Exsikkose bezeichnet in der Medizin einen Zustand, bei dem dem Körper deutlich zu viel Flüssigkeit fehlt – es handelt sich also um eine ausgeprägte Austrocknung.
Wenn dem Körper Wasser fehlt
Wasser ist für den Menschen lebensnotwendig. Jede Körperzelle, jedes Organ und alle Stoffwechselvorgänge sind darauf angewiesen, dass genug Flüssigkeit vorhanden ist. Kommt es zu einer Exsikkose, bedeutet das, dass der Flüssigkeitshaushalt massiv gestört ist. Der Körper kann dann wichtige Aufgaben wie Temperaturregulation, Kreislaufstabilität oder die Entgiftung über die Nieren nicht mehr richtig erfüllen.
Häufig entsteht eine Exsikkose, wenn zu wenig getrunken wird – zum Beispiel bei älteren Menschen, die oft ein vermindertes Durstgefühl haben. Aber auch starke Durchfälle, anhaltendes Erbrechen, Fieber oder die Einnahme bestimmter Medikamente (wie entwässernde Tabletten) können dazu führen, dass der Körper mehr Wasser verliert, als er aufnimmt. Besonders gefährdet sind Säuglinge, ältere Menschen und schwer kranke Personen.
Woran lässt sich eine Exsikkose erkennen?
Die Anzeichen einer Exsikkose können sehr unterschiedlich sein. Typisch ist eine trockene, faltige Haut, die sich bei leichtem Ziehen nicht mehr sofort zurückbildet. Auch trockene Schleimhäute im Mund, eine belegte Zunge und eingesunkene Augen können Hinweise sein. Oft kommt es zu starkem Durst, Schwächegefühl, Schwindel oder Konzentrationsproblemen. Der Urin ist meist dunkel gefärbt und wird nur noch in kleinen Mengen ausgeschieden.
Im weiteren Verlauf kann eine Exsikkose zu Verwirrtheit, Kreislaufproblemen oder sogar Bewusstlosigkeit führen. Gerade bei älteren Menschen zeigen sich die Symptome manchmal eher unspezifisch – etwa durch Unruhe, Verwirrtheit oder einen plötzlichen Abfall der körperlichen Leistungsfähigkeit. Deshalb ist es wichtig, schon auf erste Anzeichen zu achten.
Ist eine Exsikkose gefährlich?
Eine ausgeprägte Austrocknung kann schnell lebensbedrohlich werden, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Der Körper verliert mit dem Wasser auch wichtige Mineralstoffe (Elektrolyte), die für das Funktionieren von Herz, Nerven und Muskeln unverzichtbar sind. Schwere Formen der Exsikkose können zu Kreislaufkollaps, Nierenversagen oder Herzrhythmusstörungen führen.
Besonders bei kleinen Kindern und älteren Menschen besteht die Gefahr, dass sich der Zustand rasch verschlechtert. Deshalb sollte bei Verdacht auf eine Exsikkose immer zügig ärztliche Hilfe gesucht werden – vor allem, wenn zusätzlich Fieber, Durchfall oder Erbrechen bestehen.
Wie wird eine Exsikkose behandelt?
Die wichtigste Maßnahme ist die rasche Zufuhr von Flüssigkeit. In leichten Fällen reicht es oft aus, regelmäßig kleine Mengen Wasser, Tee oder verdünnte Säfte zu trinken. Ist die Austrocknung bereits weiter fortgeschritten oder besteht zusätzlich ein Verlust von Elektrolyten, kann es nötig sein, spezielle Elektrolytlösungen zu geben.
Bei schweren Fällen – etwa wenn Trinken nicht mehr möglich ist oder Bewusstseinsstörungen auftreten – erfolgt die Behandlung meist im Krankenhaus. Dort wird Flüssigkeit über eine Infusion direkt in die Vene verabreicht, um den Kreislauf zu stabilisieren und die Organe zu schützen. Gleichzeitig werden die Ursachen der Austrocknung behandelt, zum Beispiel Infektionen oder Magen-Darm-Erkrankungen.
Wie lässt sich einer Exsikkose vorbeugen?
Regelmäßiges Trinken ist der einfachste und wichtigste Schutz vor einer Austrocknung. Besonders bei Hitze, Fieber oder körperlicher Belastung steigt der Flüssigkeitsbedarf deutlich an. Auch ältere Menschen sollten bewusst darauf achten, genug zu trinken, da das Durstgefühl mit dem Alter oft nachlässt. Wer an Erkrankungen leidet, die zu Flüssigkeitsverlust führen können – etwa Durchfallerkrankungen oder Diabetes – sollte besonders aufmerksam sein.
Hilfreich ist es, Getränke sichtbar bereitzustellen und das Trinken in den Tagesablauf einzuplanen. Bei Pflegebedürftigkeit oder im hohen Alter kann es sinnvoll sein, Angehörige oder Pflegekräfte um Unterstützung zu bitten. So lässt sich das Risiko einer Exsikkose deutlich verringern und die Gesundheit langfristig schützen.