Ein Fremdkörper ist ein Gegenstand oder Material, das von außen in den Körper gelangt und dort eigentlich nicht hingehört. Das können zum Beispiel Holzsplitter, Metallstücke, kleine Steinchen, Glas, Insekten oder auch Teile von Spielzeug sein, die versehentlich verschluckt oder eingeatmet wurden.
Wie gelangen Fremdkörper in den Körper?
Im Alltag passiert es schnell, dass etwas in den Körper eindringt, wo es nicht sein sollte. Häufige Beispiele sind Splitter in der Haut, Staub oder kleine Partikel im Auge, aber auch verschluckte Münzen oder Essensreste, die in die Luftröhre geraten. Besonders bei Kindern sind verschluckte oder eingeatmete Fremdkörper keine Seltenheit. Erwachsene sind oft bei der Arbeit oder beim Heimwerken betroffen, etwa durch Holz- oder Metallsplitter.
Neben der Haut und den Atemwegen können auch Ohren, Nase, Magen Darm Trakt oder die Harnwege betroffen sein. In medizinischen Berichten taucht der Begriff Fremdkörper oft auf, wenn ein solcher Gegenstand entdeckt oder entfernt wurde.
Was passiert, wenn ein Fremdkörper im Körper bleibt?
Die Auswirkungen hängen stark davon ab, wo sich der Gegenstand befindet und wie groß oder scharfkantig er ist. Ein kleiner Holzsplitter in der Haut führt meist zu einer leichten Entzündungsreaktion, manchmal mit Rötung, Schwellung oder Eiterbildung. Gelangt jedoch ein Fremdkörper in die Atemwege, kann das zu Husten, Atemnot oder im schlimmsten Fall zu einem Erstickungsanfall führen.
Im Auge können selbst winzige Partikel starke Schmerzen, Tränenfluss und Rötungen auslösen. Bleibt ein Fremdkörper im Ohr oder in der Nase stecken, kann es zu Entzündungen, Schmerzen und manchmal sogar zu Hör oder Geruchsstörungen kommen.
Verschluckte Gegenstände, die im Verdauungstrakt landen, werden in vielen Fällen einfach wieder ausgeschieden. Problematisch wird es, wenn sie scharf, spitz oder sehr groß sind – dann besteht das Risiko, dass sie die Schleimhaut verletzen oder stecken bleiben.
Ist ein Fremdkörper immer gefährlich?
Nicht jeder Fremdkörper ist automatisch bedrohlich. Viele kleine Splitter oder Partikel werden vom Körper nach einiger Zeit selbst abgestoßen oder können problemlos entfernt werden. Es gibt aber Situationen, in denen schnelles Handeln wichtig ist. Besonders gefährlich sind Fremdkörper, die die Atmung behindern, wie etwa verschluckte Erdnüsse bei Kindern oder größere Stücke, die in der Luftröhre feststecken.
Auch bei tief eingedrungenen oder scharfkantigen Gegenständen, die starke Schmerzen, Blutungen oder eine Entzündung verursachen, sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Im Auge, im Ohr oder bei verschluckten Batterien und Magneten ist besondere Vorsicht geboten, weil hier schwere Schäden entstehen können.
Wie wird ein Fremdkörper festgestellt?
In vielen Fällen lässt sich der Gegenstand direkt sehen oder ertasten, zum Beispiel bei einem Splitter in der Haut. Sitzt der Fremdkörper tiefer oder ist nicht sichtbar, helfen bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder eine Endoskopie dabei, ihn zu finden. Besonders bei verschluckten oder eingeatmeten Gegenständen ist eine genaue Diagnostik wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.
Ärztinnen und Ärzte achten dabei auch auf typische Beschwerden: Schmerzen, Schwellungen, Rötungen, eingeschränkte Beweglichkeit oder Anzeichen einer Infektion können Hinweise auf einen verbliebenen Fremdkörper sein.
Was tun, wenn ein Fremdkörper entdeckt wird?
Kleine Splitter oder Partikel in der Haut können oft vorsichtig mit einer Pinzette entfernt werden. Wichtig ist dabei, die Hände gründlich zu waschen und die Stelle zu desinfizieren, um Infektionen zu vermeiden. Nach der Entfernung sollte die Wunde beobachtet werden – bleibt eine Rötung oder tritt Eiter auf, ist ein Arztbesuch ratsam.
Fremdkörper im Auge, in den Ohren, in der Nase oder in den Atemwegen sollten nicht selbst entfernt werden, weil die Verletzungsgefahr hoch ist. Hier ist professionelle medizinische Hilfe gefragt. Auch bei verschluckten Gegenständen, die Beschwerden verursachen oder nicht auf natürlichem Weg ausgeschieden werden, ist ärztliche Abklärung wichtig.
Wenn ein Fremdkörper die Atmung behindert, zählt jede Sekunde. In solchen Notfällen sollte sofort der Rettungsdienst gerufen werden. Bis zum Eintreffen kann die sogenannte Heimlich Technik helfen, den Gegenstand aus den Atemwegen zu lösen. Bei Kindern gibt es spezielle Handgriffe, die im Erste Hilfe Kurs vermittelt werden.
Was kann man selbst tun, um Fremdkörper zu vermeiden?
Einige Situationen lassen sich mit einfachen Maßnahmen entschärfen. Beim Heimwerken empfiehlt es sich, eine Schutzbrille und Handschuhe zu tragen, um Splitter oder Späne fernzuhalten. Kleine Kinder sollten keine Kleinteile in Reichweite haben, die verschluckt oder eingeatmet werden könnten. Beim Essen empfiehlt es sich, langsam zu kauen und nicht zu sprechen, wenn noch Nahrung im Mund ist.
Auch beim Spielen im Freien lohnt es sich, auf spitze Steine, Glas oder andere Gefahrenquellen zu achten. Wer Kontaktlinsen trägt, sollte diese regelmäßig reinigen, um das Risiko von Fremdkörpern im Auge zu senken.
Wann ist ärztliche Hilfe notwendig?
Sobald ein Fremdkörper Schmerzen, starke Beschwerden, Blutungen oder eine Entzündung verursacht, ist ein Arztbesuch ratsam. Auch bei tief eingedrungenen Splittern, Gegenständen im Auge, Ohr oder in den Atemwegen sollte nicht gezögert werden. Verschluckte Batterien, Magnete oder scharfe Gegenstände müssen immer ärztlich überwacht werden, weil sie schwere Schäden anrichten können.
Im Zweifel gilt: Lieber einmal zu viel zum Arzt als einmal zu wenig. So lassen sich Komplikationen vermeiden und der Fremdkörper kann sicher entfernt werden.
