Klassifiziert – Was steckt hinter dem Begriff?

Klassifiziert – Was steckt hinter dem Begriff?

18.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Klassifiziert bedeutet im medizinischen Zusammenhang, dass etwas einer bestimmten Kategorie, Gruppe oder Einteilung zugeordnet wurde – zum Beispiel eine Krankheit, ein Befund oder ein Symptom.

Was steckt hinter dem Begriff?

In Arztbriefen, Befunden oder Berichten taucht das Wort „klassifiziert“ häufig auf. Gemeint ist damit, dass Ärztinnen und Ärzte eine Einordnung vorgenommen haben. Das kann viele Bereiche betreffen: Krankheiten werden nach ihrem Verlauf, ihrer Ursache oder ihrem Schweregrad klassifiziert. Auch Laborwerte, Röntgenbilder oder andere Untersuchungsergebnisse lassen sich nach bestimmten Kriterien ordnen. Ziel ist immer, eine klare und nachvollziehbare Zuordnung zu schaffen, um Diagnosen und Therapien zu erleichtern.

Warum ist Klassifizierung in der Medizin wichtig?

Klassifizierungen helfen dabei, medizinische Sachverhalte verständlich und einheitlich zu beschreiben. Wenn eine Diagnose zum Beispiel als „klassifiziert“ bezeichnet wird, bedeutet das, dass sie nach einem festgelegten System eingeordnet wurde. Ein gutes Beispiel dafür ist das ICD-System, das Krankheiten weltweit mit bestimmten Codes versieht. Auch Tumoren werden nach internationalen Kriterien klassifiziert, etwa nach Größe, Ausbreitung oder Gewebeart. Das erleichtert die Kommunikation zwischen Fachleuten und sorgt dafür, dass alle Beteiligten genau wissen, worum es geht.

Für den Alltag bedeutet das: Wird in einem Bericht etwas als „klassifiziert“ beschrieben, hat die Ärztin oder der Arzt eine Entscheidung getroffen, in welche Kategorie das Ergebnis fällt. Das kann zum Beispiel heißen, dass ein Tumor als gut- oder bösartig eingestuft wurde oder dass eine Entzündung nach ihrem Schweregrad geordnet wurde.

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Wo begegnet einem der Begriff?

Der Ausdruck „klassifiziert“ kann in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen auftauchen. Häufig liest man ihn bei Diagnosen, die nach bestimmten Standards eingeteilt werden – etwa bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen oder psychischen Störungen. Auch Laborbefunde, wie etwa Blutwerte, werden manchmal klassifiziert, um zu zeigen, ob sie im Normbereich liegen oder auffällig sind. In der Radiologie (zum Beispiel bei CT- oder MRT-Befunden) werden Veränderungen im Körper oft nach speziellen Systemen klassifiziert, um die Einschätzung zu erleichtern.

Manchmal steht im Befund auch: „nach XY klassifiziert“. Das bedeutet, dass die Einordnung nach einer bestimmten Klassifikation vorgenommen wurde, etwa nach der WHO-Klassifikation bei Tumoren oder nach der NYHA-Klassifikation bei Herzschwäche.

Was bedeutet das für den Einzelnen?

Wenn ein Befund oder eine Erkrankung als „klassifiziert“ bezeichnet wird, ist das zunächst einmal eine neutrale Information. Es sagt nichts darüber aus, ob etwas schlimm oder harmlos ist. Entscheidend ist, in welche Kategorie die Einordnung erfolgt ist. Die genaue Bedeutung ergibt sich immer aus dem Zusammenhang: Wird zum Beispiel eine Krebserkrankung als „hochgradig klassifiziert“ beschrieben, bedeutet das etwas anderes, als wenn eine Entzündung als „leicht klassifiziert“ eingestuft wird.

Wichtig ist: Das Wort an sich ist keine Diagnose, sondern beschreibt nur den Vorgang der Einordnung. Ob und welche Folgen sich daraus ergeben, hängt von der jeweiligen Erkrankung oder dem Befund ab. Bei Unsicherheiten lohnt es sich immer, direkt nachzufragen, was genau klassifiziert wurde und welche Bedeutung das für die persönliche Situation hat.

Zusammengefasst

„Klassifiziert“ heißt in der Medizin: Etwas wurde nach festgelegten Kriterien eingeordnet. Das sorgt für Klarheit und Vergleichbarkeit – sowohl für Ärztinnen und Ärzte als auch für Betroffene. Die genaue Bedeutung ergibt sich immer aus dem Zusammenhang, in dem der Begriff verwendet wird. Wer in einem Bericht oder Arztbrief auf das Wort stößt, kann sicher sein, dass eine fachliche Einordnung erfolgt ist – was genau das im Einzelfall bedeutet, sollte aber immer mit einer medizinischen Fachperson besprochen werden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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