Furunkel – Was tun bei Schmerzen?

Furunkel – Was tun bei Schmerzen?

09.08.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Ein Furunkel ist eine schmerzhafte, meist eitrige Entzündung eines Haarfollikels und des umliegenden Gewebes, die durch Bakterien – oft Staphylokokken – ausgelöst wird.

Wie entsteht ein Furunkel?

Furunkel entstehen, wenn Bakterien durch kleine Verletzungen oder Risse in die Haut eindringen und sich in einem Haarbalg vermehren. Dort entwickelt sich eine Entzündung, die sich auf das umliegende Gewebe ausbreiten kann. Typisch ist eine rote, geschwollene und druckempfindliche Stelle, die sich im Verlauf mit Eiter füllt. Besonders häufig treten Furunkel an Stellen auf, an denen die Haut häufig gereizt wird oder viel schwitzt – etwa am Nacken, Gesäß, in den Achselhöhlen oder im Gesicht.

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Wie sieht ein Furunkel aus und welche Beschwerden können auftreten?

Ein Furunkel zeigt sich zunächst als kleines, gerötetes Knötchen. Innerhalb weniger Tage wächst es an, wird härter und schmerzhafter. Die Haut darüber spannt sich, fühlt sich warm an und kann glänzen. Im Zentrum bildet sich meist ein gelblich-weißer Eiterpfropf. Häufig kommt es zu einem pochenden Schmerz, der sich bei Druck oder Bewegung verstärken kann. Manchmal treten zusätzlich allgemeine Krankheitszeichen wie leichtes Fieber oder ein allgemeines Unwohlsein auf, vor allem bei größeren oder mehreren Furunkeln gleichzeitig.

Ist ein Furunkel gefährlich?

Ein einzelnes, oberflächliches Furunkel heilt in vielen Fällen von selbst ab, sobald der Eiter abfließen kann. Trotzdem kann ein Furunkel unangenehm sein und Sorgen bereiten – besonders dann, wenn es an empfindlichen Stellen auftritt oder sehr schmerzhaft ist. In seltenen Fällen kann sich die Entzündung ausbreiten und zu Komplikationen führen. Besonders im Bereich des Gesichts besteht die Gefahr, dass Bakterien über die Blutbahn ins Gehirn gelangen. Auch bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder chronischen Erkrankungen kann ein Furunkel schwerer verlaufen.

Warnzeichen sind starke Schwellungen, hohes Fieber, starke Schmerzen oder Rötungen, die sich rasch ausbreiten. In solchen Fällen ist eine ärztliche Abklärung wichtig.

Was tun bei einem Furunkel?

Die wichtigste Regel: Niemals selbst ausdrücken oder aufstechen! Dadurch können Bakterien noch tiefer ins Gewebe gelangen und die Entzündung verschlimmern. Oft hilft es, die betroffene Stelle sauber zu halten und mit warmen, feuchten Umschlägen zu behandeln. Die Wärme fördert die Durchblutung und kann den Reifungsprozess beschleunigen, sodass der Eiter von selbst abfließen kann.

Kleine Furunkel heilen häufig innerhalb einiger Tage ab. Bei größeren oder besonders schmerzhaften Furunkeln, wiederholtem Auftreten oder wenn sich mehrere Furunkel zusammenschließen (sogenannter Karbunkel), sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. In manchen Fällen ist eine Behandlung mit Antibiotika notwendig, manchmal muss der Eiter unter sterilen Bedingungen eröffnet werden.

Ursachen und Risikofaktoren

Furunkel entstehen meist durch das Bakterium Staphylococcus aureus, das auf der Haut vieler Menschen ganz natürlich vorkommt. Begünstigt wird die Entstehung durch kleine Verletzungen, Rasur, Reibung oder starkes Schwitzen. Auch bestimmte Grunderkrankungen – etwa Diabetes mellitus – erhöhen das Risiko. Ein geschwächtes Immunsystem oder mangelnde Hygiene können ebenfalls eine Rolle spielen.

Wiederholt auftretende Furunkel können auf eine erhöhte Keimbelastung oder eine Störung im Immunsystem hinweisen. In solchen Fällen ist es sinnvoll, nach möglichen Auslösern zu suchen und gegebenenfalls gezielte Maßnahmen zu ergreifen.

Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden?

Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn das Furunkel sehr groß ist, sich im Gesicht befindet, starke Schmerzen verursacht oder Anzeichen einer Ausbreitung auftreten. Auch bei Fieber, allgemeinem Krankheitsgefühl oder wenn das Furunkel nach einigen Tagen nicht von selbst heilt, ist eine medizinische Abklärung sinnvoll. Besonders bei Kindern, älteren Menschen oder Personen mit chronischen Erkrankungen sollte nicht gezögert werden.

Kann man Furunkeln vorbeugen?

Vorbeugung beginnt bei der Hautpflege. Regelmäßiges Waschen, vor allem nach dem Sport oder bei starkem Schwitzen, hilft, die Haut sauber zu halten. Verletzungen durch Rasur oder enge Kleidung sollten möglichst vermieden werden. Bei Neigung zu Furunkeln kann es helfen, auf lockere, atmungsaktive Kleidung zu achten und auf eine sorgfältige Hygiene zu achten. Wer wiederholt betroffen ist, sollte gemeinsam mit einer Ärztin oder einem Arzt nach weiteren Ursachen suchen.

Furunkel sind zwar unangenehm und manchmal schmerzhaft, lassen sich aber in den meisten Fällen gut behandeln. Mit Geduld, richtiger Pflege und – falls nötig – ärztlicher Unterstützung heilt die Entzündung meist folgenlos ab.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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