Interkarpal bedeutet „zwischen den Handwurzelknochen“ und beschreibt in der Medizin alles, was sich zwischen den einzelnen Knochen der Handwurzel abspielt oder dort liegt.
Was genau ist damit gemeint?
Der Begriff stammt aus dem Lateinischen – „inter“ steht für „zwischen“, „carpus“ für die Handwurzel. Die Handwurzel besteht aus acht kleinen Knochen, die in zwei Reihen angeordnet sind und gemeinsam die Verbindung zwischen Unterarm und Mittelhand bilden. Alles, was zwischen diesen Knochen liegt oder dort passiert, wird als interkarpal bezeichnet. Das können zum Beispiel bestimmte Gelenke, Bänder oder Bewegungen sein.
Wer einen Arztbrief liest, findet das Wort häufig im Zusammenhang mit der Beschreibung von Gelenken oder Verletzungen. Gemeint ist dann immer der Bereich zwischen den einzelnen Handwurzelknochen. Für einen besseren Überblick hilft ein Blick auf die Handwurzel, die als zentrales Element für die Beweglichkeit und Stabilität der Hand sorgt.
Wo taucht der Begriff auf?
In medizinischen Texten oder Befunden taucht „interkarpal“ meist im Zusammenhang mit Gelenken, Bändern oder bestimmten Verletzungen auf. Zum Beispiel spricht man vom „interkarpalen Gelenk“, wenn es um das Gelenk zwischen den Handwurzelknochen geht. Auch Bänder, die diese Knochen miteinander verbinden, werden als „interkarpale Bänder“ bezeichnet.
Manchmal liest man auch von „interkarpaler Instabilität“. Damit ist gemeint, dass die Verbindung zwischen den Handwurzelknochen nicht mehr stabil genug ist. Das kann nach einem Unfall oder bei bestimmten Erkrankungen passieren. In den meisten Fällen beschreibt „interkarpal“ jedoch ganz neutral die Lage oder Beziehung zwischen den kleinen Handwurzelknochen.
Ist das schlimm, wenn „interkarpal“ im Befund steht?
Der Ausdruck selbst ist rein anatomisch und beschreibt nur, wo etwas liegt oder passiert. Er ist keine Diagnose und sagt nichts darüber aus, ob etwas krankhaft ist oder behandelt werden muss. Erst in Verbindung mit weiteren Begriffen wie „Verletzung“, „Instabilität“ oder „Arthrose“ bekommt das Wort eine Bedeutung für die Gesundheit. Dann hängt es immer vom genauen Zusammenhang ab, ob Handlungsbedarf besteht.
Zusammenhänge und Beispiele aus dem Alltag
Wer sich zum Beispiel beim Sturz das Handgelenk verletzt, findet im Befund manchmal die Formulierung „interkarpale Fraktur“ oder „interkarpale Luxation“. Damit ist gemeint, dass der Bruch oder die Verrenkung zwischen den Handwurzelknochen liegt. Auch bei bildgebenden Untersuchungen wie dem Röntgen oder MRT wird beschrieben, ob Veränderungen im interkarpalen Bereich zu sehen sind.
Im Normalfall ist der Begriff jedoch einfach nur eine Lagebeschreibung und kein Grund zur Sorge. Er hilft Ärztinnen und Ärzten, genau zu beschreiben, wo etwas in der Hand passiert.
Unterschiedliche Schreibweisen und ähnliche Begriffe
Neben der Schreibweise „interkarpal“ tauchen manchmal auch die Formen „intercarpal“ (vor allem im Englischen) oder „intercarpale“ (als Adjektiv) auf. Gemeint ist immer derselbe Bereich zwischen den Handwurzelknochen.
Wer mehr über die genaue Anatomie und Funktion der Handwurzel erfahren möchte, findet dazu weitere Informationen im Artikel zur Handwurzel.
Kurz gesagt
Interkarpal beschreibt alles, was zwischen den Knochen der Handwurzel liegt oder passiert. Der Begriff selbst ist neutral und hat keine krankhafte Bedeutung, sondern dient vor allem zur genauen Beschreibung eines Bereichs in der Hand. Erst in Kombination mit weiteren Begriffen bekommt er eine medizinische Relevanz.