Eine Hemikolektomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem ein Teil des Dickdarms, genauer gesagt eine Hälfte des sogenannten Kolons, entfernt wird. Der Begriff setzt sich aus den Worten „hemi“ für „halb“ und „Kolektomie“ für die operative Entfernung eines Dickdarmabschnitts zusammen.
Wann wird eine Hemikolektomie durchgeführt?
Eine solche Operation ist meistens dann notwendig, wenn im betroffenen Darmabschnitt eine ernsthafte Erkrankung vorliegt. Das kann zum Beispiel ein Tumor, eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa oder manchmal auch eine schwere Entzündung oder Durchblutungsstörung sein. Ziel ist es, das erkrankte Gewebe zu entfernen und so die Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen.
Es gibt zwei Hauptformen: Bei der rechten Hemikolektomie wird der rechte Teil des Dickdarms entfernt, bei der linken Hemikolektomie der linke Abschnitt. Welcher Teil betroffen ist, hängt davon ab, wo sich die Erkrankung befindet.
Was passiert bei diesem Eingriff?
Während der Operation wird der betroffene Darmabschnitt vorsichtig abgetrennt. Die gesunden Enden werden anschließend wieder miteinander verbunden, sodass der Verdauungstrakt möglichst normal weiterarbeiten kann. In manchen Fällen ist es nötig, vorübergehend einen künstlichen Darmausgang (Stoma) anzulegen, damit die Nahtstelle in Ruhe heilen kann. Ob das erforderlich ist, hängt stark von der individuellen Situation ab.
Die Operation kann auf klassische Weise mit einem Bauchschnitt erfolgen oder minimal-invasiv (Schlüssellochtechnik), was oft eine schnellere Erholung ermöglicht. Welche Methode gewählt wird, richtet sich nach dem Gesundheitszustand, der genauen Lage der Erkrankung und anderen individuellen Faktoren.
Was bedeutet das für das Leben nach der Operation?
Nach einer Hemikolektomie verändert sich die Verdauung meist nur wenig, da der verbleibende Dickdarm die Aufgaben des entfernten Teils teilweise übernehmen kann. In den ersten Wochen nach dem Eingriff kann der Stuhlgang jedoch häufiger oder weicher sein, bis sich der Körper an die neue Situation gewöhnt hat. Eine spezielle Diät ist oft nicht dauerhaft nötig, aber direkt nach der Operation wird die Ernährung langsam wieder aufgebaut, um den Darm nicht zu überfordern.
Viele Menschen machen sich Sorgen, ob sie nach einer solchen Operation wieder ein normales Leben führen können. In den meisten Fällen ist das nach der Genesungsphase gut möglich. Einschränkungen im Alltag gibt es meist nur vorübergehend, etwa während der Heilung oder falls ein Stoma vorübergehend notwendig ist. Das medizinische Team begleitet durch diese Zeit und beantwortet alle Fragen rund um Ernährung, Bewegung und Nachsorge.
Typische Ängste und Unsicherheiten
Die Aussicht auf eine größere Darmoperation löst verständlicherweise viele Fragen und Unsicherheiten aus. Häufig taucht die Sorge auf, ob nach der Entfernung eines Darmteils ein normales Leben weiterhin möglich ist. Auch die Angst vor einem dauerhaften künstlichen Darmausgang beschäftigt viele Menschen. In den meisten Fällen kann der Darm nach der Operation wieder zusammengenäht werden, sodass kein dauerhaftes Stoma nötig ist. Nur selten, und meist vorübergehend, wird ein künstlicher Ausgang angelegt.
Auch die Frage, wie lange die Genesung dauert, ist wichtig. Die Erholungszeit hängt von der individuellen Verfassung, dem genauen Operationsverfahren und der Ursache für die Operation ab. In der Regel sind einige Tage Krankenhausaufenthalt einzuplanen, gefolgt von einer Phase der Schonung zu Hause. Ärztinnen und Ärzte geben genaue Empfehlungen, wann wieder Sport, Arbeit oder Reisen möglich sind.
Gibt es Risiken oder Komplikationen?
Wie bei jedem größeren Eingriff gibt es auch bei einer Hemikolektomie Risiken. Dazu zählen zum Beispiel Infektionen, Nachblutungen oder Probleme an der Nahtstelle des Darms. Auch eine vorübergehende Schwäche oder ein veränderter Stuhlgang können auftreten. Das medizinische Team überwacht die Heilung sorgfältig und greift bei Komplikationen schnell ein.
Moderne Operationstechniken und eine gute Nachsorge sorgen dafür, dass schwere Komplikationen selten sind. Ein ausführliches Gespräch mit dem Behandlungsteam hilft, individuelle Risiken einzuschätzen und die bestmögliche Vorbereitung zu treffen.
Wie sieht die Nachsorge aus?
Nach der Operation ist es wichtig, auf Warnzeichen wie Fieber, starke Schmerzen oder ungewöhnliche Veränderungen beim Stuhlgang zu achten. Regelmäßige Kontrolltermine beim Arzt oder in der Klinik gehören zur Nachsorge dazu. In manchen Fällen wird eine spezielle Rehabilitation empfohlen, um die Genesung zu unterstützen und wieder Kraft zu schöpfen.
Ernährung, Bewegung und das allgemeine Wohlbefinden stehen in dieser Zeit im Mittelpunkt. Das Ziel ist, möglichst rasch wieder den gewohnten Alltag aufnehmen zu können und dauerhaft gesund zu bleiben.
Zusammengefasst
Eine Hemikolektomie ist ein Eingriff, bei dem ein Teil des Dickdarms entfernt wird, meist um eine ernsthafte Erkrankung zu behandeln. Die Operation ist gut erprobt und bietet in vielen Fällen die Chance auf Heilung oder deutliche Besserung. Nach der Genesungszeit gelingt es in der Regel, wieder ein normales Leben zu führen. Das Behandlungsteam steht während des gesamten Prozesses unterstützend zur Seite und beantwortet alle offenen Fragen.