Ein Indurationsherd bezeichnet in der Medizin einen umschriebenen Bereich im Gewebe, der sich verhärtet anfühlt und von der Umgebung abgrenzt.
Was steckt hinter der Bezeichnung?
Der Begriff setzt sich aus zwei Teilen zusammen: „Induration“ bedeutet Verhärtung, „Herd“ steht für eine klar begrenzte Stelle oder einen Fokus im Körpergewebe. Ein Indurationsherd ist also eine Stelle, an der das Gewebe fester oder härter geworden ist als normalerweise. Diese Veränderung lässt sich oft durch Abtasten spüren oder bei bildgebenden Verfahren wie Ultraschall, Röntgen oder MRT erkennen.
Wie entsteht eine solche Verhärtung?
Ein Indurationsherd entsteht meistens, wenn das Gewebe auf eine Reizung, Entzündung oder Verletzung reagiert. Häufig lagert sich Bindegewebe ein, manchmal kommt es auch zu kleineren Einblutungen oder einer Ansammlung von Zellen, die das Gewebe „reparieren“ wollen. Das Ergebnis ist eine härtere, oft auch leicht tastbare Stelle. Solche Veränderungen treten zum Beispiel nach Entzündungen, Operationen, Verletzungen oder bei bestimmten Erkrankungen auf. Es kann sich aber auch um eine ganz harmlose Reaktion handeln, etwa nach einem kleinen Bluterguss unter der Haut.
Was bedeutet das für dich?
Ein Indurationsherd ist zunächst einmal eine Beschreibung dessen, was bei einer Untersuchung festgestellt wurde – ähnlich wie der Begriff Herdbefund oder Herdläsion. Ob so eine Verhärtung harmlos ist oder weiter abgeklärt werden sollte, hängt vor allem davon ab, wie der Herd aussieht, wie lange er schon besteht und ob weitere Beschwerden auftreten. In vielen Fällen steckt eine gutartige Ursache dahinter, zum Beispiel eine alte Verletzung oder eine abgelaufene Entzündung. Manchmal kann ein Indurationsherd aber auch ein Hinweis auf eine chronische Entzündung, eine Vernarbung oder – selten – auf eine bösartige Veränderung sein.
Wie wird ein Indurationsherd festgestellt?
Meistens fällt eine solche Verhärtung beim Abtasten oder im Rahmen einer bildgebenden Untersuchung auf. Die Ärztin oder der Arzt prüft, wie groß der Herd ist, wie sich das Gewebe anfühlt und ob Begleiterscheinungen wie Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen vorliegen. Je nach Befund kann es sinnvoll sein, weitere Untersuchungen durchzuführen, um die Ursache genauer zu bestimmen. Dazu gehören zum Beispiel eine Blutuntersuchung, eine Biopsie (Gewebeprobe) oder eine gezielte Bildgebung.
Muss man sich Sorgen machen?
Viele Menschen erschrecken, wenn sie in einem Befund von einem Indurationsherd lesen. Die Bezeichnung allein sagt jedoch noch nichts über die Ursache oder die Gefährlichkeit aus. Häufig sind solche Herde harmlos und müssen nur beobachtet werden. Manchmal ist eine weitere Abklärung sinnvoll, wenn der Herd ungewöhnlich groß ist, schnell wächst, Schmerzen verursacht oder andere Auffälligkeiten zeigt. In seltenen Fällen kann ein Indurationsherd auch auf eine ernstere Erkrankung hindeuten, zum Beispiel auf einen Tumor. Die genaue Einschätzung trifft immer die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt anhand der Gesamtsituation.
Was passiert als Nächstes?
Ob und wie ein Indurationsherd behandelt werden muss, hängt ganz von der zugrundeliegenden Ursache ab. Liegt eine Entzündung vor, kann eine Behandlung mit Medikamenten nötig sein. Bei gutartigen Veränderungen reicht es oft, den Befund regelmäßig zu kontrollieren. Nur wenn der Verdacht auf eine bösartige Erkrankung besteht oder Beschwerden auftreten, wird gezielt weiter untersucht und gegebenenfalls behandelt.
Ein Indurationsherd ist also vor allem eine Beschreibung einer Gewebeveränderung, keine Diagnose für sich. Erst im Zusammenhang mit weiteren Befunden und Symptomen lässt sich sagen, was genau dahintersteckt und ob etwas unternommen werden muss. Wer unsicher ist oder sich Sorgen macht, sollte das Gespräch mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt suchen – gemeinsam lässt sich dann klären, welche Bedeutung der Befund in der eigenen Situation hat.