IgM ist die Abkürzung für „Immunglobulin M“, eine spezielle Form von Antikörpern, die im menschlichen Blut und in anderen Körperflüssigkeiten vorkommt und eine wichtige Rolle in der Immunabwehr spielt.
Was bedeutet Immunglobulin M?
Immunglobuline sind Eiweiße, die das Immunsystem bildet, um Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren zu erkennen und zu bekämpfen. IgM ist dabei eine von mehreren Klassen dieser Antikörper. Die anderen heißen zum Beispiel IgG, IgA, IgE und IgD. IgM ist das größte und eine der ersten Antikörper, die der Körper bei einer Infektion bildet. Sobald der Organismus mit einem neuen Erreger in Kontakt kommt, steigt die Menge an IgM im Blut rasch an.
Die Funktion von IgM im Körper
Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, ist IgM oft der erste Antikörper, der gebildet wird. Es bindet an die Oberfläche der Eindringlinge und markiert sie dadurch für andere Zellen des Immunsystems. Diese können die Erreger dann gezielt unschädlich machen. IgM ist also besonders wichtig für die frühe Abwehr einer Infektion, bevor das Immunsystem gezielt und langfristig reagiert.
Im Vergleich zu anderen Antikörpern wie IgG bleibt IgM jedoch meist nur für kurze Zeit erhöht. Nach einigen Tagen oder Wochen übernimmt IgG die weitere Abwehr und sorgt für einen länger anhaltenden Schutz. Deshalb lässt sich anhand der IgM-Werte im Blut oft erkennen, ob eine Infektion gerade erst begonnen hat oder schon länger zurückliegt.
Wann wird IgM im Labor gemessen?
Die Bestimmung von IgM im Blut ist ein wichtiger Bestandteil vieler Laboruntersuchungen. Besonders bei Verdacht auf Infektionen, etwa mit Viren wie dem Epstein-Barr-Virus, Hepatitis-Viren oder dem Erreger der Röteln, wird gezielt nach IgM-Antikörpern gesucht. Findet sich viel IgM, spricht das meist dafür, dass die Infektion noch frisch oder gerade erst abgelaufen ist.
In manchen Fällen kann ein erhöhter IgM-Wert auch auf eine Störung des Immunsystems hindeuten. Es gibt seltene Erkrankungen, bei denen zu viel oder zu wenig IgM gebildet wird. Die Interpretation solcher Befunde hängt aber immer vom jeweiligen Zusammenhang ab und sollte von Fachleuten vorgenommen werden.
Verschiedene Bedeutungen der Abkürzung IgM
In medizinischen Texten steht IgM fast immer für Immunglobulin M. Es gibt jedoch selten andere Bedeutungen, zum Beispiel in der Forschung, wo IgM auch als Bezeichnung für bestimmte Zelltypen oder Labormethoden auftauchen kann. Im medizinischen Alltag meint IgM aber fast immer die Antikörperklasse.
Wichtig zu wissen: Die genaue Bedeutung der Abkürzung IgM ergibt sich immer aus dem Zusammenhang im Befund oder Arztbrief. Wer unsicher ist, sollte den behandelnden Arzt oder die Ärztin um eine Erklärung bitten.
Was bedeutet ein auffälliger IgM-Wert?
Ein erhöhter IgM-Wert deutet oft darauf hin, dass der Körper gerade eine Infektion bekämpft oder kürzlich eine solche durchgemacht hat. Für sich allein genommen sagt der Laborwert jedoch wenig aus. Entscheidend ist, worauf getestet wurde und welche Beschwerden vorliegen. Ein niedriger IgM-Wert kann darauf hindeuten, dass das Immunsystem geschwächt ist oder bestimmte Antikörper nicht gebildet werden.
Ob ein auffälliger IgM-Befund behandelt werden muss, hängt ganz von der zugrundeliegenden Erkrankung ab. Meist ist der Wert nur ein Hinweis und kein Grund zur Sorge. Erst das Gesamtbild aus Laborwerten, Symptomen und Untersuchungsbefunden ermöglicht eine genaue Einschätzung.
Zusammenfassung
Immunglobulin M, abgekürzt IgM, ist ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems und hilft, Infektionen früh zu erkennen und zu bekämpfen. Ein erhöhter IgM-Wert im Blut zeigt meist an, dass eine Infektion gerade im Gange ist oder vor kurzem stattgefunden hat. Die genaue Bedeutung eines IgM-Befunds ergibt sich immer aus dem medizinischen Zusammenhang und sollte mit einer Fachperson besprochen werden.
