Exploration Medizin: Systematisch Beschwerden abklären

Exploration Medizin: Systematisch Beschwerden abklären

20.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Die Exploration in der Medizin bezeichnet die gezielte körperliche oder auch psychische Untersuchung eines Menschen durch eine Ärztin oder einen Arzt, um Beschwerden, Symptome oder Auffälligkeiten genauer abzuklären.

Was genau bedeutet „Exploration“ im ärztlichen Alltag?

Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Erkundung“ oder „Untersuchung“. In medizinischen Texten, Arztbriefen und Befunden taucht das Wort Exploration häufig auf, wenn eine gründliche Untersuchung durchgeführt wurde – entweder am Körper selbst oder im Rahmen eines ausführlichen Gesprächs. Gemeint ist damit nicht nur das bloße „Anschauen“, sondern ein gezieltes Vorgehen, bei dem Ärztinnen und Ärzte systematisch nach Ursachen oder Hinweisen für bestimmte Beschwerden suchen.

Im engeren Sinn beschreibt Exploration meist das Abtasten, also das mit den Händen untersuchen eines Körperteils, um Veränderungen, Schmerzen oder Auffälligkeiten zu erkennen. Mehr dazu findest du auch im Artikel zur Palpation. Doch der Begriff wird auch dann verwendet, wenn ein Gespräch geführt wird, um psychische oder soziale Hintergründe zu erfassen – zum Beispiel im Rahmen einer psychologischen Exploration.

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Wann wird eine medizinische Exploration durchgeführt?

Eine Exploration kommt immer dann zum Einsatz, wenn Beschwerden oder Symptome vorliegen, deren Ursache unklar ist. Der Arzt oder die Ärztin „exploriert“ dann den betroffenen Bereich, um herauszufinden, was dahintersteckt. Das kann zum Beispiel ein schmerzender Bauch, eine Schwellung am Bein oder auch eine auffällige Veränderung der Haut sein. Oft ist die Exploration der erste Schritt, bevor weitere Untersuchungen wie Ultraschall, Laborwerte oder bildgebende Verfahren folgen.

Auch im Rahmen der sogenannten Erhebung von Vitalparametern kann eine Exploration erfolgen, etwa wenn Puls, Blutdruck oder Atmung direkt überprüft werden. In der Psychiatrie wiederum meint Exploration häufig das ausführliche Gespräch, in dem die Lebensumstände, das Erleben und die Symptome einer Person genau erfragt werden.

Was passiert bei einer Exploration?

Bei der körperlichen Exploration tastet die Ärztin oder der Arzt mit den Händen bestimmte Körperregionen ab. Dabei wird auf Schmerzen, Verhärtungen, Schwellungen oder andere Auffälligkeiten geachtet. Die Untersuchung kann zum Beispiel am Bauch, an den Lymphknoten, an Gelenken oder an Organen wie der Leber oder Milz erfolgen. Ziel ist es, Hinweise auf mögliche Erkrankungen zu finden oder auszuschließen.

Im Gespräch – also bei der psychischen oder psychosozialen Exploration – steht weniger der Körper, sondern vielmehr das Erleben, die Gefühle und die Lebenssituation im Mittelpunkt. Hier geht es darum, die Beschwerden besser zu verstehen, Zusammenhänge zu erkennen und eine vertrauensvolle Basis für die weitere Behandlung zu schaffen.

Muss man sich Sorgen machen, wenn „Exploration“ im Befund steht?

Der Begriff Exploration ist rein beschreibend und bedeutet zunächst nur, dass eine gründliche Untersuchung oder ein ausführliches Gespräch stattgefunden hat. Er ist kein Hinweis auf eine bestimmte Krankheit oder Diagnose. Vielmehr beschreibt er den Vorgang, mit dem Ärztinnen und Ärzte systematisch nach Ursachen für Beschwerden suchen.

Es ist also ganz normal, dass dieser Ausdruck in Arztbriefen, Befunden oder Berichten auftaucht. Er zeigt, dass sich jemand Zeit genommen hat, um Beschwerden sorgfältig abzuklären. Ob und was dabei gefunden wurde, steht meist an anderer Stelle im Text – zum Beispiel unter „Befund“ oder „Diagnose“.

Warum ist die Exploration so wichtig?

Eine sorgfältige Exploration bildet die Grundlage für jede medizinische Behandlung. Nur wenn die Ärztin oder der Arzt genau weiß, wo das Problem liegt, kann eine gezielte Therapie eingeleitet werden. Gerade bei unklaren Beschwerden ist die systematische Untersuchung oft der Schlüssel, um ernste Erkrankungen frühzeitig zu erkennen oder unnötige Sorgen zu vermeiden.

Auch im Gespräch ist die Exploration ein wichtiger Baustein: Sie schafft Vertrauen, hilft beim Verstehen der Beschwerden und ermöglicht es, gemeinsam einen passenden Weg zur Linderung oder Heilung zu finden.

Exploration und andere Untersuchungsmethoden

Oft wird die Exploration mit anderen Methoden kombiniert. Zum Beispiel kann nach dem Abtasten (Palpation) noch eine Ultraschalluntersuchung folgen oder es werden Blutwerte bestimmt. Die körperliche Exploration ist dabei meist der erste Schritt, bevor weitere, aufwendigere Verfahren zum Einsatz kommen.

Im Zusammenhang mit der Diagnostik tauchen auch Begriffe wie Inspektion (Anschauen), Auskultation (Abhören mit dem Stethoskop) oder Perkussion (Abklopfen) auf. All diese Methoden ergänzen sich und helfen, ein genaues Bild vom Gesundheitszustand zu bekommen.

Was sollte man nach einer Exploration beachten?

Nach einer Exploration gibt es in der Regel keine besonderen Verhaltensregeln. Sollte die Ärztin oder der Arzt Auffälligkeiten festgestellt haben, wird sie oder er das weitere Vorgehen erklären – etwa zusätzliche Untersuchungen, eine Therapie oder eine Überweisung zu einer Fachärztin. Der Begriff selbst ist also kein Grund zur Sorge, sondern zeigt, dass gründlich und systematisch vorgegangen wurde.

Wer unsicher ist, was genau bei der Exploration herausgekommen ist, kann jederzeit nachfragen und sich die Ergebnisse erklären lassen. Ein offenes Gespräch hilft oft, Unsicherheiten zu klären und gemeinsam die nächsten Schritte zu besprechen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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