Hämodynamik – Blutfluss und Kreislauf erklärt

Hämodynamik – Blutfluss und Kreislauf erklärt

15.08.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Hämodynamik – was steckt hinter diesem Begriff?

Hämodynamik beschreibt die Strömungsverhältnisse des Blutes im menschlichen Körper. Es geht darum, wie das Blut durch das Gefäßsystem fließt, welche Kräfte dabei wirken und wie Herz, Blutgefäße und Blutdruck zusammenspielen.

Wie funktioniert die Hämodynamik im Körper?

Im Zentrum der Hämodynamik steht das Herz als kräftige Pumpe, die das Blut durch die Arterien, Venen und feinsten Kapillaren befördert. Dabei sorgen unterschiedliche Druckverhältnisse und die Elastizität der Gefäßwände dafür, dass alle Organe zuverlässig mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Die Hämodynamik umfasst also alles, was mit dem Blutfluss und den Kräften im Gefäßsystem zu tun hat.

Verschiedene Faktoren beeinflussen diese Abläufe: Die Stärke des Herzschlags, der Widerstand in den Blutgefäßen, die Blutmenge selbst und die Fließeigenschaften des Blutes. Gerät eines dieser Elemente aus dem Gleichgewicht, kann das Auswirkungen auf den Blutdruck und die Versorgung der Organe haben.

Ganzen Befund übersetzen?

Du hast einen Arztbericht oder Befund den du nicht verstehst? Dann nutze Simply Onno, um dir diesen in einfache Sprache übersetzen und erklären zu lassen.

Mehr Infos

Was bedeutet Hämodynamik im medizinischen Alltag?

In Arztbriefen, Befunden oder während einer Untersuchung taucht der Begriff häufig auf, wenn es um die Beurteilung des Kreislaufs geht. So kann zum Beispiel von „stabiler Hämodynamik“ oder „hämodynamisch unauffällig“ die Rede sein. Gemeint ist damit, dass der Blutkreislauf normal funktioniert, das Herz ausreichend pumpt und der Blutdruck im gesunden Bereich liegt.

Manchmal wird auch beschrieben, dass eine „hämodynamische Instabilität“ besteht. Das deutet darauf hin, dass der Kreislauf aus dem Gleichgewicht geraten ist – etwa durch zu niedrigen Blutdruck, Herzrhythmusstörungen oder einen hohen Blutverlust. In solchen Situationen ist besondere Aufmerksamkeit gefragt, weil Organe dann möglicherweise nicht mehr ausreichend durchblutet werden.

Warum ist die Hämodynamik wichtig?

Die Hämodynamik ist entscheidend für die Gesundheit aller Organe. Nur wenn das Blut reibungslos fließt und der Druck stimmt, werden Gehirn, Herz, Nieren und andere Gewebe optimal versorgt. Schon kleine Veränderungen können spürbare Folgen haben. Ein zu niedriger Blutdruck kann Schwindel, Schwäche oder Ohnmacht auslösen. Zu hoher Druck belastet die Gefäße und das Herz.

Auch bei Operationen, schweren Erkrankungen oder nach Unfällen überwachen Ärztinnen und Ärzte die hämodynamische Situation besonders genau. Ziel ist es, früh zu erkennen, ob der Kreislauf stabil bleibt oder ob Maßnahmen nötig werden, um die Durchblutung zu sichern.

Wo kommt der Begriff noch vor?

Hämodynamik begegnet einem nicht nur im Zusammenhang mit dem Herzen. Auch bei der Beurteilung von Blutgefäßen, bei der Behandlung von Schlaganfällen oder bei der Planung von Eingriffen an Organen spielt sie eine Rolle. In der Intensivmedizin ist die Überwachung der hämodynamischen Werte ein zentraler Bestandteil, um auf Veränderungen schnell reagieren zu können.

Manchmal wird der Begriff auch im Zusammenhang mit „hämodynamisch wirksamen“ Medikamenten oder Therapien verwendet. Damit ist gemeint, dass diese Maßnahmen gezielt Einfluss auf den Blutdruck, das Herz oder die Gefäße nehmen, um den Kreislauf zu stabilisieren.

Was sagen Begriffe wie „hämodynamisch stabil“ oder „hämodynamisch relevant“?

Wenn im Befund steht, dass jemand „hämodynamisch stabil“ ist, bedeutet das, dass der Kreislauf gut funktioniert und keine akuten Probleme vorliegen. Der Begriff „hämodynamisch relevant“ taucht auf, wenn eine Veränderung (zum Beispiel eine Engstelle in einem Gefäß) so ausgeprägt ist, dass sie den Blutfluss tatsächlich beeinträchtigt. Dann kann es nötig sein, genauer hinzusehen oder eine Behandlung zu erwägen.

Zusammengefasst

Hämodynamik ist ein zentraler Begriff für alles, was mit dem Blutkreislauf, den Druckverhältnissen und dem Zusammenspiel von Herz und Gefäßen zu tun hat. Er taucht in vielen medizinischen Zusammenhängen auf und beschreibt, wie es um die Durchblutung des Körpers steht. Für die meisten ist der Begriff ein Hinweis darauf, ob der Kreislauf stabil und die Versorgung der Organe gesichert ist.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

Jetzt ganzen Befund übersetzen