Was bedeutet extraaxial?
Extraaxial beschreibt in der Medizin eine Lagebezeichnung und bedeutet: „außerhalb der zentralen Achse des Gehirns oder Rückenmarks gelegen“. Der Begriff taucht häufig in Befunden von bildgebenden Untersuchungen wie MRT oder CT auf, meist im Zusammenhang mit Veränderungen oder Raumforderungen im Kopf.
Woher stammt der Begriff?
Der Ausdruck setzt sich aus „extra“ (lateinisch für „außerhalb“) und „axial“ (bezieht sich auf die Achse, hier die zentrale Nervenachse) zusammen. In der Neurologie und Radiologie wird damit unterschieden, ob etwas innerhalb (intraaxial) oder außerhalb (extraaxial) des eigentlichen Gehirngewebes liegt. Die „Achse“ meint dabei das zentrale Nervensystem, also Gehirn und Rückenmark selbst.
Was bedeutet extraaxial im Zusammenhang mit Befunden?
Wenn in einem Arztbrief oder Befund von einer extraaxialen Veränderung die Rede ist, befindet sich diese nicht im eigentlichen Hirngewebe, sondern außerhalb davon. Typische Beispiele sind Blutungen, Tumoren oder Zysten, die im Bereich der Hirnhäute, im sogenannten Subduralraum oder Epiduralraum, also zwischen Gehirn und Schädelknochen, liegen.
Solche Veränderungen können etwa ein Meningeom (ein Tumor, der von den Hirnhäuten ausgeht), ein subdurales Hämatom (eine Blutung unter der harten Hirnhaut) oder eine Zyste sein. All diese liegen außerhalb des eigentlichen Nervengewebes, also extraaxial.
Warum ist die Unterscheidung wichtig?
Die genaue Lage einer Veränderung im Kopf spielt für die Diagnose und das weitere Vorgehen eine große Rolle. Extraaxiale Befunde betreffen meist die Hüllen des Gehirns oder den Raum zwischen Gehirn und Schädel, während intraaxiale Veränderungen direkt das Hirngewebe selbst betreffen. Das kann sowohl die Ursache als auch die Behandlungsmöglichkeiten beeinflussen.
Wann taucht der Begriff auf?
In der Regel verwenden Radiologinnen und Radiologen den Begriff, wenn sie auf MRT- oder CT-Bildern eine Auffälligkeit erkennen und diese möglichst genau beschreiben wollen. Zum Beispiel heißt es dann: „Extraaxiale Raumforderung rechts frontal“ – gemeint ist ein Befund außerhalb des Hirngewebes im vorderen rechten Bereich des Kopfes.
Auch bei Blutungen nach einem Unfall, bei bestimmten Tumoren oder Zysten wird diese Lagebezeichnung genutzt, um zu sagen, dass die Veränderung nicht „im Gehirn“, sondern „am Gehirn“ oder „zwischen Gehirn und Schädel“ liegt.
Was bedeutet das für die weitere Abklärung?
Ob eine extraaxiale Veränderung harmlos oder behandlungsbedürftig ist, hängt ganz von der genauen Ursache ab. Die Bezeichnung allein sagt noch nichts über die Art oder Gefährlichkeit des Befunds aus – sie beschreibt lediglich die Lage. Für die weitere Einschätzung sind zusätzliche Informationen nötig, etwa Größe, Ausdehnung und das Verhalten der Veränderung im Verlauf.
In der Regel folgen nach so einem Befund weitere Untersuchungen, um die genaue Ursache einzugrenzen und das weitere Vorgehen zu planen. Die Lage „extraaxial“ gibt dabei einen ersten Hinweis, wo die Veränderung zu suchen ist.
Zusammengefasst
Extraaxial beschreibt im medizinischen Kontext eine Lage außerhalb des eigentlichen Gehirngewebes, meist im Bereich der Hirnhäute oder zwischen Gehirn und Schädel. Der Begriff hilft Ärztinnen und Ärzten, Auffälligkeiten in bildgebenden Untersuchungen genauer zuzuordnen. Für die Beurteilung, wie gravierend ein Befund ist oder ob eine Therapie notwendig wird, sind jedoch weitere Details entscheidend.