Produktiver Husten bedeutet, dass beim Husten Schleim oder Auswurf aus den Atemwegen befördert wird, im Gegensatz zu trockenem Husten, bei dem kein Schleim vorhanden ist.
Was steckt hinter produktivem Husten?
Wenn beim Husten Schleim hochkommt, sprechen Fachleute von einem sogenannten produktiven Husten. Das ist ein ganz natürlicher Abwehrmechanismus des Körpers. Die Atemwege, also Bronchien, Luftröhre und Rachen, produzieren Schleim, um Fremdstoffe, Krankheitserreger oder Staubpartikel zu binden. Mit Hilfe des Hustens wird dieser Schleim dann nach außen befördert. Das unterscheidet sich vom trockenen Husten, bei dem kein Auswurf vorhanden ist und der oft als „Reizhusten“ beschrieben wird.
Produktiver Husten tritt häufig im Rahmen von Infektionen der Atemwege auf, etwa bei einer Erkältung, Bronchitis oder manchmal auch einer Lungenentzündung. Der Schleim kann dabei unterschiedlich aussehen: Von klar und dünnflüssig bis hin zu gelblich oder grünlich, je nach Ursache und Verlauf.
Wann ist produktiver Husten typisch?
Gerade nach ein paar Tagen einer Erkältung wandelt sich der trockene Reizhusten oft in einen produktiven Husten um. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Körper beginnt, die Krankheitserreger oder abgestorbene Zellen aus den Atemwegen zu entfernen. Auch bei einer akuten Bronchitis ist dieser Husten mit Auswurf sehr typisch. Seltener kann er auch bei chronischen Erkrankungen wie der chronisch-obstruktiven Bronchitis (COPD) oder bei Asthma auftreten.
Bei Kindern und Erwachsenen ist produktiver Husten meist harmlos und verschwindet nach einigen Tagen bis Wochen wieder von selbst. Es gibt aber auch Situationen, in denen der Schleim besonders zäh oder verfärbt ist und das Husten länger anhält.
Was bedeutet das für den Alltag?
Produktiver Husten ist in den meisten Fällen ein Zeichen dafür, dass die Selbstreinigung der Atemwege funktioniert. Der Schleim sollte abgehustet und nicht unterdrückt werden, da er sonst in den Bronchien verbleibt und dort Beschwerden verursachen kann. Das Abhusten kann zwar manchmal unangenehm oder lästig sein, ist aber wichtig, um die Atemwege zu reinigen.
Wer viel Schleim abhustet, sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Wasser, Tee oder auch Suppen helfen dabei, den Schleim dünnflüssiger zu machen, sodass er leichter abgehustet werden kann. Manchmal kann es helfen, sich warm zu halten oder feuchte Luft zu inhalieren, um die Schleimhäute zu befeuchten.
Muss man sich Sorgen machen?
In den allermeisten Fällen ist produktiver Husten kein Grund zur Sorge. Besonders im Rahmen einer Erkältung oder einer unkomplizierten Bronchitis gehört er fast immer dazu. Die Farbe des Auswurfs kann Hinweise auf den Verlauf geben: Klarer oder weißlicher Schleim ist meist harmlos, während gelber oder grünlicher Auswurf auf eine stärkere Entzündung hindeuten kann. Wenn der Schleim blutig ist, sehr unangenehm riecht oder der Husten über mehrere Wochen bestehen bleibt, sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. Auch Fieber, starke Atemnot oder Schmerzen beim Atmen sind Warnzeichen, bei denen eine Abklärung sinnvoll ist.
Behandlungsmöglichkeiten bei produktivem Husten
Meist ist gar keine spezielle Behandlung nötig, da der Körper die Reinigung der Atemwege selbst übernimmt. Viel trinken, regelmäßiges Lüften und ausreichend Ruhe unterstützen die Genesung. Bei sehr zähem Schleim können sogenannte schleimlösende Mittel (zum Beispiel Acetylcystein oder Ambroxol) eingesetzt werden, um das Abhusten zu erleichtern. Hustenblocker (Antitussiva) sollten bei produktivem Husten nur nach Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt verwendet werden, da sie das Abhusten behindern können.
In seltenen Fällen, etwa bei bakteriellen Infektionen oder chronischen Lungenerkrankungen, kann eine gezielte Behandlung mit Antibiotika oder anderen Medikamenten notwendig sein. Das entscheidet die behandelnde Fachperson je nach Ursache und Verlauf.
Wann zum Arzt?
Wenn der Husten länger als drei Wochen anhält, sich der Allgemeinzustand verschlechtert, Fieber, Atemnot oder Schmerzen auftreten oder der Auswurf blutig wird, sollte eine medizinische Abklärung erfolgen. Auch bei Vorerkrankungen der Lunge oder einem geschwächten Immunsystem ist ein Arztbesuch ratsam.
Produktiver Husten ist also häufig ein harmloses und sogar nützliches Symptom. Er zeigt, dass die Atemwege versuchen, sich selbst zu reinigen und Krankheitserreger loszuwerden. In den meisten Fällen genügt es, den Körper zu unterstützen und dem Husten Zeit zu geben.