Fingerperimetrisch beschreibt eine spezielle Methode zur Untersuchung des Gesichtsfeldes, bei der die Wahrnehmung von Bewegungen oder Lichtreizen mit dem Finger des Untersuchenden geprüft wird.
Wie funktioniert die fingerperimetrische Untersuchung?
Bei der sogenannten Fingerperimetrie sitzt die zu untersuchende Person meist direkt gegenüber einer Ärztin oder einem Arzt. Während du geradeaus auf einen festen Punkt – zum Beispiel auf die Nase der Untersucherin – blickst, bewegt diese langsam einen Finger von außen ins Blickfeld. Sobald du den Finger wahrnimmst, gibst du ein Zeichen. So lässt sich abschätzen, wie weit das Gesichtsfeld reicht und ob bestimmte Bereiche nicht mehr gesehen werden.
Diese Methode ist einfach und schnell durchzuführen und kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn ein Verdacht auf Einschränkungen des Gesichtsfeldes besteht. Sie wird häufig als orientierende Untersuchung in der Augenheilkunde oder Neurologie verwendet. Der Begriff fingerperimetrisch bezieht sich also auf die Art und Weise, wie das Gesichtsfeld geprüft wird – eben mithilfe des Fingers und nicht mit aufwändigen technischen Geräten.
Wann wird diese Methode angewendet?
Die fingerperimetrische Prüfung ist besonders praktisch, wenn es schnell gehen muss oder keine speziellen Geräte zur Verfügung stehen. Sie eignet sich gut als erster Anhaltspunkt, ob das Gesichtsfeld normal ist oder ob Ausfälle bestehen könnten. Gerade in der Notaufnahme, bei Hausbesuchen oder bei Menschen, die nicht lange still sitzen können, ist diese Untersuchung hilfreich.
Oft wird sie auch als Voruntersuchung gemacht, bevor eine genauere Messung mit einem sogenannten Perimeter (Gerät zur Gesichtsfeldmessung) folgt. Findet die Ärztin oder der Arzt dabei Auffälligkeiten, wird meist eine weiterführende Diagnostik empfohlen.
Was bedeutet ein fingerperimetrischer Befund?
Steht in einem Arztbrief oder Befund, dass das Gesichtsfeld „fingerperimetrisch unauffällig“ ist, heißt das: Bei der einfachen Überprüfung mit dem Finger konnten keine Einschränkungen festgestellt werden. Das spricht für ein normales Gesichtsfeld.
Tauchen jedoch Begriffe wie „fingerperimetrisch Gesichtsfeldausfall“ oder „fingerperimetrisch eingeengt“ auf, wurde bei der Untersuchung festgestellt, dass bestimmte Bereiche nicht wahrgenommen werden. In solchen Fällen sind weitere Untersuchungen nötig, um die Ursache zu klären. Häufige Gründe für Gesichtsfeldausfälle können zum Beispiel Erkrankungen des Sehnervs, der Netzhaut oder bestimmte neurologische Störungen sein.
Grenzen der Methode
Die Fingerperimetrie ist eine grob orientierende Untersuchung. Sie kann größere Ausfälle im Gesichtsfeld zuverlässig erkennen, ist aber weniger genau als apparative Verfahren. Kleinere Veränderungen oder sehr feine Einschränkungen bleiben manchmal unentdeckt. Deshalb wird bei Verdacht auf Auffälligkeiten meist zusätzlich eine computergestützte Gesichtsfeldmessung durchgeführt.
Die Methode eignet sich jedoch sehr gut, um rasch einen ersten Überblick zu bekommen – etwa nach Unfällen, bei akuten Sehstörungen oder im Rahmen von Routineuntersuchungen.
Zusammengefasst
Der Begriff fingerperimetrisch beschreibt eine einfache, mit dem Finger durchgeführte Untersuchung des Gesichtsfeldes. Sie dient dazu, schnell und unkompliziert zu prüfen, ob das seitliche Sehen oder bestimmte Bereiche im Sichtfeld eingeschränkt sind. Ein unauffälliger Befund bedeutet, dass keine größeren Ausfälle festgestellt wurden. Bei Auffälligkeiten folgen meist weitere, genauere Tests, um die Ursache abzuklären.