Hyperostosis frontalis – Verdickung am Stirnbein erklärt

Hyperostosis frontalis – Verdickung am Stirnbein erklärt

26.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Hyperostosis frontalis bezeichnet eine Verdickung des Stirnbeins, also des vorderen Teils des Schädels, die meist zufällig bei Röntgenaufnahmen oder CT-Untersuchungen entdeckt wird.

Was steckt hinter dieser Knochenveränderung?

Bei einer Hyperostosis frontalis kommt es zu einer übermäßigen Knochenbildung an der Innenseite des Stirnbeins. Das bedeutet, dass sich dort mehr Knochensubstanz als üblich anlagert und der Knochen dicker wird. Die Veränderung betrifft in den meisten Fällen nur das Stirnbein, manchmal aber auch angrenzende Bereiche des Schädels. Oft bleibt diese Verdickung lange unbemerkt, weil sie keine Beschwerden verursacht und von außen nicht sichtbar ist.

Wie wird Hyperostosis frontalis entdeckt?

Meist fällt eine Hyperostosis frontalis zufällig auf, zum Beispiel wenn ein Schädelbild aus einem anderen Grund gemacht wird. Die verdickte Knochenschicht ist auf Röntgenbildern oder in einer Computertomografie (CT) gut zu erkennen. Ärztinnen und Ärzte beschreiben dann im Befund, dass das Stirnbein an einer oder mehreren Stellen verdickt ist. In der Regel handelt es sich dabei um eine harmlose Veränderung, die keine Symptome verursacht.

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Mögliche Ursachen und wer betroffen ist

Die genauen Ursachen sind bis heute nicht vollständig geklärt. Häufig tritt diese Knochenveränderung bei Frauen nach den Wechseljahren auf. Hormonelle Einflüsse, insbesondere ein verändertes Gleichgewicht der Geschlechtshormone, scheinen eine Rolle zu spielen. In seltenen Fällen kann Hyperostosis frontalis auch in Verbindung mit bestimmten Stoffwechselerkrankungen oder als Teil eines sogenannten Morgagni-Syndroms auftreten. Dabei handelt es sich um ein sehr seltenes Krankheitsbild, bei dem neben der Knochenverdickung weitere Symptome wie Übergewicht, Diabetes oder Veränderungen im Hormonhaushalt vorkommen können.

Ist Hyperostosis frontalis gefährlich?

Für die allermeisten Menschen stellt diese Knochenverdickung am Stirnbein keine Gefahr dar. Sie verursacht keine Schmerzen, keine sichtbaren Veränderungen an der Stirn und schränkt auch die Funktion des Gehirns nicht ein. Nur in äußerst seltenen Fällen kann eine sehr starke Verdickung dazu führen, dass benachbarte Strukturen, wie etwa die Nasennebenhöhlen, beeinträchtigt werden. Das ist jedoch die Ausnahme.

Viele fragen sich nach dem Lesen eines Befundes: Muss ich mir Sorgen machen? In den meisten Fällen nicht. Hyperostosis frontalis ist in erster Linie eine harmlose, altersbedingte Veränderung des Knochens. Sie wird häufig gar nicht weiter abgeklärt oder behandelt, da sie keine Beschwerden macht.

Gibt es Behandlungsmöglichkeiten?

Eine Therapie ist in der Regel nicht notwendig. Da die Knochenverdickung meist keine Symptome verursacht und nicht fortschreitet, reicht es aus, sie einfach zu beobachten. Sollte im Einzelfall doch eine sehr starke Ausprägung vorliegen, die Beschwerden verursacht, kann die behandelnde Ärztin oder der Arzt weitere Untersuchungen veranlassen. In ganz seltenen Fällen kann eine operative Behandlung erwogen werden, das ist jedoch die absolute Ausnahme.

Abgrenzung zu anderen Knochenveränderungen

Nicht jede Knochenverdickung am Schädel ist eine Hyperostosis frontalis. Es gibt verschiedene Formen von Knochenwucherungen, sogenannte Exostosen, die an unterschiedlichen Stellen des Körpers auftreten können. Wer mehr zu diesem Thema wissen möchte, findet weitere Informationen im Artikel Exostose.

Wann sollte weiter abgeklärt werden?

Nur wenn neben der Knochenverdickung weitere Auffälligkeiten bestehen, wie hormonelle Veränderungen, Beschwerden oder ungewöhnliche Symptome, sollte genauer hingeschaut werden. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, weitere Untersuchungen zu machen, um seltene Begleiterkrankungen auszuschließen. In der großen Mehrheit der Fälle bleibt Hyperostosis frontalis jedoch ein Zufallsbefund ohne Krankheitswert.

Eine Verdickung des Stirnbeins ist also meist kein Grund zur Sorge. Wer einen entsprechenden Befund im Arztbrief liest, kann in der Regel davon ausgehen, dass keine Behandlung nötig ist und keine gesundheitlichen Folgen zu erwarten sind.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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