Der fT3-Wert ist ein Laborwert, der die Konzentration des freien Trijodthyronins (freies T3) im Blut angibt und damit Hinweise auf die Funktion der Schilddrüse liefert.
Was steckt hinter dem Begriff?
Trijodthyronin, abgekürzt T3, gehört zu den wichtigsten Schilddrüsenhormonen. Die Schilddrüse produziert daraus zwei Formen: T3 und T4. In den meisten Laborbefunden taucht das T3 als „freies T3“ auf, abgekürzt als „fT3“ oder auch „FT3“. Das „f“ steht für „frei“ und meint damit den Anteil des Hormons, der im Blut nicht an Eiweiß gebunden ist, sondern direkt im Körper wirksam werden kann.
Im Laborbericht oder Arztbrief steht dann zum Beispiel: „fT3-Wert: 3,1 pg/ml“. Diese Angabe hilft, einzuschätzen, ob die Schilddrüse zu viel, zu wenig oder genau die richtige Menge an Hormonen produziert. Der Wert ist ein Teil der sogenannten Schilddrüsenwerte, zu denen auch das freie T4 (fT4) und das TSH gehören.
Warum wird der fT3-Wert gemessen?
Die Bestimmung des fT3-Werts spielt vor allem dann eine Rolle, wenn der Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung besteht. Die Schilddrüse steuert mit ihren Hormonen viele Stoffwechselvorgänge im Körper – von der Energiegewinnung bis zur Herzfunktion.
Ein Arzt oder eine Ärztin veranlasst die Messung des fT3-Werts meist, wenn Symptome wie Müdigkeit, Gewichtsveränderungen, Herzrasen, Unruhe oder Haarausfall auftreten. Auch bei auffälligen TSH- oder fT4-Werten wird das freie T3 oft zusätzlich überprüft, um die Schilddrüsenfunktion genauer beurteilen zu können.
Was sagen erhöhte oder erniedrigte Werte aus?
Ein zu hoher fT3-Wert kann auf eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) hinweisen. In diesem Fall produziert die Schilddrüse mehr Hormone als der Körper benötigt. Das macht sich oft durch Nervosität, Schwitzen, Gewichtsverlust, schnellen Puls oder Schlafstörungen bemerkbar.
Ist der fT3-Wert dagegen zu niedrig, kann das ein Zeichen für eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) sein. Dann arbeitet die Schilddrüse zu träge, was zu Antriebslosigkeit, Kälteempfindlichkeit, trockener Haut, Verstopfung oder einer Gewichtszunahme führen kann.
Manchmal ist der fT3-Wert aber auch bei anderen Erkrankungen verändert – zum Beispiel bei schweren Infektionen, Leberproblemen oder während einer Schwangerschaft. Deshalb betrachtet man diesen Wert nie isoliert, sondern immer zusammen mit anderen Schilddrüsenwerten und den Beschwerden.
Muss man sich Sorgen machen, wenn der fT3-Wert abweicht?
Ein einzelner Laborwert ist selten ein Grund zur Sorge. Schwankungen können viele Ursachen haben – zum Beispiel Stress, Medikamente oder harmlose Infekte. Erst wenn der Wert deutlich außerhalb des Normbereichs liegt und dazu passende Symptome auftreten, wird genauer untersucht.
Viele Menschen fragen sich: Was bedeutet das für mich? Muss ich jetzt Medikamente nehmen? Ist meine Schilddrüse krank? Nicht immer steckt eine ernste Erkrankung dahinter. In vielen Fällen sind die Werte nur vorübergehend verändert. Erst die Kombination aus Laborwerten, Beschwerden und eventuell weiteren Untersuchungen bringt Klarheit.
Wer sich unsicher ist oder beunruhigt fühlt, sollte das Gespräch mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt suchen. Dort lassen sich die Ergebnisse im Zusammenhang am besten einordnen.
Wie sieht der Normbereich aus?
Die Referenzwerte für das freie T3 können je nach Labor etwas unterschiedlich sein. Häufig liegt der Normbereich beim Erwachsenen zwischen etwa 2,0 und 4,4 pg/ml. Kinder, Schwangere oder ältere Menschen können andere Werte haben. Die genaue Einordnung übernimmt immer die Fachperson, die den Befund erstellt hat.
Wichtig ist: Ein Wert knapp außerhalb des Normbereichs bedeutet nicht automatisch eine Erkrankung. Entscheidend ist, wie sich die Werte im Gesamtbild darstellen und ob Beschwerden bestehen.
Was passiert bei auffälligen fT3-Werten?
Wenn der fT3-Wert zu hoch oder zu niedrig ist, werden meist weitere Untersuchungen veranlasst. Dazu gehören zum Beispiel die Bestimmung von TSH und fT4, manchmal auch Ultraschalluntersuchungen der Schilddrüse. Erst wenn eine klare Diagnose gestellt wurde, entscheidet sich, ob und welche Behandlung notwendig ist.
Bei einer Überfunktion der Schilddrüse kann eine medikamentöse Therapie, eine Radiojodbehandlung oder in seltenen Fällen eine Operation infrage kommen. Bei einer Unterfunktion wird in der Regel das fehlende Hormon in Tablettenform ersetzt. Wie die Behandlung genau aussieht, hängt immer von der Ursache und dem individuellen Befund ab.
Wer sich unsicher ist, kann sich auch darüber informieren, was mit einer normalen Schilddrüsenfunktion gemeint ist – mehr dazu gibt es im Artikel zur Euthyreose.
Gibt es mehrere Bedeutungen für fT3?
Im medizinischen Alltag steht fT3 fast immer für das freie Trijodthyronin im Blut. In sehr seltenen Fällen kann die Abkürzung in anderen Zusammenhängen verwendet werden, etwa in technischen Bereichen oder bei speziellen Messmethoden. In Laborbefunden, Arztbriefen oder im Zusammenhang mit Schilddrüsenerkrankungen ist damit jedoch stets das freie T3 gemeint.
Wie bei allen medizinischen Abkürzungen gilt: Die genaue Bedeutung ergibt sich immer aus dem Zusammenhang des Befunds oder Berichts. Wer unsicher ist, kann gezielt nachfragen oder sich den Begriff von der behandelnden Fachperson erklären lassen.