Fixateur – Stabilität für gebrochene Knochen

Fixateur – Stabilität für gebrochene Knochen

13.08.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist ein Fixateur?

Ein Fixateur ist ein medizinisches Gerät, das dazu dient, Knochen von außen oder innen zu stabilisieren, damit sie nach einem Bruch oder einer Operation in der richtigen Position zusammenwachsen können. Der Begriff stammt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie „Befestiger“ oder „Stabilisator“. In der Medizin wird meistens zwischen dem sogenannten Fixateur externe (äußerer Fixateur) und dem Fixateur interne (innerer Fixateur) unterschieden.

Wie funktioniert ein Fixateur?

Ein Fixateur kommt oft dann zum Einsatz, wenn ein Knochenbruch besonders kompliziert ist oder die herkömmliche Schienung nicht ausreicht. Beim äußeren Fixateur werden stabile Metallstangen und Schrauben von außen an den gebrochenen Knochen angebracht. Diese Schrauben durchdringen die Haut und werden direkt im Knochen verankert. Über die außen liegenden Stangen lässt sich der Bruch exakt ausrichten und ruhigstellen. So bleibt der Knochen während der Heilungsphase in der gewünschten Position.

Im Gegensatz dazu wird ein innerer Fixateur – oft als Platte, Nagel oder Draht – direkt im Körper angebracht. Er bleibt unter der Haut und hält die Knochenstücke von innen stabil. Beide Varianten sorgen dafür, dass der Bruch nicht verrutscht und die Heilung optimal verlaufen kann.

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Wann wird ein Fixateur eingesetzt?

Ein Fixateur ist vor allem dann sinnvoll, wenn ein Knochenbruch sehr schwer ist oder mehrere Bruchstücke vorliegen. Besonders bei offenen Brüchen, also wenn der Knochen durch die Haut ragt, oder bei Verletzungen mit hohem Infektionsrisiko, greifen Ärztinnen und Ärzte häufig zum äußeren Fixateur. Auch bei Unfällen mit starken Weichteilverletzungen, bei denen eine normale Gipsbehandlung nicht möglich ist, bietet sich diese Methode an.

Manchmal wird ein Fixateur auch nur vorübergehend eingesetzt, um die Knochen für eine spätere Operation zu stabilisieren. Sobald die Wunde verheilt oder die Schwellung zurückgegangen ist, kann dann eine endgültige Versorgung erfolgen.

Was bedeutet ein Fixateur für den Alltag?

Mit einem Fixateur am Körper verändert sich der Alltag spürbar. Beim äußeren Fixateur sind die Metallteile von außen sichtbar und können im Alltag stören. Duschen oder Baden ist meist nur eingeschränkt möglich, da die Einstichstellen sauber und trocken gehalten werden müssen. Spezielle Schutzvorrichtungen oder Abdeckungen helfen dabei, Infektionen zu vermeiden. Auch die Beweglichkeit im betroffenen Bereich kann durch das Gestell eingeschränkt sein.

Viele empfinden anfangs Unsicherheit oder sogar Angst, wenn sie das ungewohnte Konstrukt am Körper sehen. Das ist ganz normal. Mit etwas Eingewöhnung und Unterstützung durch das Behandlungsteam lässt sich jedoch meist ein guter Umgang damit finden.

Typische Fragen und Sorgen

Ein Fixateur sieht oft beeindruckend und manchmal auch beängstigend aus. Schnell tauchen Fragen auf: Wie lange bleibt das Gestell am Körper? Tut das Entfernen weh? Besteht eine Infektionsgefahr? Was ist, wenn eine Schraube locker wird?

Die meisten Fixateure bleiben nur solange am Körper, wie es für die Heilung nötig ist – oft einige Wochen bis wenige Monate. Das Entfernen erfolgt meist ambulant und ist in der Regel weniger schmerzhaft als befürchtet. Wichtig ist, die Einstichstellen regelmäßig zu kontrollieren und bei Rötungen, Schmerzen oder Fieber sofort die Ärztin oder den Arzt zu informieren. Lockerungen oder andere Probleme lassen sich meist unkompliziert beheben.

Heilung und Nachsorge

Während der Tragezeit eines Fixateurs ist eine gute Zusammenarbeit mit dem Behandlungsteam entscheidend. Regelmäßige Kontrollen, Röntgenaufnahmen und die sorgfältige Pflege der Haut um die Schrauben herum helfen, Komplikationen zu vermeiden. Nach dem Entfernen des Fixateurs ist oft eine Physiotherapie sinnvoll, um Muskeln und Gelenke wieder beweglich zu machen und Kraft aufzubauen.

Mit Geduld und konsequenter Nachsorge gelingt es meist, die volle Funktion des betroffenen Körperteils wiederherzustellen. Die meisten Menschen können nach Abschluss der Behandlung wieder ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen.

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte

Ein Fixateur ist ein medizinisches Hilfsmittel zur Stabilisierung von Knochen nach Brüchen oder Operationen. Er kann außen am Körper angebracht sein oder im Inneren verbleiben. Der Einsatz ist meist vorübergehend und ermöglicht eine sichere Heilung auch bei schwierigen Knochenverletzungen. Mit guter Pflege und medizinischer Begleitung lässt sich die Zeit mit einem Fixateur gut meistern.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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