Was bedeutet „geschwollener Schleimbeutel am Knie“?
Ein geschwollener Schleimbeutel am Knie beschreibt eine sichtbare oder tastbare Schwellung im Bereich des Knies, die durch eine Flüssigkeitsansammlung im Schleimbeutel entsteht. Schleimbeutel sind kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Kissen, die an vielen Gelenken im Körper sitzen und wie eine Art Puffer zwischen Knochen, Sehnen und Muskeln dienen. Am Knie gibt es mehrere Schleimbeutel – besonders häufig ist der Schleimbeutel direkt vor der Kniescheibe betroffen.
Warum schwillt der Schleimbeutel am Knie an?
Eine Schwellung des Schleimbeutels im Knie entsteht meistens durch eine Reizung oder Entzündung. Typische Auslöser sind Druck, Stöße, wiederholte Belastung oder kleine Verletzungen. Wer zum Beispiel viel auf den Knien arbeitet, etwa als Fliesenleger oder Gärtner, belastet den Schleimbeutel immer wieder. Auch ein direkter Sturz auf das Knie kann zu einer plötzlichen Schwellung führen.
Manchmal steckt eine Infektion dahinter, seltener auch eine rheumatische Erkrankung oder Gicht. In den meisten Fällen ist die Ursache aber harmlos und auf Überlastung oder ein Trauma zurückzuführen.
Wie macht sich eine Schleimbeutelschwellung bemerkbar?
Ein geschwollener Schleimbeutel am Knie zeigt sich meist als runde, weiche Verdickung vorne oder seitlich am Knie. Die Haut kann gerötet und warm sein, oft fühlt sich das Knie unangenehm gespannt an. Bewegungen oder Druck auf das betroffene Knie können schmerzhaft sein, müssen es aber nicht immer. Viele bemerken die Schwellung zufällig, wenn sie das Knie anschauen oder abtasten. Manchmal ist die Schwellung sehr deutlich sichtbar, sodass das Knie im Vergleich zur anderen Seite dicker wirkt.
Ist ein geschwollener Schleimbeutel am Knie gefährlich?
Die meisten Fälle sind nicht gefährlich und gehen nach einigen Tagen oder Wochen wieder zurück. Eine Ausnahme besteht, wenn die Schwellung sehr stark ist, die Schmerzen zunehmen, Fieber auftritt oder das Knie stark gerötet und überwärmt ist. Dann kann eine bakterielle Infektion vorliegen, die ärztlich behandelt werden muss.
Viele machen sich Sorgen, ob ein geschwollener Schleimbeutel am Knie auf eine ernste Erkrankung wie Rheuma, Gicht oder gar einen Tumor hindeutet. In den allermeisten Fällen steckt jedoch eine harmlose Schleimbeutelentzündung, auch Bursitis genannt, dahinter. Mehr Informationen dazu gibt es hier: Bursitis Praepatellaris.
Was tun bei geschwollenem Schleimbeutel am Knie?
Die Behandlung hängt von der Ursache ab. Bei einer typischen, nicht-infektiösen Entzündung reicht oft Schonung, Kühlung und das Hochlegen des Beins. Auch entzündungshemmende Salben oder Tabletten können die Beschwerden lindern. Wer viel kniet, sollte das für einige Zeit vermeiden und das Knie entlasten.
Wenn die Schwellung nach einigen Tagen nicht besser wird, die Schmerzen zunehmen oder Unsicherheit besteht, empfiehlt sich ein Besuch beim Arzt. Dort kann durch Abtasten, Ultraschall oder – bei unklaren Fällen – weitere Untersuchungen abgeklärt werden, ob eine andere Ursache vorliegt.
Bei einer bakteriellen Infektion ist manchmal eine Antibiotikabehandlung nötig. In seltenen Fällen wird die Flüssigkeit im Schleimbeutel mit einer Nadel abgesaugt oder der Schleimbeutel operativ entfernt.
Wann ist ärztlicher Rat wichtig?
Ein geschwollener Schleimbeutel am Knie sollte immer dann ärztlich abgeklärt werden, wenn starke Schmerzen, Fieber, eine ausgeprägte Rötung oder Bewegungseinschränkungen auftreten. Auch wenn die Schwellung nach zwei bis drei Wochen nicht zurückgeht oder immer wiederkehrt, ist eine Untersuchung sinnvoll.
Gerade bei Unsicherheit oder zusätzlichen Beschwerden ist es ratsam, auf Nummer sicher zu gehen. In den meisten Fällen lässt sich die Ursache gut behandeln und das Knie erholt sich vollständig.
Mehr zur Schleimbeutelentzündung am Knie und ihren Ursachen gibt es unter Bursitis Praepatellaris.