Fundus: Bedeutung in medizinischen Befunden

Fundus: Bedeutung in medizinischen Befunden

15.08.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet Fundus?

Der Begriff Fundus bezeichnet in der Medizin den Boden oder das am weitesten entfernte Ende eines Hohlorgans – also den Bereich, der am weitesten vom jeweiligen Ausgang entfernt liegt. Je nach Zusammenhang kann damit zum Beispiel ein Teil des Magens, der Gebärmutter oder des Auges gemeint sein.

Wo kommt der Begriff Fundus vor?

Im medizinischen Alltag taucht die Bezeichnung Fundus in vielen unterschiedlichen Zusammenhängen auf. Am bekanntesten ist wahrscheinlich der Fundus des Magens. Hier beschreibt Fundus den oberen, gewölbten Abschnitt des Magens, der sich links oben unter dem Zwerchfell befindet. In Arztbriefen oder Befunden steht dann zum Beispiel: „Unauffälliger Fundus“ – gemeint ist, dass in diesem Magenabschnitt nichts Auffälliges gefunden wurde.

Auch bei der Gebärmutter spricht man vom Fundus. Der Fundus uteri ist der obere Teil der Gebärmutter, also die Kuppe, die sich am weitesten von der Scheide entfernt befindet. Besonders in der Schwangerschaft ist dieser Bereich wichtig, weil das Wachstum der Gebärmutter oft über die sogenannte Fundushöhe gemessen wird.

Beim Auge wiederum ist mit Fundus die Netzhaut gemeint, insbesondere der hintere Bereich des Augapfels. Die sogenannte Funduskopie ist die Betrachtung des Augenhintergrunds, etwa bei der Kontrolle auf Veränderungen der Netzhaut.

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Welche Bedeutung hat Fundus in Befunden?

Wenn in einem Befund der Begriff Fundus auftaucht, beschreibt das meistens einfach die Lage einer Beobachtung oder einer Veränderung. Steht dort zum Beispiel „Polyp im Fundus“, dann wurde eine kleine Schleimhautwucherung im oberen Abschnitt des jeweiligen Organs gefunden. Häufig liest man auch Formulierungen wie „Fundus unauffällig“ oder „leichte Schleimhautveränderung im Fundus“. Gemeint ist dann, dass speziell dieser Bereich betrachtet oder beurteilt wurde.

Der Begriff selbst ist also rein anatomisch und wertungsfrei. Ob eine Veränderung im Fundus des Magens, der Gebärmutter oder des Auges gefährlich ist, hängt immer von der genauen Diagnose und dem Befund ab. Allein die Erwähnung des Fundus macht noch keine Aussage über eine Krankheit.

Fundus in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft spielt der Fundus der Gebärmutter eine besondere Rolle. Ärztinnen und Ärzte messen regelmäßig die sogenannte Fundushöhe – also wie weit die Gebärmutter nach oben reicht. Das gibt Hinweise darauf, wie das Kind wächst und ob die Entwicklung dem Schwangerschaftsalter entspricht. Die Lage des Fundus wird dann zum Beispiel mit Begriffen wie „Fundusstand Nabelhöhe“ beschrieben.

Hier dient der Begriff einfach der Orientierung und hilft, Veränderungen im Schwangerschaftsverlauf zu beobachten.

Fundus im Auge

Bei der Augenuntersuchung meint Fundus den Augenhintergrund, also vor allem die Netzhaut, den Sehnervenkopf und die Blutgefäße im hinteren Teil des Auges. Die Untersuchung des Fundus – die sogenannte Funduskopie – ist wichtig, um Veränderungen wie Netzhautschäden, Blutungen oder Zeichen von Bluthochdruck frühzeitig zu erkennen. Auch hier beschreibt Fundus nur den Untersuchungsbereich, nicht eine bestimmte Krankheit.

Zusammenfassung

Fundus ist ein medizinischer Fachbegriff für den oberen oder hinteren Abschnitt eines Hohlorgans, zum Beispiel des Magens, der Gebärmutter oder des Auges. In Befunden beschreibt der Begriff lediglich die Lage einer Beobachtung. Ob eine Veränderung im Fundusbereich behandelt werden muss, hängt immer vom Gesamtkontext und der genauen Diagnose ab. Der Begriff selbst ist neutral und sagt nichts über das Ausmaß oder die Gefährlichkeit einer Auffälligkeit aus.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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