Ipsilateral im Befund: Gleiche Seite deutlich gemacht

Ipsilateral im Befund: Gleiche Seite deutlich gemacht

07.08.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet ipsilateral?

Ipsilateral beschreibt in der Medizin, dass etwas auf derselben Körperseite liegt oder stattfindet. Das Wort stammt aus dem Lateinischen: „ipsi-“ bedeutet „selbst“ oder „die gleiche“, „lateral“ steht für „Seite“. Wird in einem Befund oder Arztbrief „ipsilateral“ erwähnt, bezieht sich das also immer auf die Seite, über die gerade gesprochen wird – zum Beispiel rechts oder links.

Wie wird der Begriff verwendet?

Im medizinischen Alltag taucht „ipsilateral“ häufig in Beschreibungen von Symptomen, Untersuchungsbefunden oder Operationen auf. Wenn etwa nach einer Knie-Operation von „ipsilateralen Schmerzen“ die Rede ist, meint das Beschwerden auf derselben Seite wie der Eingriff. Auch bei bildgebenden Untersuchungen, wie zum Beispiel im MRT, kann stehen: „ipsilaterale Lymphknotenschwellung“. Gemeint ist dann, dass die Lymphknoten auf der gleichen Seite wie der untersuchte oder betroffene Bereich vergrößert sind.

Der Begriff hilft, Missverständnisse zu vermeiden. Gerade wenn mehrere Körperregionen betroffen sind, ist es wichtig, klarzustellen, ob sich etwas auf die rechte oder linke Seite bezieht – und ob es dabei um die gleiche oder die gegenüberliegende Seite geht. Das Gegenstück zu „ipsilateral“ ist übrigens „kontralateral“. Das beschreibt Vorgänge oder Strukturen auf der jeweils anderen, also gegenüberliegenden Seite des Körpers.

Ganzen Befund übersetzen?

Du hast einen Arztbericht oder Befund den du nicht verstehst? Dann nutze Simply Onno, um dir diesen in einfache Sprache übersetzen und erklären zu lassen.

Mehr Infos

Warum ist die Unterscheidung wichtig?

Viele medizinische Zusammenhänge hängen davon ab, ob etwas auf derselben oder auf der anderen Körperseite passiert. Bei neurologischen Erkrankungen, Verletzungen oder nach Operationen ist es entscheidend, ob Symptome „ipsilateral“ – also auf der gleichen Seite wie der Auslöser – auftreten. So kann beispielsweise nach einem Schlaganfall eine Lähmung entweder ipsilateral oder kontralateral auftreten, je nachdem, welcher Bereich des Gehirns betroffen ist. Diese Unterscheidung hilft Ärztinnen und Ärzten, die Ursache von Beschwerden besser einzuordnen und gezielt zu behandeln.

Beispiele aus der Praxis

In Berichten steht oft Formulierungen wie „ipsilaterale Muskelschwäche“, „ipsilaterale Sensibilitätsstörung“ oder „ipsilaterale Schwellung“. Gemeint ist immer, dass die genannte Veränderung auf der gleichen Seite auftritt wie ein bestimmtes Ereignis, eine Verletzung oder eine andere Bezugnahme im Text. Wird zum Beispiel das rechte Knie operiert und es kommt zu einer Schwellung am rechten Fuß, spricht man von einer „ipsilateralen Schwellung“.

Auch bei bildgebenden Untersuchungen taucht der Begriff auf. Wird eine Veränderung an der rechten Leberhälfte festgestellt und zusätzlich eine Vergrößerung der Lymphknoten auf der rechten Seite, ist das eine „ipsilaterale Lymphadenopathie“. Das macht es leichter, Zusammenhänge zu erkennen und die Befunde zuzuordnen.

Kurz und knapp: Was bedeutet das für die eigene Situation?

Wenn im Befund das Wort „ipsilateral“ auftaucht, beschreibt das lediglich, auf welcher Seite des Körpers etwas stattfindet – nämlich auf der gleichen Seite wie eine zuvor genannte Struktur, Verletzung oder Erkrankung. Es handelt sich dabei nicht um eine Krankheit oder einen gefährlichen Befund, sondern um eine reine Richtungsangabe. Die Information hilft, die Situation klarer zu verstehen, hat aber für sich genommen keine weitere Bedeutung für die Gesundheit.

„Ipsilateral“ ist also ein Fachwort, das in medizinischen Texten Orientierung bietet und klarstellt, wo genau etwas am Körper gemeint ist. Wer diesen Begriff liest, weiß: Es geht um die gleiche Seite wie die, auf die sich der vorherige Bezug richtet.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

Jetzt ganzen Befund übersetzen