Eine Kalottenfraktur bezeichnet einen Bruch des knöchernen Schädeldachs, also der oberen, gewölbten Schädelknochen. Dieser Begriff wird in der Medizin verwendet, um eine spezielle Form des Schädelbruchs zu beschreiben, bei der die sogenannte Kalotte – das ist der medizinische Ausdruck für das Dach des Schädels – betroffen ist.
Was genau ist die Kalotte?
Die Kalotte bildet den oberen Teil des knöchernen Schädels. Sie besteht aus mehreren miteinander verbundenen Knochenplatten, die das Gehirn wie eine schützende Kuppel umgeben. Im medizinischen Sprachgebrauch meint „Kalotte“ immer diesen gewölbten Abschnitt des Schädels, der nach außen hin sichtbar und tastbar ist.
Wie entsteht eine Kalottenfraktur?
Eine Kalottenfraktur entsteht meist durch äußere Gewalteinwirkung auf den Kopf. Das kann zum Beispiel ein Sturz aus größerer Höhe, ein Verkehrsunfall oder ein Schlag mit einem harten Gegenstand sein. Durch die Krafteinwirkung kommt es zu einem Bruch einer oder mehrerer Knochenplatten im Bereich der Schädelkalotte. Die Art des Bruchs kann unterschiedlich ausfallen: Manchmal ist nur eine feine Rissbildung zu sehen, in anderen Fällen entstehen größere, verschobene Bruchstücke.
Welche Beschwerden können auftreten?
Nicht jede Kalottenfraktur führt sofort zu auffälligen Beschwerden. Oft bleibt der Bruch selbst unbemerkt, weil die Knochen nur wenig verschoben sind. Häufig treten jedoch Schmerzen an der betroffenen Stelle auf, manchmal begleitet von einer Schwellung oder einer Druckempfindlichkeit. Je nach Schwere der Verletzung kann es zu einer Beule, einer Wunde oder sogar zu sichtbaren Dellen im Schädel kommen.
Wichtiger als die Fraktur selbst sind mögliche Begleitverletzungen. Wird das Gehirn durch den Bruch verletzt, können ernste Symptome auftreten: Bewusstseinsstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen oder Lähmungserscheinungen. Auch Blutungen zwischen Schädelknochen und Gehirn sind möglich. In solchen Fällen handelt es sich um einen medizinischen Notfall.
Ist eine Kalottenfraktur gefährlich?
Ob eine Kalottenfraktur gefährlich ist, hängt davon ab, wie stark die Knochen verschoben sind und ob das Gehirn oder wichtige Blutgefäße verletzt wurden. Ein unkomplizierter Bruch ohne Beteiligung des Gehirns heilt oft folgenlos aus. Sind jedoch tiefer liegende Strukturen betroffen, kann die Situation lebensbedrohlich werden.
Viele Menschen sorgen sich nach einem Schädelbruch um mögliche Spätfolgen. Die größte Gefahr besteht darin, dass sich Blutungen oder Schwellungen im Gehirn entwickeln, die nicht sofort bemerkt werden. Deshalb ist nach jedem schweren Schlag auf den Kopf eine ärztliche Untersuchung sinnvoll – auch wenn zunächst keine Beschwerden auftreten.
Wie wird eine Kalottenfraktur festgestellt?
Um eine Kalottenfraktur sicher zu erkennen, reicht meist schon eine gründliche Untersuchung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Typisch sind Schmerzen und eine tastbare Stufe im Knochen. Zur genauen Beurteilung wird in der Regel eine Röntgenaufnahme oder eine Computertomografie (CT) des Schädels angefertigt. So lässt sich feststellen, wie groß der Bruch ist und ob das Gehirn betroffen sein könnte.
Welche Behandlung ist notwendig?
Die Therapie hängt vom Ausmaß des Bruchs und den Begleitverletzungen ab. Bei einem einfachen, nicht verschobenen Bruch ohne Hirnbeteiligung genügt oft eine Beobachtung im Krankenhaus. Dabei wird regelmäßig kontrolliert, ob sich neue Symptome entwickeln. In manchen Fällen ist eine stationäre Überwachung für einige Tage sinnvoll.
Wenn der Bruch mit einer Verletzung des Gehirns, einer Blutung oder einer offenen Wunde einhergeht, kann eine Operation notwendig werden. Ziel ist es, verschobene Knochenstücke wieder in die richtige Position zu bringen, Blutungen zu stoppen und das Gehirn zu schützen. Nach einer Operation folgt eine engmaschige Nachsorge, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Worauf sollte man nach einer Kalottenfraktur achten?
Nach einer Kalottenfraktur ist es wichtig, auf neue oder sich verschlimmernde Beschwerden zu achten. Treten plötzliche Kopfschmerzen, Bewusstseinsstörungen, Sehstörungen oder Lähmungen auf, sollte sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Auch bei anhaltender Übelkeit, Erbrechen oder Krampfanfällen ist eine rasche Abklärung notwendig.
In den meisten Fällen heilt eine unkomplizierte Kalottenfraktur mit etwas Geduld und Schonung gut aus. Sportliche Aktivitäten und körperliche Belastungen sollten für einige Wochen vermieden werden, um dem Knochen Zeit zur Heilung zu geben. Regelmäßige Kontrollen helfen, den Heilungsverlauf zu überwachen.
Wann ist eine Kalottenfraktur ein Notfall?
Eine Kalottenfraktur wird immer dann zum Notfall, wenn das Gehirn oder die Hirnhäute verletzt sind oder Blutungen auftreten. Anzeichen dafür sind starke Bewusstseinsstörungen, Lähmungen, Sprachstörungen, Krampfanfälle oder eine starke Verschlechterung des Allgemeinzustands. In solchen Situationen zählt jede Minute – eine sofortige medizinische Versorgung ist entscheidend.
Eine Kalottenfraktur sollte immer ernst genommen werden. Mit einer gezielten Behandlung und der richtigen Nachsorge bestehen jedoch in vielen Fällen gute Chancen auf eine vollständige Genesung.