Faustschluss: Bedeutung und Folgen für die Hand

Faustschluss: Bedeutung und Folgen für die Hand

08.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet Faustschluss?

Faustschluss beschreibt in der Medizin die Fähigkeit, die Finger einer Hand so zu beugen, dass sie eine vollständige Faust bilden. Dabei werden alle Finger in die Handfläche gelegt und der Daumen umschließt sie. Der Begriff taucht oft in Befundberichten, Arztbriefen oder bei Untersuchungen der Handfunktion auf.

Wann wird der Faustschluss geprüft?

Die Kontrolle des Faustschlusses ist ein wichtiger Bestandteil der körperlichen Untersuchung, besonders wenn es um die Beweglichkeit, Kraft oder Funktion der Hand geht. Nach Verletzungen, Operationen oder bei Erkrankungen wie Rheuma oder Nervenstörungen wird gezielt geprüft, ob der Faustschluss möglich ist. Das Ergebnis gibt Aufschluss darüber, wie gut die Hand arbeitet und ob bestimmte Strukturen – wie Sehnen, Muskeln oder Nerven – intakt sind.

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Was bedeutet „Faustschluss vollständig“ oder „Faustschluss nicht möglich“?

Wenn im Befund steht, dass der Faustschluss vollständig ist, können alle Finger ohne Einschränkung zur Faust geballt werden. Das deutet darauf hin, dass keine wesentlichen Funktionsstörungen vorliegen. Steht dort hingegen, dass der Faustschluss nicht möglich oder eingeschränkt ist, kann das auf eine Verletzung, eine Entzündung, eine Blockade im Gelenk oder ein Problem mit den Sehnen hindeuten. Manchmal wird auch vermerkt, welcher Finger betroffen ist oder wie weit die Finger von der Handinnenfläche entfernt bleiben.

Warum ist der Faustschluss wichtig?

Die Fähigkeit, eine Faust zu machen, ist für viele alltägliche Tätigkeiten unerlässlich – etwa beim Greifen, Halten oder Tragen von Gegenständen. Ein gestörter Faustschluss kann die Selbstständigkeit im Alltag erheblich beeinträchtigen. Deshalb wird im Rahmen von Therapien, Nachsorgeuntersuchungen oder Reha-Maßnahmen häufig überprüft, ob sich die Funktion der Hand verbessert oder verschlechtert hat.

Was kann hinter einem eingeschränkten Faustschluss stecken?

Wenn der Faustschluss nicht oder nur teilweise gelingt, kann das verschiedene Ursachen haben. Häufig sind Verletzungen an den Sehnen, zum Beispiel nach einem Schnitt oder einer Durchtrennung, verantwortlich. Auch Brüche im Bereich der Hand oder Finger, Gelenkentzündungen – wie sie bei Rheuma vorkommen – oder Nervenschäden können dazu führen, dass die Finger nicht mehr richtig gebeugt werden können. In manchen Fällen ist auch eine längere Ruhigstellung der Grund, weil sich Muskeln und Sehnen zurückbilden oder verkürzen.

Wie wird weiter vorgegangen, wenn der Faustschluss nicht klappt?

Je nach Ursache erfolgt eine gezielte Behandlung. Nach einer Verletzung oder Operation hilft oft eine spezielle Handtherapie, um die Beweglichkeit wiederherzustellen. Bei Entzündungen oder rheumatischen Erkrankungen kommen Medikamente und Physiotherapie zum Einsatz. Liegt eine Sehnenverletzung vor, kann manchmal ein chirurgischer Eingriff nötig sein. Auch nach Brüchen wird der Faustschluss regelmäßig kontrolliert, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Bedeutung der Dokumentation im Arztbrief

In medizinischen Berichten ist der Hinweis auf den Faustschluss ein wichtiger Befund. Er zeigt, wie gut die Handfunktion zum Zeitpunkt der Untersuchung war. Besonders nach Operationen oder Verletzungen dient dieser Vermerk als Verlaufskontrolle: Wird der Faustschluss besser, spricht das für eine gute Heilung. Bleibt er eingeschränkt, kann das ein Hinweis darauf sein, dass weitere Maßnahmen nötig werden.

Kurze Zusammenfassung

Faustschluss bezeichnet das vollständige Schließen der Hand zur Faust. Die Prüfung dieser Bewegung ist ein einfaches, aber aussagekräftiges Mittel, um die Funktion der Hand zu beurteilen. Ob der Faustschluss gelingt, gibt wichtige Hinweise auf Verletzungen, Erkrankungen oder den Heilungsverlauf. In Arztbriefen und Befunden hilft dieser Begriff, die Situation der Handfunktion klar und verständlich zu dokumentieren.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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