Die Gallenblase ist ein kleines, birnenförmiges Organ im rechten Oberbauch, das Gallenflüssigkeit speichert und bei Bedarf an den Dünndarm abgibt.
Aufbau und Funktion
Die Gallenblase sitzt direkt unterhalb der Leber, mit der sie über feine Gänge verbunden ist. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die von der Leber produzierte Galle aufzunehmen, zwischenzulagern und bei Bedarf wieder abzugeben. Galle ist eine gelblich-grüne Flüssigkeit, die vor allem bei der Verdauung von Fetten hilft. Sobald fetthaltige Nahrung im Dünndarm ankommt, zieht sich die Gallenblase zusammen und gibt die gespeicherte Gallenflüssigkeit über den sogenannten Gallengang in den Darm ab. Dort sorgt die Galle dafür, dass Fette aufgespalten und besser vom Körper aufgenommen werden können.
Lage und wichtige Begriffe rund um die Gallenblase
Das Organ liegt gut geschützt unter dem rechten Rippenbogen, eingebettet zwischen Leber und Darm. Im medizinischen Sprachgebrauch tauchen rund um die Gallenblase verschiedene Begriffe auf. Der Begriff „Infundibulum“ zum Beispiel beschreibt den trichterförmigen Übergang zwischen dem Körper der Gallenblase und dem Gallengang. Wer mehr dazu wissen möchte, findet unter Infundibulum Gallenblase weitere Informationen.
Auch der „Ductus cysticus“ ist ein wichtiger Begriff – damit ist der Verbindungsgang zwischen Gallenblase und Hauptgallengang gemeint. Über diesen Weg wird die Galle aus der Blase in den Dünndarm transportiert. Die medizinische Bezeichnung für die Gallenblase lautet übrigens „Vesica biliaris“ oder „Vesica fellea“.
Was passiert, wenn die Gallenblase nicht richtig funktioniert?
Solange die Gallenblase gesund ist, bemerkt man sie kaum. Erst wenn Störungen auftreten, können Beschwerden entstehen. Typisch sind krampfartige Schmerzen im rechten Oberbauch, besonders nach dem Essen. Häufige Ursachen für Probleme sind Gallensteine, Entzündungen oder selten auch Tumoren. Gallensteine entstehen, wenn sich Bestandteile der Gallenflüssigkeit in der Blase ablagern und verhärten. Diese Steine können die Ausgänge verstopfen und so zu Koliken oder Entzündungen führen.
Eine akute Entzündung, medizinisch „Cholezystitis“ genannt, macht sich meist durch starke, anhaltende Schmerzen, manchmal auch durch Fieber und Übelkeit bemerkbar. In solchen Fällen ist eine ärztliche Behandlung nötig. Wird die Gallenblase dauerhaft in ihrer Funktion gestört, kann es auch zu Verdauungsproblemen kommen, vor allem bei fettigen Speisen.
Ist die Gallenblase lebenswichtig?
Die Gallenblase ist zwar nützlich, aber nicht lebensnotwendig. Die Leber produziert die Galle ohnehin ständig, und auch ohne Gallenblase gelangt die Flüssigkeit in den Darm – dann eben direkt und nicht mehr zwischengespeichert. Deshalb kann das Organ bei schweren Entzündungen oder wiederholten Problemen auch entfernt werden, ohne dass der Körper dauerhaft Schaden nimmt. Nach einer Entfernung muss sich die Verdauung meist erst anpassen, viele Menschen vertragen dann besonders fettreiche Nahrung nicht mehr so gut wie zuvor.
Wann sollte man auf die Gallenblase achten?
Beschwerden im rechten Oberbauch, besonders nach dem Essen, können ein Hinweis auf Gallensteine oder andere Probleme sein. Auch Gelbfärbung der Haut, anhaltende Übelkeit oder Fieber in Verbindung mit Bauchschmerzen sollten ärztlich abgeklärt werden. In vielen Fällen lassen sich Gallenblasenprobleme mit einer Ultraschalluntersuchung schnell erkennen. Wer keine Beschwerden hat, muss sich um seine Gallenblase in der Regel keine Gedanken machen – sie arbeitet unauffällig im Hintergrund und trägt zur reibungslosen Verdauung bei.