Der Begriff Interkostalraum bezeichnet den anatomischen Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Rippen im Brustkorb.
Aufbau und Lage im Körper
Zwischen den Rippen – also den knöchernen Strukturen, die den Brustkorb wie einen schützenden Käfig umgeben – befinden sich sogenannte Interkostalräume. Jeder dieser Räume verläuft von der Wirbelsäule auf der Rückseite bis zum Brustbein vorne. Im menschlichen Körper gibt es insgesamt elf solcher Zwischenräume auf jeder Seite, da der Brustkorb aus zwölf Rippenpaaren besteht.
Was befindet sich im Interkostalraum?
Im Interkostalraum liegen verschiedene wichtige Strukturen. Besonders auffällig sind die Interkostalmuskeln, also kleine Muskeln, die zwischen den Rippen verlaufen. Sie spielen eine entscheidende Rolle beim Atmen, denn sie helfen dabei, den Brustkorb beim Ein- und Ausatmen zu erweitern oder zusammenzuziehen. Neben Muskeln verlaufen in diesen Zwischenräumen auch feine Nerven, Blutgefäße und kleine Lymphbahnen. Die Interkostalnerven sorgen dafür, dass die Muskulatur angesteuert wird, und leiten Empfindungen wie Schmerz oder Druck weiter.
Bedeutung in der Medizin
In Arztbriefen, Befunden oder bei bildgebenden Untersuchungen taucht der Begriff Interkostalraum häufig auf. Ärztinnen und Ärzte verwenden ihn, um bestimmte Stellen im Brustkorb genau zu beschreiben. Zum Beispiel wird bei einer Ultraschalluntersuchung am Herzen (Echokardiografie) der Schallkopf oft gezielt in einem bestimmten Interkostalraum platziert, um die Sicht auf das Organ zu verbessern. Auch bei der Entnahme von Flüssigkeit aus dem Brustraum, zum Beispiel bei einem Pleuraerguss, wird meist ein Zugang durch einen Interkostalraum geschaffen, um Lunge und andere Strukturen nicht zu verletzen.
Warum ist die genaue Lage wichtig?
Die präzise Angabe des Interkostalraums hilft, medizinische Maßnahmen sicher und gezielt durchzuführen. So wird etwa bei einer Injektion oder Punktion im Brustbereich genau festgelegt, durch welchen Interkostalraum der Zugang erfolgen soll. Das minimiert das Risiko, wichtige Organe oder Gefäße zu verletzen. In Operationsberichten oder bei der Beschreibung von Schmerzen wird ebenfalls oft der betroffene Interkostalraum genannt, um den Ort der Beschwerden eindeutig zuzuordnen.
Wenn vom Interkostalraum die Rede ist
Der Begriff selbst beschreibt ausschließlich einen anatomischen Bereich – also einen Teil des Körpers, der bei jedem Menschen vorhanden ist. Er ist weder eine Krankheit noch ein Hinweis auf eine bestimmte Störung. In medizinischen Texten dient er vor allem dazu, die Lage von Beschwerden, Eingriffen oder Befunden möglichst genau zu beschreiben.
So kann etwa in einem Befund stehen: „Schmerz im fünften Interkostalraum rechts.“ Damit ist einfach der Bereich zwischen der fünften und sechsten Rippe auf der rechten Seite gemeint. Auch bei der Beschreibung von Narben, Blutergüssen oder anderen Auffälligkeiten wird der Interkostalraum häufig als Orientierung genutzt.
Zusammengefasst
Der Interkostalraum ist der Zwischenraum zwischen zwei Rippen und enthält wichtige Strukturen wie Muskeln, Nerven und Gefäße. Er spielt eine zentrale Rolle bei der Atmung und ist für viele medizinische Eingriffe und Untersuchungen ein wichtiger Orientierungspunkt. In medizinischen Berichten wird der Begriff verwendet, um bestimmte Stellen im Brustkorb klar zu kennzeichnen.