Fossa: Was steckt hinter der Vertiefung?

Fossa: Was steckt hinter der Vertiefung?

26.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Eine Fossa ist in der Medizin eine Vertiefung oder Grube im Körper, meist im Bereich von Knochen oder Organen.

Was genau ist eine Fossa?

Der Begriff „Fossa“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich übersetzt „Grube“ oder „Vertiefung“. In der medizinischen Fachsprache beschreibt eine Fossa in erster Linie eine natürliche Vertiefung oder Mulde, die sich an vielen Stellen im menschlichen Körper finden lässt. Diese Strukturen sind ein Teil der normalen Anatomie und haben meist eine wichtige Funktion, zum Beispiel als Durchtrittsstelle für Nerven oder Blutgefäße, als Ansatzpunkt für Muskeln oder als Raum für Organe.

Wo findet sich eine Fossa im Körper?

Fossae, so der Plural, kommen an ganz unterschiedlichen Stellen vor. Besonders häufig begegnet einem der Begriff in anatomischen Beschreibungen von Knochen, etwa im Schädel, an der Wirbelsäule, im Becken oder an den Gliedmaßen. Ein Beispiel ist die sogenannte Fossa iliaca – eine große Vertiefung im Beckenbereich, in der unter anderem Teile des Darms liegen. Im Bereich des Schädels gibt es die Fossa temporalis (Schläfengrube) oder die Fossa cranii (Schädelgrube), die wichtige Strukturen des Gehirns und der Hirnnerven aufnehmen.

Auch in anderen Regionen taucht die Bezeichnung auf: Die Fossa axillaris beschreibt die Achselhöhle, während die Fossa poplitea die Vertiefung in der Kniekehle meint. In medizinischen Texten oder Befunden werden solche Begriffe oft verwendet, um die genaue Lage von Beschwerden, Verletzungen oder Operationen zu beschreiben.

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Warum ist die Fossa medizinisch relevant?

Eine Fossa ist zunächst einmal nichts Krankhaftes, sondern einfach ein Teil des normalen Körperbaus. Ärztinnen und Ärzte verwenden den Begriff, um möglichst präzise zu beschreiben, wo sich etwas befindet oder wo ein Eingriff stattfindet. In Operationsberichten, Röntgenbefunden oder Arztbriefen taucht „Fossa“ häufig auf, um die Lage von Tumoren, Zysten, Entzündungen oder anderen Veränderungen genau zu benennen.

Manchmal kann sich in einer Fossa eine krankhafte Veränderung entwickeln, etwa eine Zyste, ein Abszess oder eine Einblutung. In solchen Fällen wird dann genauer beschrieben, in welcher Fossa das Problem auftritt. Die Behandlung richtet sich dann immer nach der jeweiligen Ursache – die Fossa selbst ist dabei nur der Ort des Geschehens.

Alternative Schreibweisen und Begriffsvarianten

Neben der klassischen Schreibweise „Fossa“ tauchen in manchen medizinischen Texten auch Varianten wie „fóssa“ oder „Fossae“ (Mehrzahl) auf. Die genaue Bezeichnung richtet sich dabei immer nach dem anatomischen Ort und der jeweiligen Fachsprache. Im Deutschen bleibt es meist bei „Fossa“, ergänzt durch den Namen der Region, etwa Fossa infratemporalis (Vertiefung unterhalb des Schläfenbeins) oder Fossa supraclavicularis (Grube oberhalb des Schlüsselbeins).

Zusammengefasst: Was bedeutet der Befund?

Wenn in einem Befund, Arztbrief oder medizinischen Bericht von einer Fossa die Rede ist, handelt es sich in der Regel einfach um eine Beschreibung einer bestimmten Vertiefung oder Grube im Körper. Es ist ein rein anatomischer Begriff, der keine Krankheit bezeichnet. Erst wenn weitere Begriffe dazukommen – etwa Hinweise auf eine Zyste, einen Tumor oder eine Entzündung – bekommt die Bezeichnung eine krankheitsbezogene Bedeutung. Die Fossa selbst ist dann lediglich der Ort, an dem etwas festgestellt wurde.

Wer also im eigenen Befund das Wort Fossa liest, kann davon ausgehen, dass damit eine ganz normale, natürliche Struktur gemeint ist. Nur der Zusammenhang mit anderen Befundteilen entscheidet darüber, ob eine weitere Abklärung oder Behandlung nötig ist.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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