Innenmeniskus – Schaltzentrale fürs Knie

Innenmeniskus – Schaltzentrale fürs Knie

09.08.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Der Innenmeniskus ist eine halbmondförmige Knorpelscheibe im Kniegelenk, die als Puffer und Stoßdämpfer zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein dient.

Aufbau und Funktion des Innenmeniskus

Im menschlichen Knie gibt es zwei Menisken: den Innen- und den Außenmeniskus. Der Innenmeniskus liegt auf der Innenseite des Knies, also näher zur Körpermitte. Er besteht aus festem, aber elastischem Faserknorpel. Seine Hauptaufgabe besteht darin, das Körpergewicht beim Stehen, Gehen oder Springen gleichmäßig auf das Knie zu verteilen. Das schützt die empfindlichen Gelenkflächen vor Abnutzung. Zusätzlich sorgt der Innenmeniskus für Stabilität im Knie, indem er Bewegungen abfedert und das Gelenk bei Drehungen unterstützt.

Warum ist der Innenmeniskus wichtig?

Der Innenmeniskus übernimmt eine zentrale Rolle für die Gesundheit und Funktionsfähigkeit des Kniegelenks. Ohne ihn würden die Knochen im Knie direkt aufeinander reiben, was zu Schmerzen und langfristigen Schäden führen könnte. Durch seine Form passt er sich der Bewegung des Knies an und sorgt dafür, dass das Gelenk auch bei Belastung geschmeidig bleibt. Gerade bei Sportarten mit schnellen Richtungswechseln oder Sprüngen ist der Meniskus besonders gefordert.

Ganzen Befund übersetzen?

Du hast einen Arztbericht oder Befund den du nicht verstehst? Dann nutze Simply Onno, um dir diesen in einfache Sprache übersetzen und erklären zu lassen.

Mehr Infos

Häufige Probleme und Verletzungen

Da der Innenmeniskus starken Belastungen ausgesetzt ist, kann es im Laufe des Lebens zu Verschleiß oder Verletzungen kommen. Besonders häufig sind sogenannte Meniskusrisse. Ein solcher Riss entsteht oft durch eine plötzliche Drehbewegung des Knies, zum Beispiel beim Fußballspielen oder Skifahren. Aber auch im Alltag, etwa beim abrupten Umdrehen oder Hinknien, kann der Meniskus in Mitleidenschaft gezogen werden. Mit zunehmendem Alter steigt zudem das Risiko für Abnutzungserscheinungen, weil das Gewebe weniger elastisch wird.

Typische Beschwerden bei einer Innenmeniskusverletzung sind Schmerzen an der Innenseite des Knies, Schwellungen und eine eingeschränkte Beweglichkeit. Manchmal blockiert das Knie sogar, sodass es sich nicht mehr richtig beugen oder strecken lässt. Auch ein „Knacken“ im Gelenk kann auf einen Meniskusschaden hindeuten.

Ist eine Verletzung des Innenmeniskus schlimm?

Viele Menschen fragen sich, wie ernst eine solche Verletzung ist und ob sie bleibende Schäden befürchten müssen. Ein frischer Meniskusriss ist zwar schmerzhaft, aber nicht immer dramatisch. In manchen Fällen heilt er von selbst, vor allem bei kleinen, stabilen Rissen. Größere oder komplizierte Schäden können jedoch langfristig zu Problemen führen, wenn sie unbehandelt bleiben. Denn ein geschädigter Meniskus kann seine Schutzfunktion nicht mehr vollständig erfüllen. Das Risiko für eine frühzeitige Arthrose, also Gelenkverschleiß, steigt dadurch an.

Wie wird der Innenmeniskus untersucht?

Besteht der Verdacht auf eine Verletzung, erfolgt zunächst eine genaue Befragung und Untersuchung des Knies. Ärztinnen und Ärzte prüfen, wo der Schmerz sitzt und wie beweglich das Gelenk noch ist. Bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomografie (MRT) liefern präzise Bilder vom Meniskus und zeigen, ob und wie stark er beschädigt ist. In seltenen Fällen wird eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) eingesetzt, um den Innenmeniskus direkt zu begutachten.

Behandlungsmöglichkeiten bei Innenmeniskusproblemen

Die Therapie richtet sich nach Art und Ausmaß der Verletzung. Kleine Risse oder leichte Abnutzungen werden meist konservativ behandelt. Das bedeutet: Schonung, Kühlung, schmerzlindernde Medikamente und gezielte Krankengymnastik stehen im Vordergrund. Ziel ist es, das Knie zu entlasten und die Muskulatur zu stärken, damit das Gelenk wieder stabil wird.

Bei größeren Rissen oder anhaltenden Beschwerden kann ein operativer Eingriff notwendig sein. Dabei wird der beschädigte Teil des Meniskus entweder genäht oder – falls das nicht möglich ist – entfernt. Moderne, minimalinvasive Techniken erlauben es, das Kniegelenk möglichst wenig zu belasten und die Heilung zu beschleunigen. Nach der Operation folgt meist eine Phase der Rehabilitation, in der Beweglichkeit und Kraft langsam wieder aufgebaut werden.

Was tun, um den Innenmeniskus zu schützen?

Vorbeugung spielt eine wichtige Rolle, um Meniskusproblemen vorzubeugen. Regelmäßige Bewegung, kräftige Beinmuskulatur und das Vermeiden von Übergewicht entlasten das Kniegelenk. Beim Sport hilft es, sich gut aufzuwärmen und plötzliche, ruckartige Bewegungen zu vermeiden. Auch geeignetes Schuhwerk kann das Verletzungsrisiko senken. Wer bereits Knieprobleme hatte, sollte auf Warnsignale wie Schmerzen oder Instabilität achten und bei Bedarf rechtzeitig ärztlichen Rat einholen.

Der Innenmeniskus ist ein unscheinbarer, aber unverzichtbarer Helfer für gesunde und schmerzfreie Bewegung. Ein bewusster Umgang mit dem Knie und ein aktiver Lebensstil tragen dazu bei, ihn möglichst lange funktionsfähig zu halten.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

Jetzt ganzen Befund übersetzen