Eine „angebrochene Hüfte“ bedeutet, dass ein Knochen im Hüftbereich einen Bruch oder Riss aufweist, der jedoch nicht vollständig durchgebrochen ist.
Was passiert bei einer angebrochenen Hüfte?
Wird von einer „angebrochenen Hüfte“ gesprochen, handelt es sich meist um einen sogenannten Haarriss oder einen unvollständigen Bruch im Bereich des Hüftknochens. Oft ist damit der Oberschenkelknochen gemeint, genauer gesagt der obere Abschnitt nahe am Hüftgelenk. In medizinischen Berichten tauchen dafür auch Begriffe wie „unvollständige Fraktur“ oder „Fissur“ auf. Das bedeutet, dass der Knochen zwar beschädigt ist, aber nicht komplett durchtrennt wurde. Die Stabilität kann dadurch trotzdem beeinträchtigt sein.
Wie kann eine Hüfte überhaupt anbrechen?
Eine angebrochene Hüfte entsteht meist durch einen Sturz, einen Unfall oder eine starke Belastung, die der Knochen nicht mehr aushält. Besonders ältere Menschen sind betroffen, weil ihre Knochen oft weniger fest sind. Auch bestimmte Krankheiten wie Osteoporose, bei der die Knochendichte abnimmt, erhöhen das Risiko. Manchmal passiert ein solcher Bruch auch bei jüngeren Menschen, etwa durch einen Autounfall oder beim Sport. Der Bruch kann direkt im Bereich des Hüftgelenks auftreten oder etwas weiter unten am Oberschenkelknochen, dem sogenannten proximalen Femur. Mehr dazu findet sich auch im Artikel über den proximalen Femur oder den proximalen Oberschenkel.
Symptome und Anzeichen
Bei einer angebrochenen Hüfte treten meist Schmerzen in der Leiste, am Oberschenkel oder direkt an der Hüfte auf. Das Gehen fällt schwer, manchmal ist es sogar unmöglich, das Bein zu belasten. Häufig schwillt der Bereich an oder es entsteht ein Bluterguss. Anders als bei einem vollständigen Bruch bleibt die Beweglichkeit manchmal noch teilweise erhalten, was die Diagnose erschweren kann. Wer nach einem Sturz oder Unfall solche Beschwerden bemerkt, sollte ärztlichen Rat suchen.
Ist das gefährlich?
Viele fragen sich: Wie schlimm ist eine angebrochene Hüfte? Auch wenn der Knochen nicht komplett durchbrochen ist, sollte das nicht unterschätzt werden. Ein angebrochener Hüftknochen kann instabil werden und sich zu einem vollständigen Bruch entwickeln, wenn weiter Belastung darauf kommt. Besonders bei älteren Menschen besteht die Gefahr, dass sich die Verletzung verschlimmert oder Komplikationen auftreten, etwa durch längere Bettlägerigkeit. Eine schnelle ärztliche Abklärung ist daher wichtig.
Wie wird eine angebrochene Hüfte festgestellt?
Meist beginnt die Untersuchung mit einem Gespräch und einer körperlichen Untersuchung. Typische Fragen sind: Wann sind die Schmerzen aufgetreten? Gab es einen Sturz? Anschließend folgt in der Regel eine Röntgenaufnahme. Manchmal reicht das nicht aus, dann können weitere bildgebende Verfahren wie eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) nötig sein, um auch feine Risse sichtbar zu machen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Therapie hängt davon ab, wie stark der Knochen beschädigt ist und an welcher Stelle sich der Bruch befindet. Bei einem kleinen, stabilen Riss kann manchmal eine konservative Behandlung ausreichen. Das bedeutet: Schonung, eventuell Gehhilfen, Schmerzmittel und Physiotherapie. Ziel ist, die Heilung zu unterstützen und Komplikationen zu vermeiden.
Ist der Bruch jedoch größer oder besteht die Gefahr, dass der Knochen weiter bricht, kann eine Operation notwendig werden. Dabei wird der Knochen meist mit Schrauben, Platten oder Nägeln stabilisiert. Nach dem Eingriff folgt meist eine Phase der Rehabilitation, in der die Beweglichkeit und Kraft wieder aufgebaut werden.
Typische Sorgen und Fragen
Viele machen sich Sorgen, ob die Beweglichkeit nach einer angebrochenen Hüfte wieder vollständig zurückkehrt. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen heilt ein unkomplizierter Bruch bei rechtzeitiger Behandlung gut aus. Das Risiko für Komplikationen steigt allerdings, wenn die Verletzung übersehen oder zu spät behandelt wird. Besonders ältere Menschen fürchten eine längere Bettlägerigkeit oder den Verlust ihrer Selbstständigkeit. Hier hilft eine frühzeitige Mobilisation und gezielte Physiotherapie, um diese Folgen zu verhindern.
Wie lange dauert die Heilung?
Die Heilungsdauer hängt vom Ausmaß des Bruchs, vom Alter und vom allgemeinen Gesundheitszustand ab. Ein kleiner, stabiler Riss kann innerhalb weniger Wochen abheilen. Nach einer Operation kann die Genesung einige Monate dauern. Wichtig ist, den Heilungsverlauf regelmäßig ärztlich kontrollieren zu lassen und die Anweisungen für Belastung und Bewegung genau zu beachten.
Was kann vorbeugend helfen?
Um das Risiko für eine angebrochene Hüfte zu senken, ist es sinnvoll, die Knochengesundheit zu fördern. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Kalzium und Vitamin D, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Stürzen spielen eine wichtige Rolle. Wer unter Osteoporose leidet, sollte mit dem Arzt besprechen, wie die Knochen gestärkt werden können.
Eine angebrochene Hüfte ist zwar keine vollständige Fraktur, aber dennoch eine ernstzunehmende Verletzung, die nicht ignoriert werden sollte. Schnelle Abklärung und gezielte Behandlung helfen, Komplikationen zu vermeiden und die Beweglichkeit wiederzuerlangen.