Fumarsäure: Von Natur bis Medizin

Fumarsäure: Von Natur bis Medizin

PD Dr. med. Witold Polanski

Fumarsäure ist eine natürlich vorkommende organische Säure, die in vielen Pflanzen und auch im menschlichen Körper zu finden ist.

Ursprung und Bedeutung von Fumarsäure

Fumarsäure zählt zu den sogenannten Dicarbonsäuren. Sie kommt in der Natur vor allem in einigen Pilzarten und Pflanzen wie dem Erdrauch, einer Heilpflanze, vor. Im Körper ist Fumarsäure ein Zwischenprodukt des sogenannten Citratzyklus, der zentralen Stoffwechselstraße zur Energiegewinnung in den Zellen. Die chemische Bezeichnung lautet Fumarsäure, im Englischen findet sich der Begriff fumaric acid. In Lebensmitteln und der Industrie wird sie gelegentlich als Zusatzstoff eingesetzt.

Verwendung in Lebensmitteln und Kosmetik

In der Lebensmittelindustrie wird Fumarsäure als Säuerungsmittel verwendet. Auf Verpackungen steht sie dann oft als E297. Sie sorgt für einen leicht säuerlichen Geschmack und wird zum Beispiel in Backwaren, Getränken oder Gummibärchen eingesetzt. Auch in Kosmetikprodukten kann Fumarsäure als pH-Regulator oder Konservierungsmittel vorkommen. Die Mengen, die dabei verwendet werden, gelten als unbedenklich.

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Fumarsäure in der Medizin

Ein besonderer Stellenwert kommt Fumarsäure und ihren sogenannten Fumarsäureestern in der Medizin zu. Fumarsäureester sind chemisch abgewandelte Formen, die als Tabletten oder Kapseln zur Behandlung bestimmter Krankheiten zugelassen sind. Am bekanntesten ist der Einsatz bei der Therapie der Schuppenflechte, medizinisch Psoriasis genannt. Auch bei bestimmten Formen der Multiplen Sklerose kommen Fumarsäureester zum Einsatz.

Für die Behandlung werden nicht die reine Fumarsäure, sondern abgewandelte Substanzen wie Dimethylfumarat verwendet. Diese Medikamente wirken, indem sie das Immunsystem beeinflussen und Entzündungen hemmen. In Deutschland sind sie seit einigen Jahren fester Bestandteil entsprechender Therapien.

Ist Fumarsäure gefährlich?

Fumarsäure selbst gilt in den Mengen, wie sie in Lebensmitteln oder als natürlicher Bestandteil im Körper vorkommt, als sicher. Auch bei der medizinischen Anwendung in Form von Fumarsäureestern werden die Präparate unter ärztlicher Kontrolle eingesetzt. Nebenwirkungen können auftreten, sind aber meist gut beherrschbar. Dazu gehören zum Beispiel Magenbeschwerden, Hitzewallungen oder in selteneren Fällen Veränderungen bestimmter Blutwerte. Wer ein entsprechendes Medikament einnimmt, wird regelmäßig ärztlich überwacht.

Im Alltag besteht durch den Kontakt mit Fumarsäure etwa über Lebensmittel oder Kosmetikprodukte keine Gefahr. Die Mengen sind so gering, dass sie für gesunde Menschen unbedenklich sind.

Wann spielt Fumarsäure im Arztbrief eine Rolle?

In medizinischen Befunden oder Arztbriefen taucht der Begriff Fumarsäure meist im Zusammenhang mit der genannten Therapie bei Schuppenflechte oder Multipler Sklerose auf. Steht dort zum Beispiel „Therapie mit Fumarsäureestern“ oder „Behandlung mit Dimethylfumarat“, ist damit die Einnahme eines Medikaments gemeint, das auf Fumarsäure basiert.

Gelegentlich kann auch im Rahmen von Stoffwechseluntersuchungen die Konzentration von Fumarsäure im Blut oder Urin gemessen werden. Das ist allerdings selten und betrifft meist spezielle Fragestellungen, etwa bei Verdacht auf seltene Stoffwechselerkrankungen.

Was tun bei Unsicherheiten?

Wer in einem Arztbrief oder auf einem Medikamentenbeipackzettel den Begriff Fumarsäure liest und unsicher ist, kann bei der behandelnden Ärztin oder dem Arzt nachfragen. Gerade bei Medikamenten ist es wichtig, die Einnahme nicht selbstständig zu verändern oder abzusetzen, sondern mögliche Fragen direkt abzuklären.

Im Alltag gibt es keinen Grund zur Sorge, wenn Fumarsäure als Inhaltsstoff in Lebensmitteln oder Kosmetika auftaucht. Wer bekannte Allergien oder Unverträglichkeiten hat, sollte wie bei allen Zusatzstoffen auf die persönliche Verträglichkeit achten.

Zusammengefasst

Fumarsäure ist eine natürliche Substanz, die in kleinen Mengen im Körper und in Lebensmitteln vorkommt. In der Medizin werden abgewandelte Formen zur Behandlung bestimmter Erkrankungen eingesetzt. Im normalen Alltag besteht durch Fumarsäure keine Gefahr. Bei Fragen zur medizinischen Anwendung hilft ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin weiter.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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