Die Fossa intercondylaris ist eine Vertiefung am unteren Ende des Oberschenkelknochens, die sich zwischen den beiden Gelenkrollen des Kniegelenks befindet.
Anatomie einfach erklärt
Am Oberschenkelknochen, medizinisch Femur genannt, gibt es am unteren Ende zwei wulstartige Bereiche. Diese werden als Gelenkrollen oder Kondylen bezeichnet. Genau zwischen diesen beiden Knochenvorsprüngen liegt die Fossa intercondylaris. Das Wort stammt aus dem Lateinischen: „Fossa“ steht für Grube oder Vertiefung, „inter“ bedeutet zwischen und „condylaris“ bezieht sich auf die Gelenkrollen.
In dieser knöchernen Rinne verlaufen wichtige Strukturen des Kniegelenks. Hier setzen zum Beispiel die vorderen und hinteren Kreuzbänder an. Sie sorgen dafür, dass das Knie stabil bleibt und sich nicht nach vorne oder hinten verschiebt. Auch Teile der Gelenkkapsel und einige Blutgefäße haben in diesem Bereich ihren Platz. Die Fossa intercondylaris ist also ein zentraler Punkt für die Funktion und Stabilität des Knies.
Bedeutung im medizinischen Alltag
Der Begriff taucht vor allem dann auf, wenn bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT des Knies beurteilt werden. Radiologinnen und Radiologen beschreiben damit einen ganz bestimmten Abschnitt im Kniegelenk. In Befunden oder Arztbriefen wird die Fossa intercondylaris meist erwähnt, wenn dort Auffälligkeiten, Verletzungen oder Veränderungen festgestellt werden sollen.
Wird zum Beispiel ein Kreuzbandriss diagnostiziert, spielt die genaue Lage in Bezug auf die Fossa intercondylaris eine Rolle. Auch bei bestimmten Erkrankungen wie Knochenzysten, Tumoren oder Fehlbildungen kann dieser Bereich wichtig werden. In der Regel handelt es sich bei der Nennung der Fossa intercondylaris jedoch einfach um die Beschreibung einer anatomischen Struktur, nicht um eine Erkrankung.
Wann ist die Fossa intercondylaris betroffen?
Meistens ist dieser Begriff rein beschreibend und kein Hinweis auf ein Problem. Nur wenn im Befund von Auffälligkeiten, Veränderungen oder Verletzungen im Bereich der Fossa intercondylaris die Rede ist, kann das je nach Zusammenhang bedeutsam sein. Dann beziehen sich die weiteren Angaben meist auf die Kreuzbänder oder angrenzende Strukturen.
In seltenen Fällen kann es zu knöchernen Anbauten oder Veränderungen in diesem Bereich kommen, die das Kniegelenk beeinflussen. Das ist jedoch eher selten und wird in der Regel im Rahmen weiterführender Untersuchungen genauer abgeklärt.
Was bedeutet das für dich?
Wenn im Arztbrief oder Befund die Fossa intercondylaris erwähnt wird, ist das normalerweise kein Grund zur Sorge. Es handelt sich dabei um einen ganz normalen Teil des Kniegelenks. Erst wenn ausdrücklich von Auffälligkeiten, Verletzungen oder krankhaften Veränderungen in diesem Bereich die Rede ist, bekommt der Begriff eine besondere Bedeutung. In solchen Fällen wird die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt gezielt darauf eingehen und erklären, ob und welche Behandlung nötig ist.
Im Alltag spielt die Fossa intercondylaris für die meisten Menschen keine Rolle. Sie ist aber ein wichtiger Orientierungspunkt für Fachleute, wenn es um die Beurteilung von Knieverletzungen oder die Planung von Operationen geht.
Zusammenfassung
Die Fossa intercondylaris ist eine natürliche Vertiefung zwischen den beiden Gelenkrollen am unteren Ende des Oberschenkelknochens. Sie ist vor allem für die Stabilität des Kniegelenks wichtig, weil dort die Kreuzbänder ansetzen. In ärztlichen Berichten wird der Begriff meist verwendet, um die Lage von Veränderungen oder Verletzungen genauer zu beschreiben. Für Laien ist die Fossa intercondylaris in der Regel einfach ein Teil des Kniegelenks und kein Anlass zur Beunruhigung.