Das Keilbein ist ein Knochen des menschlichen Schädels, der im Inneren des Kopfes liegt und eine zentrale Rolle beim Aufbau des sogenannten Neurokraniums spielt – also des knöchernen Schädeldachs, das das Gehirn schützt.
Aufbau und Lage im Schädel
Das Keilbein, in der medizinischen Fachsprache auch als „Os sphenoidale“ bezeichnet, sitzt ziemlich mittig im Schädelinneren. Es verbindet zahlreiche andere Schädelknochen miteinander und bildet so eine Art Knotenpunkt. Man kann sich das Keilbein wie einen keilförmigen Baustein vorstellen, der sich quer durch den Schädel zieht und dabei sowohl mit den Knochen der Schädelbasis als auch mit Teilen des Gesichtsschädels Kontakt hat.
Auffällig am Keilbein ist vor allem seine ungewöhnliche Form: Es erinnert ein wenig an einen Schmetterling mit ausgebreiteten Flügeln. Die „Flügel“ reichen dabei seitlich bis fast zu den Schläfen, während der mittlere Teil – der sogenannte Körper des Keilbeins – zentral hinter den Augenhöhlen sitzt. Im Inneren des Knochens liegen luftgefüllte Hohlräume, die sogenannten Keilbeinhöhlen, die zu den Nasennebenhöhlen zählen.
Funktion und Bedeutung
Das Keilbein hat mehrere wichtige Aufgaben. Es bildet einen wesentlichen Teil der Schädelbasis und trägt dazu bei, das Gehirn nach unten hin abzugrenzen und zu stützen. Direkt auf dem Keilbein liegt eine kleine, sattelartige Vertiefung, die „Türkensattel“ genannt wird. In diesem Bereich befindet sich die Hypophyse, eine wichtige Hormondrüse.
Durch das Keilbein verlaufen zudem zahlreiche feine Kanäle und Öffnungen, durch die Nerven und Blutgefäße ziehen. So gelangen zum Beispiel wichtige Sehnerven von den Augen zum Gehirn. Auch die Keilbeinhöhlen, die mit der Nasenhöhle in Verbindung stehen, spielen eine Rolle bei der Belüftung und beim Abfluss von Schleim.
Das Keilbein im Zusammenhang mit dem Neurokranium
Als zentraler Bestandteil des Neurokraniums sorgt das Keilbein dafür, dass das Gehirn sicher und stabil im Schädelinneren liegt. Es verbindet sich mit Nachbarknochen wie Stirnbein, Schläfenbein und Hinterhauptbein. Mehr zum übergeordneten Begriff Neurokranium, wie es aufgebaut ist und welche Schutzfunktion es hat, findest du hier.
Wann spielt das Keilbein eine Rolle im medizinischen Alltag?
Meist taucht der Begriff Keilbein in Befunden oder Arztbriefen auf, wenn bildgebende Untersuchungen wie Röntgen, CT oder MRT des Kopfes gemacht werden. Ärztinnen und Ärzte beschreiben dann zum Beispiel die Lage, Form oder eventuelle Veränderungen am Keilbein. Manchmal werden auch die Keilbeinhöhlen erwähnt, etwa im Zusammenhang mit einer Nasennebenhöhlenentzündung.
In seltenen Fällen können Verletzungen, Tumoren oder Fehlbildungen das Keilbein betreffen. Dann hängt die weitere Behandlung ganz von der jeweiligen Diagnose ab. Im Normalfall ist das Keilbein aber einfach ein Teil des normalen, gesunden Schädels und kein Grund zur Sorge.
Kurz gesagt
Das Keilbein ist ein zentraler Schädelknochen, der wie ein keilförmiger Baustein im Inneren des Kopfes liegt. Es verbindet viele andere Knochen, schützt das Gehirn und bietet wichtigen Nerven sowie Blutgefäßen Durchgänge. In medizinischen Berichten wird das Keilbein meist im Rahmen von Untersuchungen des Kopfes erwähnt oder wenn die Nasennebenhöhlen betroffen sind.
Solange keine spezielle Diagnose im Zusammenhang mit dem Keilbein gestellt wird, ist es einfach ein Teil des normalen Körperbaus.