Ein Hämatom ist eine Ansammlung von Blut außerhalb der Blutgefäße, die meist durch eine Verletzung entsteht und im Volksmund oft als Bluterguss bezeichnet wird.
Wie entsteht ein Hämatom?
Wenn ein Blutgefäß beschädigt wird – zum Beispiel durch einen Stoß, einen Sturz oder eine Prellung – kann Blut in das umliegende Gewebe austreten. Der Körper reagiert darauf, indem er das Blut an der betroffenen Stelle sammelt. Es bildet sich ein sichtbarer Fleck unter der Haut, der anfangs meist rötlich oder blau-violett erscheint. Nach einigen Tagen verändert sich die Farbe oft und das Hämatom wird grünlich, gelb oder bräunlich, bevor es langsam wieder verschwindet.
Solche Blutergüsse entstehen häufig an Armen, Beinen oder am Rumpf, können aber grundsätzlich überall am Körper auftreten. Besonders schnell passiert das, wenn die Blutgefäße empfindlich sind oder die Blutgerinnung gestört ist – zum Beispiel bei Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen.
Was bedeutet ein Hämatom im Alltag?
Im Alltag sind Hämatome meist harmlos. Sie können nach kleinen Unfällen, Sportverletzungen oder sogar schon bei leichten Stößen auftreten. Manchmal schmerzen sie, vor allem wenn sich das Blut im Gewebe ausbreitet und auf Nerven drückt. Auch eine leichte Schwellung oder Empfindlichkeit der betroffenen Stelle ist typisch.
In den meisten Fällen heilt ein Bluterguss von selbst ab. Der Körper baut das ausgetretene Blut langsam ab, und die Verfärbung verschwindet nach ein bis zwei Wochen. Bleibt ein Hämatom länger bestehen oder treten ungewöhnlich viele oder große Blutergüsse ohne ersichtlichen Grund auf, sollte das ärztlich abgeklärt werden.
Wann kann ein Hämatom gefährlich sein?
Auch wenn Hämatome im Allgemeinen ungefährlich sind, gibt es Situationen, in denen Vorsicht geboten ist. Besonders große oder sehr schmerzhafte Blutergüsse, die ohne erkennbare Ursache entstehen, können auf eine Blutgerinnungsstörung hinweisen.
Sitzt ein Hämatom in der Nähe von Gelenken, kann es die Beweglichkeit einschränken oder – in seltenen Fällen – auf wichtige Strukturen wie Nerven oder Blutgefäße drücken. Blutergüsse im Kopfbereich, zum Beispiel nach einem Sturz, sollten immer ernst genommen werden, weil sich dort auch ein sogenanntes inneres Hämatom bilden kann. Das passiert zum Beispiel nach einem Schädel-Hirn-Trauma, wenn Blut zwischen Schädel und Gehirn austritt. In solchen Fällen können Kopfschmerzen, Übelkeit, Bewusstseinsstörungen oder andere neurologische Symptome auftreten. Dann ist es wichtig, sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Behandlung und Umgang mit Hämatomen
Ein normales, kleines Hämatom braucht in der Regel keine besondere Behandlung. Kühlung direkt nach der Verletzung hilft, die Ausbreitung des Blutergusses zu begrenzen und Schwellungen vorzubeugen. Dafür eignet sich ein kalter Waschlappen oder eine Kühlkompresse, die aber nie direkt auf die Haut gelegt werden sollte.
Hochlagern des betroffenen Körperteils kann ebenfalls hilfreich sein, weil so weniger Blut in die verletzte Region nachfließt. Bei stärkeren Schmerzen können einfache Schmerzmittel wie Paracetamol eingenommen werden. Auf Medikamente wie Acetylsalicylsäure (Aspirin) sollte verzichtet werden, da sie die Blutgerinnung weiter hemmen und den Bluterguss vergrößern könnten.
Bei sehr großen, schmerzhaften oder ungewöhnlich lange bestehenden Hämatomen kann ein Arztbesuch sinnvoll sein. In seltenen Fällen wird das angesammelte Blut mit einer Nadel abgelassen, zum Beispiel wenn es auf umliegende Strukturen drückt. Bei wiederholten oder spontan auftretenden Blutergüssen sollte immer abgeklärt werden, ob eine Blutgerinnungsstörung oder eine andere Erkrankung vorliegt.
Verschiedene Formen von Hämatomen
Nicht jedes Hämatom ist gleich. Je nachdem, wo das Blut austritt, sprechen Mediziner von unterschiedlichen Formen. Ein subkutanes Hämatom liegt direkt unter der Haut und ist meist als blauer Fleck sichtbar. Ein intramuskuläres Hämatom entsteht im Muskelgewebe und kann zu einer Verhärtung führen. Seltener sind Hämatome im Bauchraum, im Gehirn oder in Gelenken – diese sind meist nicht von außen sichtbar, können aber ernste Beschwerden verursachen.
Was tun, wenn sich Blutergüsse häufen?
Wer immer wieder ohne erkennbaren Grund Hämatome bekommt, sollte das ärztlich abklären lassen. Es kann sein, dass eine Störung der Blutgerinnung vorliegt oder Medikamente die Ursache sind. Besonders bei älteren Menschen ist die Haut oft dünner und die Blutgefäße empfindlicher, sodass schon kleine Stöße zu Hämatomen führen können.
Auch bestimmte Erkrankungen wie eine Leberfunktionsstörung oder eine Blutarmut können die Neigung zu Blutergüssen erhöhen. Hier ist eine genaue Untersuchung ratsam, um die Ursache zu finden und gegebenenfalls zu behandeln.
Zusammengefasst
Ein Hämatom ist meist harmlos und verschwindet von selbst. Es entsteht, wenn Blut durch eine Verletzung ins Gewebe austritt. Kühlung, Schonung und Geduld helfen dem Körper, den Bluterguss abzubauen. Bei ungewöhnlich großen, schmerzhaften oder immer wiederkehrenden Hämatomen sollte jedoch eine ärztliche Abklärung erfolgen, um ernsthafte Ursachen auszuschließen.