Ein grippaler Infekt ist eine akute, meist durch Viren ausgelöste Infektion der oberen Atemwege, die mit typischen Erkältungssymptomen wie Schnupfen, Husten und Halsschmerzen einhergeht.
Erkältung oder doch etwas anderes?
Hinter dem Begriff steckt das, was im Alltag oft als „Erkältung“ bezeichnet wird. Die Bezeichnung grippaler Infekt grenzt diese Erkrankung von der „echten Grippe“, der Influenza, ab. Während die Influenza durch spezielle Grippeviren verursacht wird und meist sehr plötzlich und heftig beginnt, handelt es sich beim grippalen Infekt um eine meist mildere Infektion, die durch unterschiedliche Erkältungsviren hervorgerufen werden kann. Rhinoviren, Coronaviren oder Adenoviren sind nur einige Beispiele dafür.
Die Beschwerden entwickeln sich häufig schleichend. Zuerst kratzt der Hals, dann kommt eine laufende oder verstopfte Nase hinzu. Viele spüren nach ein bis zwei Tagen Husten, manchmal begleitet von leichtem Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen. Im Gegensatz zur Influenza sind die Symptome oft weniger ausgeprägt und verlaufen in den allermeisten Fällen unkompliziert.
Was bedeutet das für den Alltag?
Ein grippaler Infekt bedeutet in den meisten Fällen, dass der Körper mit einer harmlosen, aber lästigen Infektion zu kämpfen hat. Die Erkrankung ist ansteckend, vor allem in den ersten Tagen, wenn die Symptome am stärksten sind. Deshalb empfiehlt es sich, engen Kontakt mit anderen Menschen zu vermeiden, regelmäßig die Hände zu waschen und beim Husten oder Niesen die Armbeuge zu benutzen.
Die typischen Beschwerden dauern meist eine Woche, manchmal auch etwas länger. In dieser Zeit fühlt man sich oft schlapp und müde. Viele fragen sich, ob sie trotz Infekt arbeiten gehen oder Kinder zur Schule schicken sollten. Solange das Allgemeinbefinden nicht zu stark beeinträchtigt ist und kein Fieber besteht, ist gegen leichte Tätigkeiten im Alltag meist nichts einzuwenden. Allerdings ist es ratsam, dem Körper Ruhe zu gönnen und auf die eigenen Grenzen zu achten.
Muss man sich Sorgen machen?
Ein grippaler Infekt ist für gesunde Erwachsene in aller Regel ungefährlich. Die Symptome sind zwar unangenehm, klingen aber meist von selbst wieder ab. Besonders bei Kindern, älteren Menschen oder Personen mit chronischen Erkrankungen kann es jedoch zu stärkeren Beschwerden kommen. In seltenen Fällen entwickelt sich aus der anfänglichen Erkältung eine bakterielle Zweitinfektion, wie eine Nasennebenhöhlenentzündung, Bronchitis oder Mittelohrentzündung.
Wenn hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Atemnot, Schmerzen in der Brust oder ein deutlich verschlechtertes Allgemeinbefinden auftreten, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Auch ein sehr langanhaltender Husten oder gelb-grüner Auswurf können Anzeichen für Komplikationen sein. Die Angst, dass ein grippaler Infekt zu einer schweren Erkrankung wird, ist jedoch meist unbegründet. In den meisten Fällen reicht es aus, die Symptome auszukurieren und dem Körper Zeit zur Erholung zu geben.
Behandlung und was wirklich hilft
Da ein grippaler Infekt fast immer durch Viren verursacht wird, helfen Antibiotika nicht. Diese wirken nur gegen Bakterien und sind deshalb bei einer klassischen Erkältung nicht sinnvoll. Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Beschwerden. Viel trinken, ausreichend Schlaf und körperliche Schonung unterstützen die Genesung. Gegen Halsschmerzen können warme Getränke oder Lutschtabletten helfen. Bei verstopfter Nase sind Nasensprays mit Meersalz oder abschwellende Mittel kurzzeitig eine Option. Fieber und Schmerzen lassen sich mit Paracetamol oder Ibuprofen lindern, sofern keine Gegenanzeigen bestehen.
Hausmittel wie Inhalationen mit Wasserdampf, warme Wickel oder Hühnersuppe werden von vielen als angenehm empfunden, auch wenn ihre Wirksamkeit wissenschaftlich nicht immer eindeutig belegt ist. Wichtig ist, auf die Signale des Körpers zu achten und sich nicht zu überfordern.
Wann lieber zum Arzt?
In manchen Situationen ist ein Arztbesuch ratsam. Das gilt vor allem, wenn sich die Beschwerden nicht innerhalb von sieben bis zehn Tagen bessern oder wenn sich neue, ungewöhnliche Symptome zeigen. Auch bei Vorerkrankungen, Schwangerschaft, geschwächtem Immunsystem oder sehr jungen Kindern sollte frühzeitig ärztlicher Rat eingeholt werden. Bei Unsicherheit hilft es, sich die Symptome zu notieren und gezielt nachzufragen, ob weitere Untersuchungen oder eine spezielle Behandlung notwendig sind.
Ein grippaler Infekt ist also meist harmlos, kann aber im Alltag ganz schön lästig sein. Mit etwas Geduld, Ruhe und den richtigen Maßnahmen lässt sich die Erkrankung gut überstehen.