haut- oder Schleimhautkontakt, meist beim Geschlechtsverkehr. Seltener kann eine Ansteckung auch über gemeinsam benutzte Handtücher oder andere Gegenstände erfolgen, wenn die Viren frisch übertragen werden.
Nach der Ansteckung können Wochen bis Monate vergehen, bis sich erste Veränderungen zeigen. Häufig bleibt die Infektion sogar unbemerkt, weil nicht immer sichtbare Warzen entstehen. Manche Menschen tragen das Virus jahrelang in sich, ohne Symptome zu entwickeln.
Wie sehen Kondylome aus?
Kondylome zeigen sich meist als kleine, weiche, hautfarbene oder rötliche Erhebungen. Sie können einzeln auftreten oder in Gruppen wachsen und dabei eine blumenkohlartige Oberfläche bilden. Am häufigsten finden sich diese Warzen im Bereich der äußeren Geschlechtsorgane, am After oder im Bereich der Harnröhre. Bei Frauen können sie auch am Gebärmutterhals oder in der Scheide vorkommen, bei Männern am Penisschaft oder der Eichel. Selten sind auch andere Körperstellen betroffen, etwa der Mund- oder Rachenraum.
Die Größe der Warzen variiert stark – von kaum stecknadelkopfgroßen Knötchen bis hin zu größeren, zusammengewachsenen Wucherungen. In vielen Fällen verursachen sie keine Beschwerden. Manchmal kommt es jedoch zu Juckreiz, Brennen, leichten Blutungen oder einem unangenehmen Druckgefühl.
Ist ein Kondylom gefährlich?
Kondylome selbst sind in der Regel ungefährlich und gelten als gutartige Veränderungen. Sie verursachen selten ernsthafte Komplikationen und entwickeln sich nicht zu Krebs. Allerdings kann die Infektion mit bestimmten anderen HPV-Typen das Risiko für Krebserkrankungen, zum Beispiel am Gebärmutterhals, im Analbereich oder am Penis, erhöhen. Die Typen 6 und 11, die für die meisten Feigwarzen verantwortlich sind, gehören jedoch nicht zu den Hochrisikotypen.
Trotzdem können Kondylome als sehr belastend empfunden werden. Viele Menschen schämen sich für die Veränderungen oder machen sich Sorgen, andere anzustecken. Auch das Sexualleben kann durch die Warzen beeinträchtigt werden.
Was tun bei Kondylomen?
Die Entdeckung von Feigwarzen sorgt häufig für Unsicherheit und viele Fragen. Wer eine solche Veränderung bemerkt, fragt sich oft: Ist das ansteckend? Muss das behandelt werden? Wie sieht die Therapie aus? Wie kann man sich schützen?
Zunächst ist wichtig zu wissen: Kondylome sind ansteckend, solange sie bestehen. Eine ärztliche Abklärung ist ratsam, um die Diagnose zu sichern und andere Ursachen auszuschließen. Gerade im Genitalbereich können auch andere Erkrankungen ähnliche Veränderungen hervorrufen.
Behandlungsmöglichkeiten bei Kondylomen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Feigwarzen zu behandeln. Welche Methode geeignet ist, hängt von Größe, Anzahl und Lokalisation der Warzen sowie von individuellen Faktoren ab. Häufig kommen spezielle Lösungen oder Cremes zum Einsatz, die direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden und das Warzengewebe zerstören. In manchen Fällen entfernt die Ärztin oder der Arzt die Warzen durch Vereisung (Kryotherapie), Laserbehandlung oder einen kleinen chirurgischen Eingriff.
Nicht selten kehren Kondylome nach der Behandlung zurück, da die verantwortlichen Viren im Körper verbleiben können. Das Immunsystem spielt eine wichtige Rolle: Ist es geschwächt, etwa durch Stress, andere Infektionen oder bestimmte Medikamente, steigt die Wahrscheinlichkeit für ein Wiederauftreten.
Regelmäßige Kontrollen helfen, neue Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Bei Frauen empfiehlt sich zusätzlich die Teilnahme an den üblichen Krebsvorsorgeuntersuchungen, um mögliche HPV-bedingte Zellveränderungen am Gebärmutterhals rechtzeitig zu entdecken.
Schutz und Vorbeugung
Vorbeugung ist bei Kondylomen besonders wichtig. Kondome können das Risiko einer Ansteckung senken, bieten aber keinen vollständigen Schutz, da HPV auch über Hautkontakt an nicht bedeckten Stellen übertragen werden kann. Eine Impfung gegen bestimmte HPV-Typen steht zur Verfügung und wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Mädchen und Jungen empfohlen, idealerweise vor dem ersten Sexualkontakt. Diese Impfung schützt nicht nur vor Feigwarzen, sondern auch vor den HPV-Typen, die mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden sind.
Ein gesunder Lebensstil und ein starkes Immunsystem tragen ebenfalls dazu bei, das Risiko für eine Infektion oder ein Wiederauftreten zu reduzieren. Wer bereits Kondylome hatte, sollte neue Veränderungen im Intimbereich aufmerksam beobachten und frühzeitig ärztlichen Rat einholen.
Kondylome sind zwar unangenehm und können verunsichern, lassen sich aber in den meisten Fällen gut behandeln. Ein offener Umgang mit dem Thema und die Inanspruchnahme medizinischer Hilfe sind die besten Wege, um Unsicherheiten zu begegnen und die eigene Gesundheit zu schützen.