Intoxikation – Wenn Gift im Körper wirkt

Intoxikation – Wenn Gift im Körper wirkt

22.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Intoxikation bedeutet eine Vergiftung – also eine schädliche Wirkung auf den Körper, die durch das Eindringen von giftigen Stoffen entsteht.

Was steckt hinter dem Begriff?

Der Ausdruck stammt aus dem Lateinischen und wird in der Medizin verwendet, wenn der Körper durch eine Substanz – zum Beispiel Medikamente, Alkohol, Drogen, Chemikalien oder auch bestimmte Pflanzenstoffe – in seiner normalen Funktion gestört wird. Dabei ist es egal, ob der Stoff absichtlich oder versehentlich aufgenommen wurde. Der Begriff taucht häufig in Arztbriefen, Notfallberichten oder Laborbefunden auf, wenn Hinweise auf eine Vergiftung vorliegen.

Wie zeigt sich eine Vergiftung?

Eine Intoxikation kann ganz unterschiedliche Beschwerden verursachen. Die Symptome hängen davon ab, um welchen Stoff es sich handelt, wie viel davon aufgenommen wurde und wie empfindlich der eigene Körper darauf reagiert. Typisch sind zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwindel, Kopfschmerzen oder Benommenheit. Bei manchen Giften treten Krämpfe, Atemnot, Bewusstlosigkeit oder sogar lebensbedrohliche Störungen wie Herzrhythmusprobleme auf.

Nicht immer zeigen sich die Anzeichen sofort. Manche Substanzen wirken verzögert, sodass Beschwerden erst Stunden oder sogar Tage nach der Aufnahme beginnen. Gerade bei Kindern, älteren Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen kann eine Intoxikation schneller gefährlich werden.

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Ist das schlimm?

Ob eine Vergiftung gefährlich ist, hängt stark von der Art und Menge des aufgenommenen Stoffes ab. Viele Intoxikationen verlaufen mild und bessern sich von selbst, wenn der Körper das Gift abbaut oder ausscheidet. Es gibt aber auch Fälle, in denen schnelle medizinische Hilfe nötig ist, zum Beispiel bei Vergiftungen durch bestimmte Medikamente, Pilze, Reinigungsmittel oder Drogen.

Häufig stellen sich Fragen wie: Muss man sofort ins Krankenhaus? Kann das bleibende Schäden hinterlassen? Die Antwort darauf ist nicht pauschal möglich. Entscheidend sind immer die beobachteten Symptome, der bekannte oder vermutete Giftstoff und der allgemeine Gesundheitszustand. Bei Unsicherheit oder deutlichen Beschwerden sollte immer eine ärztliche Einschätzung erfolgen.

Was tun im Notfall?

Bei Verdacht auf eine schwere Intoxikation – etwa wenn Atemnot, Bewusstlosigkeit, Krampfanfälle oder Herzprobleme auftreten – zählt jede Minute. Dann ist es wichtig, sofort den Notruf zu wählen. Auch wenn unklar ist, was genau aufgenommen wurde, sollte lieber einmal mehr als zu wenig ärztliche Hilfe geholt werden.

In weniger dramatischen Fällen, zum Beispiel bei leichten Magen-Darm-Beschwerden nach dem versehentlichen Verschlucken von kleinen Mengen, reicht es oft, den Körper zu beobachten und viel zu trinken. Wichtig ist, keine eigenen Experimente zu machen, sondern im Zweifel Rücksprache mit einer Giftnotrufzentrale oder einer Hausarztpraxis zu halten.

Behandlungsmöglichkeiten bei Intoxikation

Die Therapie richtet sich immer nach dem jeweiligen Giftstoff und der Schwere der Vergiftung. In manchen Fällen reicht es, das Gift aus dem Körper zu entfernen – zum Beispiel durch Erbrechen, Magenspülung oder die Gabe von Aktivkohle, die viele Stoffe bindet. Bei anderen Substanzen gibt es sogenannte Gegengifte, die die Wirkung neutralisieren können.

Manchmal ist eine Überwachung im Krankenhaus nötig, um Komplikationen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Dazu zählen zum Beispiel Infusionen, die den Kreislauf stabilisieren, oder Medikamente, die die Entgiftung unterstützen. Ziel ist immer, den Körper zu entlasten und Schäden an Organen zu verhindern.

Was bedeutet das für den Alltag?

Eine Intoxikation ist nicht immer ein Grund zur Panik, sollte aber ernst genommen werden. Gerade bei Kindern, älteren Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen ist Vorsicht geboten. Viele Vergiftungen lassen sich durch Aufmerksamkeit und Vorsicht vermeiden – zum Beispiel, indem Medikamente, Reinigungsmittel und giftige Pflanzen außerhalb der Reichweite aufbewahrt werden.

Wer einen entsprechenden Befund oder Arztbrief erhält, sollte sich nicht scheuen, offene Fragen direkt mit der behandelnden Fachperson zu klären. Oft hilft es, genau zu wissen, um welchen Stoff es sich handelt und welche Maßnahmen nun sinnvoll sind. Bei Unsicherheit steht außerdem die Giftnotrufzentrale rund um die Uhr zur Verfügung.

Eine Intoxikation ist also ein medizinischer Begriff für eine Vergiftung – mit ganz unterschiedlichen Ursachen, Beschwerden und Verläufen. Entscheidend ist immer, aufmerksam zu bleiben, im Zweifel schnell zu handeln und sich bei Unsicherheit professionelle Hilfe zu holen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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