Ganzkörper PET – Was der Befund bedeutet

Ganzkörper PET – Was der Befund bedeutet

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist eine Ganzkörper PET?

Eine Ganzkörper PET ist eine spezielle Bildgebungsmethode, mit der Ärztinnen und Ärzte den gesamten Körper nach krankhaften Veränderungen absuchen können. PET steht für „Positronen-Emissions-Tomographie“. Dabei handelt es sich um eine Untersuchung, bei der Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar gemacht werden – und das nicht nur in einem einzelnen Organ, sondern von Kopf bis Fuß.

Wie funktioniert die Untersuchung?

Die Ganzkörper PET nutzt eine schwach radioaktive Substanz, die in eine Vene gespritzt wird. Diese Substanz verteilt sich im Körper und wird von Zellen aufgenommen – besonders dort, wo der Stoffwechsel sehr aktiv ist. Das ist zum Beispiel bei vielen Tumoren der Fall, aber auch bei Entzündungen. Ein spezielles Gerät, der PET-Scanner, misst dann, wo sich die Substanz besonders stark anreichert. Auf den so entstehenden Bildern sind diese Bereiche deutlich zu erkennen.

Im Unterschied zu anderen bildgebenden Verfahren wie dem CT (Computertomographie) oder MRT (Magnetresonanztomographie) steht bei der PET nicht das Aussehen von Organen im Vordergrund, sondern deren Funktion und Aktivität. Oft wird die PET mit einer CT kombiniert (PET/CT), um die Stoffwechselaktivität direkt mit den anatomischen Strukturen abgleichen zu können.

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Wann wird eine Ganzkörper PET eingesetzt?

Die Ganzkörper PET kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn im ganzen Körper nach krankhaften Veränderungen gesucht werden soll. Das ist besonders bei bestimmten Krebserkrankungen der Fall, zum Beispiel um Metastasen, also Tochtergeschwülste, aufzuspüren. Auch für die Beurteilung von Entzündungsherden oder seltenen Erkrankungen des Nervensystems kann sie sinnvoll sein.

Typische Fragestellungen sind etwa: Gibt es im Körper versteckte Tumoren, die mit anderen Methoden nicht sichtbar sind? Wie weit hat sich eine bekannte Krebserkrankung ausgebreitet? Oder: Ist eine Therapie erfolgreich gewesen, und wie aktiv sind die verbliebenen Herde noch?

Was bedeutet das Ergebnis für dich?

Ein Befund nach einer Ganzkörper PET kann viele Fragen beantworten – aber manchmal auch neue aufwerfen. Zeigt die Untersuchung auffällige Bereiche, bedeutet das nicht automatisch, dass eine bösartige Erkrankung vorliegt. Manchmal sind auch gutartige Veränderungen oder Entzündungen dafür verantwortlich, dass ein Bereich im PET-Bild „aufleuchtet“. Die genaue Einordnung übernimmt immer die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt, oft in Kombination mit anderen Untersuchungen.

Fällt die Untersuchung unauffällig aus, kann das eine große Erleichterung sein, weil keine Hinweise auf Tumoren oder aktive Entzündungen gefunden wurden. Werden Auffälligkeiten entdeckt, folgt meist eine gezielte Abklärung – zum Beispiel mit weiteren bildgebenden Verfahren oder einer Gewebeprobe.

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

Die verwendete radioaktive Substanz ist nur schwach strahlend und wird vom Körper rasch wieder ausgeschieden. Dennoch ist die Strahlenbelastung etwas höher als bei einer normalen Röntgenaufnahme, aber meist niedriger als bei einer umfangreichen CT-Untersuchung. Schwangere sollten die Untersuchung nur in Ausnahmefällen durchführen lassen. Nach der PET ist es ratsam, viel zu trinken, damit die Substanz schneller aus dem Körper ausgeschieden wird.

Nebenwirkungen treten selten auf. Manchmal kann es an der Einstichstelle zu einer kleinen Schwellung oder einem Bluterguss kommen. Allergische Reaktionen sind äußerst selten.

Was muss vor und nach der Untersuchung beachtet werden?

Vor einer Ganzkörper PET sollte in der Regel mehrere Stunden nichts gegessen werden, da Nahrung den Stoffwechsel beeinflussen kann. Medikamente können meist wie gewohnt eingenommen werden, aber es empfiehlt sich, dies vorab mit dem behandelnden Team abzusprechen. Nach der Untersuchung kann der Alltag in der Regel ganz normal weitergehen. Stillende sollten jedoch für einige Stunden nach der Untersuchung eine Stillpause einlegen.

Warum wird diese Untersuchung gewählt?

Die Ganzkörper PET ist besonders hilfreich, wenn eine genaue Übersicht über den gesamten Körper benötigt wird. Sie erkennt bereits sehr kleine Veränderungen, die mit anderen Methoden womöglich übersehen würden. Das ist vor allem bei der Planung von Therapien oder der Überwachung des Behandlungserfolgs wichtig.

Gerade in der Krebsdiagnostik hat die Methode in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, weil sie hilft, gezielter und individueller zu behandeln. Auch zur Kontrolle nach einer abgeschlossenen Therapie kann sie sinnvoll sein, um frühzeitig einen Rückfall zu erkennen.

Was passiert nach der Ganzkörper PET?

Die Auswertung der Untersuchung übernimmt meist ein spezialisiertes Ärzteteam. Die Ergebnisse werden im Anschluss mit den bisherigen Befunden abgeglichen und gemeinsam besprochen. Je nachdem, was die PET zeigt, werden weitere Schritte geplant – das kann eine Entwarnung sein, eine zusätzliche Untersuchung oder eine gezielte Behandlung.

Die Ganzkörper PET ist also ein modernes, sehr genaues Verfahren, das wichtige Hinweise für die weitere medizinische Betreuung liefern kann. Sie hilft, Erkrankungen besser zu erkennen und gezielter zu behandeln, und trägt so dazu bei, die bestmögliche Versorgung sicherzustellen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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