Gastroenteritis ist eine Entzündung der Schleimhaut im Magen und Darm, die meist mit Durchfall, Übelkeit und Bauchschmerzen einhergeht.
Was steckt hinter einer Magen Darm Entzündung?
Der Begriff beschreibt eine Erkrankung, bei der der Verdauungstrakt, also Magen und Darm, gereizt oder entzündet ist. Meist geschieht das durch Viren, manchmal auch durch Bakterien oder seltener Parasiten. Umgangssprachlich wird oft von Magen Darm Grippe gesprochen, obwohl sie nichts mit der echten Grippe zu tun hat. Typisch sind plötzliche Beschwerden wie wässriger Durchfall, Bauchkrämpfe, Übelkeit oder Erbrechen. Auch Fieber, Kopfschmerzen oder ein allgemeines Krankheitsgefühl können auftreten.
Am häufigsten sind Kinder betroffen, aber auch Erwachsene können daran erkranken. Gerade in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen oder Pflegeheimen breiten sich die Erreger leicht aus. Die meisten Fälle verlaufen unkompliziert und klingen nach wenigen Tagen wieder ab.
Ursachen: Wie entsteht eine Gastroenteritis?
In den meisten Fällen lösen Viren wie das Norovirus oder das Rotavirus die Beschwerden aus. Diese Erreger sind sehr ansteckend und werden oft über verunreinigte Hände, Lebensmittel oder Gegenstände weitergegeben. Seltener stecken Bakterien wie Salmonellen, Campylobacter oder Escherichia coli dahinter. Auch Parasiten können eine Rolle spielen, zum Beispiel auf Reisen in bestimmte Länder.
Eine Ansteckung erfolgt meist über den Mund, etwa durch Kontakt mit Stuhlresten oder Erbrochenem von erkrankten Personen. Schon eine geringe Menge reicht oft aus, um die Krankheit auszulösen. Besonders in den Wintermonaten treten viele Magen Darm Infekte auf, da sich die Viren in geschlossenen Räumen schneller verbreiten.
Symptome: Woran lässt sich die Erkrankung erkennen?
Typisch sind plötzlich einsetzender Durchfall, häufig begleitet von Übelkeit und Erbrechen. Die Stuhlkonsistenz ist meist sehr flüssig, manchmal sogar wässrig. Bauchschmerzen oder krampfartige Beschwerden im Unterbauch kommen häufig dazu. Viele berichten auch über Appetitlosigkeit, Müdigkeit und manchmal leichtes Fieber.
In den meisten Fällen halten die Symptome nur wenige Tage an. Besonders bei kleinen Kindern, älteren Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem kann der Flüssigkeitsverlust jedoch gefährlich werden. Warnzeichen sind trockene Schleimhäute, wenig oder kein Wasserlassen, starke Schwäche oder Schwindel.
Muss man sich Sorgen machen?
Für die meisten Menschen ist eine Gastroenteritis unangenehm, aber harmlos. Häufig bessern sich die Beschwerden innerhalb von zwei bis drei Tagen von selbst. Die größte Gefahr besteht in der Austrocknung durch den Flüssigkeitsverlust. Das betrifft vor allem Säuglinge, ältere Menschen und chronisch Kranke.
Bei starken Beschwerden, anhaltendem Erbrechen, blutigem Durchfall, hohem Fieber oder Anzeichen von Austrocknung sollte ärztliche Hilfe gesucht werden. Auch wenn Unsicherheit besteht, ist eine Abklärung sinnvoll. In seltenen Fällen können Komplikationen auftreten, etwa wenn Bakterien in die Blutbahn gelangen oder der Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen werden kann.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Meist reicht schon das typische Beschwerdebild aus, um die Diagnose zu stellen. Ärztinnen und Ärzte fragen nach dem Verlauf, nach möglichen Kontakten zu anderen Erkrankten und nach Reisen oder verdächtigen Lebensmitteln. In unkomplizierten Fällen sind keine weiteren Untersuchungen nötig.
Bei schweren oder ungewöhnlichen Verläufen kann eine Stuhlprobe helfen, den genauen Erreger zu bestimmen. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn viele Menschen gleichzeitig betroffen sind (zum Beispiel in Pflegeheimen oder bei Ausbrüchen in Gemeinschaftseinrichtungen) oder wenn eine gezielte Behandlung nötig erscheint.
Was hilft bei einer Magen Darm Entzündung?
Das wichtigste Ziel ist es, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Viel trinken ist entscheidend, am besten Wasser, ungesüßter Tee oder Brühe. Spezielle Elektrolytlösungen aus der Apotheke helfen, den Salzhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Bei Kindern sind diese Lösungen besonders zu empfehlen.
Essen ist erlaubt, sobald der Appetit zurückkehrt. Zwieback, Reis, Kartoffeln oder Bananen werden oft gut vertragen. Fettige, stark gewürzte oder sehr süße Speisen sollten zunächst gemieden werden. Medikamente gegen Durchfall sind meist nicht nötig und können bei bestimmten Erregern sogar schaden. Bei starken Bauchschmerzen oder Fieber können einfache Schmerzmittel helfen, am besten nach Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt.
Antibiotika sind nur selten notwendig, da die meisten Fälle durch Viren verursacht werden. Nur wenn ein bakterieller Erreger nachgewiesen wird und die Beschwerden schwer verlaufen, kann eine gezielte Therapie sinnvoll sein.
Was kann man selbst tun und wie schützt man sich?
Hygiene ist der beste Schutz. Gründliches Händewaschen nach dem Toilettengang und vor dem Essen senkt das Ansteckungsrisiko deutlich. Auch das Reinigen von Oberflächen und das Waschen von benutzter Wäsche bei hohen Temperaturen helfen, die Erreger zu entfernen. Wer erkrankt ist, sollte möglichst zu Hause bleiben, um andere nicht anzustecken.
Rohes Fleisch, Eier oder Fisch sollten gut durchgegart werden. Auf Reisen in Länder mit geringeren Hygienestandards empfiehlt es sich, nur abgekochtes oder abgepacktes Wasser zu trinken und auf rohe Speisen zu verzichten.
Wann sollte ärztliche Hilfe gesucht werden?
Warnzeichen sind anhaltendes Erbrechen, starke Bauchschmerzen, blutiger Stuhl, hohes Fieber oder Anzeichen von Austrocknung wie trockene Lippen, eingesunkene Augen oder sehr wenig Wasserlassen. Besonders bei kleinen Kindern, älteren Menschen und chronisch Kranken ist in solchen Fällen eine ärztliche Abklärung wichtig.
Wie funktioniert der Verdauungstrakt eigentlich?
Der Magen Darm Trakt, auch Gastrointestinaltrakt genannt, besteht aus mehreren Abschnitten, die zusammenarbeiten, um Nahrung zu verdauen und Nährstoffe aufzunehmen. Bei einer Gastroenteritis ist diese Funktion gestört, was die typischen Beschwerden verursacht.
Zusammenfassung
Gastroenteritis ist eine häufige und meist harmlose Entzündung von Magen und Darm, die vor allem durch Viren ausgelöst wird. Die wichtigsten Maßnahmen sind ausreichendes Trinken, leichte Kost und gute Hygiene. In den allermeisten Fällen heilt die Erkrankung rasch wieder aus. Bei schweren oder ungewöhnlichen Beschwerden sollte jedoch immer ärztlicher Rat eingeholt werden.