Was ist das Femorotibialgelenk?
Das Femorotibialgelenk ist der medizinische Begriff für das eigentliche Kniegelenk – genauer gesagt für die Verbindung zwischen Oberschenkelknochen (Femur) und Schienbein (Tibia). Es handelt sich dabei um das größte Gelenk im menschlichen Körper, das für das Beugen und Strecken des Beins verantwortlich ist.
Aufbau und Funktion des Femorotibialgelenks
Im Kniegelenk treffen der Oberschenkelknochen und das Schienbein direkt aufeinander. Diese Verbindung nennt sich Femorotibialgelenk und bildet den zentralen Teil des gesamten Kniegelenks. Zwischen den beiden Knochen liegen die sogenannten Menisken, das sind halbmondförmige Knorpelscheiben, die als Stoßdämpfer wirken und die Druckbelastung gleichmäßig verteilen.
Für einen reibungslosen Bewegungsablauf sorgen zudem glatte Knorpelflächen an den Knochenenden sowie die Gelenkflüssigkeit, die das Knie schmiert. Stabilisiert wird das Femorotibialgelenk durch kräftige Bänder und Muskeln, die ein Umknicken oder Verrutschen verhindern.
Bedeutung im medizinischen Alltag
Der Begriff taucht häufig in Arztbriefen, Befundberichten oder bei bildgebenden Untersuchungen wie dem MRT auf. Wenn dort von Veränderungen, Verletzungen oder Abnutzungserscheinungen am Femorotibialgelenk die Rede ist, ist immer die Verbindung zwischen Oberschenkel und Schienbein gemeint – also das Herzstück des Kniegelenks.
Gerade bei Kniebeschwerden, wie Schmerzen, Schwellungen oder Bewegungseinschränkungen, wird oft gezielt das Femorotibialgelenk untersucht. Auch bei Arthrose, Meniskusschäden oder Bandverletzungen spielt dieser Teil des Knies eine zentrale Rolle.
Abgrenzung zu anderen Strukturen im Knie
Das Kniegelenk besteht aus mehreren Teilgelenken. Neben dem Femorotibialgelenk gibt es noch das Femoropatellargelenk, das die Verbindung zwischen Oberschenkelknochen und Kniescheibe beschreibt. In medizinischen Texten wird oft genau unterschieden, welches Teilgelenk betroffen ist, um die Ursache von Beschwerden besser eingrenzen zu können.
Das Femorotibialgelenk ist für die Hauptbewegung des Knies zuständig und trägt einen Großteil des Körpergewichts. Veränderungen in diesem Bereich können daher besonders spürbar sein.
Wann ist das Femorotibialgelenk relevant?
Meist wird der Begriff verwendet, um präzise zu beschreiben, wo im Knie eine Veränderung festgestellt wurde. Beispielsweise kann im MRT-Befund stehen, dass sich Verschleiß oder ein Schaden am Femorotibialgelenk zeigt. Auch bei Operationen oder physiotherapeutischen Behandlungen wird genau angegeben, ob das Femorotibialgelenk betroffen ist.
Der Begriff selbst beschreibt jedoch lediglich die anatomische Verbindung im Knie und ist keine Diagnose oder Krankheit. Erst im Zusammenhang mit weiteren Angaben – etwa „Arthrose des Femorotibialgelenks“ oder „Riss des Innenmeniskus im Bereich des Femorotibialgelenks“ – wird deutlich, ob eine Erkrankung oder Verletzung vorliegt.
Kurz zusammengefasst
Das Femorotibialgelenk ist die Verbindung zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein und bildet den zentralen Teil des Kniegelenks. Es ist für die Beweglichkeit und Stabilität des Knies unverzichtbar und wird in medizinischen Berichten verwendet, um die genaue Lage von Veränderungen oder Beschwerden zu beschreiben. Der Begriff selbst steht für eine anatomische Struktur und ist keine Erkrankung.