Hypermetabolismus und sein Einfluss auf den Körper

Hypermetabolismus und sein Einfluss auf den Körper

15.08.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Hypermetabolismus beschreibt einen Zustand, in dem der Stoffwechsel deutlich schneller arbeitet als gewöhnlich. Das bedeutet, dass der Körper mehr Energie verbraucht und Nährstoffe schneller verarbeitet, als es normalerweise der Fall ist.

Was passiert bei einem gesteigerten Stoffwechsel?

Im Zustand des Hypermetabolismus läuft der gesamte Energiehaushalt auf Hochtouren. Der Körper verbrennt mehr Kalorien, oft sogar im Ruhezustand, ohne dass man sich mehr bewegt oder mehr isst. Das kann sich auf viele verschiedene Arten bemerkbar machen: Häufig kommt es zu ungewolltem Gewichtsverlust, obwohl die Nahrungsaufnahme gleich bleibt oder sogar steigt. Auch Schwitzen, Herzrasen, eine erhöhte Körpertemperatur oder ein allgemeines Gefühl von Unruhe sind typisch. Manche Menschen berichten davon, dass sie sich ständig „aufgedreht“ fühlen oder nachts schlechter schlafen.

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Warum entsteht ein Hypermetabolismus?

Es gibt unterschiedliche Auslöser für diesen Zustand. Eine der bekanntesten Ursachen ist eine Überfunktion der Schilddrüse, die sogenannte Hyperthyreose. Hier produziert die Schilddrüse zu viele Hormone, was den Stoffwechsel beschleunigt. Auch schwere Infektionen, großflächige Verbrennungen oder schwere Verletzungen können den Stoffwechsel ankurbeln, weil der Körper dann viele Ressourcen für Heilung und Abwehr aufbringen muss. In manchen Fällen tritt Hypermetabolismus bei bestimmten Tumorerkrankungen auf, weil der Körper durch die Krankheit in einen „Dauerstress“ versetzt wird.

Welche Folgen kann ein Hypermetabolismus haben?

Ein dauerhaft gesteigerter Stoffwechsel bringt den Körper auf Dauer aus dem Gleichgewicht. Die Energiereserven werden schneller aufgebraucht, was zu starker Müdigkeit und Abgeschlagenheit führen kann. Oft verliert man an Gewicht und Muskelmasse, auch wenn der Appetit zunächst sogar gesteigert ist. Die Organe müssen härter arbeiten, insbesondere das Herz-Kreislauf-System. In schweren Fällen kann es zu Störungen im Wasser- und Salzhaushalt kommen, die wiederum andere Beschwerden nach sich ziehen.

Ist ein Hypermetabolismus gefährlich?

Viele Menschen machen sich Sorgen, wenn sie den Begriff Hypermetabolismus in ihrem Befund lesen. Die eigentliche Bedeutung hängt jedoch stark von der Ursache ab. Ein kurzzeitiger, leichter Anstieg des Stoffwechsels ist meist nicht bedrohlich und kann sich zum Beispiel nach einer Infektion rasch wieder normalisieren. Anders sieht es aus, wenn der Zustand länger anhält oder sehr ausgeprägt ist. Dann kann der Körper wichtige Reserven verlieren und geschwächt werden. Besonders kritisch wird es, wenn der Hypermetabolismus durch eine schwere Erkrankung wie eine Schilddrüsenüberfunktion, Verbrennungen oder Krebs ausgelöst wird. Hier ist eine gezielte Behandlung wichtig, um Folgeschäden zu vermeiden.

Wie wird Hypermetabolismus festgestellt?

Oft fällt ein gesteigerter Stoffwechsel durch typische Symptome wie Gewichtsabnahme, erhöhte Körpertemperatur oder Herzrasen auf. Ärztinnen und Ärzte fragen nach diesen Beschwerden und führen verschiedene Untersuchungen durch. Dazu gehören Bluttests, um zum Beispiel die Schilddrüsenhormone zu überprüfen, sowie Messungen des Energieverbrauchs und weitere Laborwerte. Manchmal werden auch bildgebende Verfahren eingesetzt, um die Ursache genauer einzugrenzen.

Was kann gegen Hypermetabolismus unternommen werden?

Die Behandlung richtet sich immer nach der Ursache. Liegt eine Schilddrüsenüberfunktion vor, kommen meist Medikamente zum Einsatz, die die Hormonproduktion drosseln. Bei Infektionen, Verletzungen oder Verbrennungen steht die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund. In manchen Fällen ist es notwendig, die Ernährung anzupassen und für eine ausreichende Zufuhr an Kalorien, Eiweiß und anderen Nährstoffen zu sorgen, um den erhöhten Bedarf zu decken. Bei Tumorerkrankungen kann eine gezielte Krebstherapie den Stoffwechsel wieder ins Gleichgewicht bringen.

Wichtig ist, dass ein Hypermetabolismus immer ernst genommen wird, wenn er länger besteht oder mit deutlichen Beschwerden einhergeht. Nur so lässt sich verhindern, dass der Körper dauerhaft geschwächt wird. Wer entsprechende Symptome bemerkt oder eine entsprechende Diagnose erhält, sollte die Ursachen gemeinsam mit einer Ärztin oder einem Arzt klären und eine passende Behandlung einleiten.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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