ISG – Schmerzen, Ursache und Bedeutung

ISG – Schmerzen, Ursache und Bedeutung

09.08.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet ISG?

ISG steht als Abkürzung für das sogenannte Iliosakralgelenk. Damit ist die Verbindung zwischen dem Kreuzbein (lateinisch: Os sacrum) und dem Darmbein (Os ilium) gemeint – zwei wichtigen Knochenstrukturen im Beckenbereich. Das ISG ist also ein kleines, aber äußerst stabiles Gelenk, das ganz unten am Rücken sitzt.

Aufbau und Funktion des Iliosakralgelenks

Das Iliosakralgelenk verbindet die Wirbelsäule mit dem Becken. Es gibt auf jeder Körperseite eines, also insgesamt zwei ISG. Diese Gelenke sorgen dafür, dass das Körpergewicht vom Oberkörper gleichmäßig auf das Becken und dann auf die Beine übertragen werden kann. Die Beweglichkeit im ISG ist nur sehr gering – das Gelenk ist eher für Stabilität als für große Bewegungen zuständig. Gleichzeitig dämpft es Stöße ab und schützt so die Wirbelsäule vor übermäßiger Belastung.

Rund um das ISG verlaufen kräftige Bänder, die das Gelenk zusätzlich sichern und verhindern, dass es sich zu weit bewegt. Nur minimale Bewegungen sind möglich, etwa beim Gehen oder bei bestimmten Drehungen des Oberkörpers.

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Wann taucht die Abkürzung ISG auf?

In medizinischen Befunden, Arztbriefen oder Röntgenberichten wird der Begriff ISG oft verwendet, um auf diesen speziellen Bereich im Becken hinzuweisen. Häufig steht dort zum Beispiel „ISG unauffällig“ – das bedeutet, dass im Iliosakralgelenk keine krankhaften Veränderungen festgestellt wurden. Manchmal findet sich auch der Zusatz „ISG-Arthrose“ oder „ISG-Blockade“, wenn dort Beschwerden oder Veränderungen vorliegen.

Mögliche Beschwerden im Bereich des ISG

Das Iliosakralgelenk kann in bestimmten Fällen selbst zum Auslöser von Schmerzen werden. Typisch sind dabei tief sitzende Rückenschmerzen, die manchmal bis ins Gesäß oder sogar in die Oberschenkel ausstrahlen. Diese Beschwerden werden häufig als „ISG-Syndrom“ oder „ISG-Blockade“ bezeichnet.

Ursachen für Probleme im ISG sind zum Beispiel Fehlbelastungen, eine ungünstige Körperhaltung, Verletzungen oder auch eine Überlastung durch Sport oder schwere körperliche Arbeit. Auch während der Schwangerschaft kann das ISG durch die veränderte Statik des Beckens stärker beansprucht werden.

Bedeutung im medizinischen Kontext

Wenn im Arztbrief oder Befund das ISG erwähnt wird, bezieht sich das zunächst einmal nur auf die anatomische Struktur. Es handelt sich also um eine reine Beschreibung eines bestimmten Gelenks im Beckenbereich. Erst in Verbindung mit weiteren Begriffen wie „ISG-Entzündung“, „ISG-Arthrose“ oder „ISG-Blockade“ wird deutlich, ob tatsächlich eine Erkrankung oder Funktionsstörung vorliegt. Ohne solche Zusätze ist lediglich die anatomische Lage gemeint.

ISG im Zusammenhang mit Beschwerden

Taucht die Abkürzung ISG zusammen mit Hinweisen auf Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen auf, kann das verschiedene Ursachen haben. Häufig berichten Menschen über einseitige, stechende Schmerzen im unteren Rücken, die sich bei bestimmten Bewegungen verstärken. In solchen Fällen spricht man von einem ISG-Syndrom. Hierbei handelt es sich nicht um eine gefährliche Erkrankung, sondern eher um eine Funktionsstörung, die sich meist gut behandeln lässt.

Was tun bei ISG-Beschwerden?

Wenn das Iliosakralgelenk Beschwerden verursacht, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Oft helfen gezielte physiotherapeutische Übungen, um die umliegende Muskulatur zu stärken und das Gelenk zu entlasten. Auch Wärmeanwendungen oder sanfte Mobilisationen können die Beschwerden lindern. In manchen Fällen setzen Ärztinnen und Ärzte schmerzlindernde Medikamente oder spezielle Injektionen ein, um die Entzündung rund um das Gelenk zu beruhigen.

Operationen sind beim ISG nur sehr selten notwendig und werden erst dann erwogen, wenn alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft sind und die Schmerzen weiterhin bestehen. Für die meisten Betroffenen ist jedoch eine Kombination aus Bewegung, gezieltem Training und kurzfristiger Schonung ausreichend, um die Beschwerden wieder in den Griff zu bekommen.

Verschiedene Bedeutungen von ISG

In der Medizin steht ISG fast immer für das Iliosakralgelenk. In seltenen Fällen kann die Abkürzung aber auch für andere Begriffe stehen, etwa für „Integrierte Sozialberatung“ oder „Internationale Studiengemeinschaft“. Im medizinischen Kontext ist jedoch fast immer das Gelenk im Becken gemeint. Welche Bedeutung zutrifft, hängt immer vom Zusammenhang im Text ab.

Die Abkürzung ISG sollte daher immer im Kontext des jeweiligen Befundes oder Arztbriefs betrachtet werden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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