Gonokokken sind Bakterien, die als Auslöser der Geschlechtskrankheit Gonorrhö, auch bekannt als Tripper, bekannt sind.
Was sind Gonokokken genau?
Bei Gonokokken handelt es sich um winzige, kugelförmige Bakterien mit dem wissenschaftlichen Namen *Neisseria gonorrhoeae*. Diese Erreger befallen vor allem die Schleimhäute der Harn- und Geschlechtsorgane, können aber auch den Rachen, After oder – in seltenen Fällen – die Augen infizieren. Übertragen werden sie fast ausschließlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, also beim Vaginal-, Anal- oder Oralsex.
Im medizinischen Alltag taucht der Begriff Gonokokken meist dann auf, wenn im Labor diese Bakterien nachgewiesen wurden. Das passiert zum Beispiel bei Beschwerden wie Ausfluss, Brennen beim Wasserlassen oder Schmerzen im Unterbauch. Ein Nachweis von Gonokokken bedeutet, dass eine Infektion mit diesen Keimen vorliegt und behandelt werden sollte.
Wie äußert sich eine Infektion mit Gonokokken?
Eine Infektion mit Gonokokken, die Gonorrhö genannt wird, verläuft nicht immer gleich. Viele bemerken zunächst gar keine Symptome. Besonders bei Frauen bleibt die Erkrankung oft unbemerkt, weil die Beschwerden mild ausfallen oder ganz fehlen. Typische Anzeichen sind bei Männern ein eitriger Ausfluss aus der Harnröhre, Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen. Frauen berichten manchmal über vermehrten Ausfluss, Unterleibsschmerzen oder Zwischenblutungen.
Auch der Rachen kann betroffen sein, was sich dann durch Halsschmerzen äußern kann, oder der Enddarm, der bei einer Infektion manchmal juckt, brennt oder schmerzt. In seltenen Fällen gelangen Gonokokken ins Auge und verursachen dort eine Bindehautentzündung.
Ist eine Gonokokken-Infektion gefährlich?
Viele machen sich Sorgen, wenn sie erfahren, dass Gonokokken nachgewiesen wurden. Die gute Nachricht: Eine Infektion ist in aller Regel gut behandelbar und heilt meist vollständig aus, wenn rechtzeitig eine Therapie erfolgt. Unbehandelt kann Gonorrhö allerdings ernste Folgen haben. Die Bakterien können aufsteigen und Entzündungen in den inneren Geschlechtsorganen verursachen. Bei Frauen besteht das Risiko für eine Eileiter- oder Beckenentzündung, die langfristig zu Unfruchtbarkeit führen kann. Auch bei Männern können Nebenhoden oder Prostata betroffen sein.
Besonders tückisch ist, dass viele Infizierte keine oder nur sehr milde Beschwerden haben und die Bakterien unbemerkt weitergeben. Deshalb ist es wichtig, bei Verdacht oder nachgewiesenem Kontakt einen Arzt aufzusuchen und sich testen zu lassen.
Wie wird eine Infektion mit Gonokokken nachgewiesen?
Der Nachweis erfolgt meist durch einen Abstrich, den Ärztinnen oder Ärzte an den betroffenen Schleimhäuten nehmen – zum Beispiel aus der Harnröhre, dem Gebärmutterhals, dem Rachen oder dem After. Im Labor wird dann geprüft, ob sich Gonokokken darin finden. Manchmal wird zusätzlich eine Urinprobe untersucht. Das Ergebnis liegt oft nach wenigen Tagen vor.
Behandlungsmöglichkeiten bei Gonokokken
Die Therapie einer Gonokokken-Infektion erfolgt mit Antibiotika. In den meisten Fällen wird eine spezielle Kombination aus zwei verschiedenen Wirkstoffen als Spritze und Tablette verabreicht, weil die Bakterien gegen manche Medikamente bereits widerstandsfähig geworden sind. Nach der Behandlung verschwinden die Beschwerden meist rasch und die Infektion heilt aus.
Wichtig ist, dass auch Sexualpartnerinnen und -partner behandelt werden, um eine erneute Ansteckung zu verhindern. Während der Behandlung sollte auf Sex verzichtet werden, bis sicher ist, dass die Infektion ausgeheilt ist.
Was tun bei Unsicherheit oder Angst?
Viele haben Angst, wenn sie mit dem Begriff Gonokokken konfrontiert werden. Die Sorge vor Stigmatisierung, Schuldgefühlen oder möglichen Folgen ist verständlich. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass eine Infektion mit Gonokokken nichts mit mangelnder Hygiene oder einem bestimmten Lebensstil zu tun hat. Schon ein ungeschützter Kontakt kann ausreichen. Die Erkrankung ist weltweit sehr verbreitet und betrifft Menschen aller Altersgruppen.
Wer befürchtet, sich angesteckt zu haben, sollte nicht zögern, ärztlichen Rat einzuholen. Je früher die Infektion erkannt wird, desto unkomplizierter ist die Behandlung und desto geringer ist das Risiko für Komplikationen.
Schutz und Vorbeugung
Den sichersten Schutz vor einer Ansteckung mit Gonokokken bietet die konsequente Verwendung von Kondomen beim Sex. Regelmäßige Tests sind besonders dann sinnvoll, wenn wechselnde Sexualpartner bestehen oder ein erhöhtes Risiko vorliegt. Bei Symptomen wie Ausfluss, Brennen oder Schmerzen im Genitalbereich empfiehlt es sich, frühzeitig eine ärztliche Abklärung zu suchen.
Gonokokken sind also Bakterien, die eine gut behandelbare, aber ansteckende Infektion auslösen können. Ein offener Umgang, schnelle Diagnostik und die richtige Therapie helfen, Folgen zu verhindern und die eigene Gesundheit zu schützen.