Expiration Medizin: Wenn das Ausatmen schwerfällt

Expiration Medizin: Wenn das Ausatmen schwerfällt

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet Expiration in der Medizin?

Expiration bezeichnet in der Medizin das Ausatmen, also den Teil der Atmung, bei dem die Luft aus der Lunge nach außen abgegeben wird. Der Begriff stammt vom lateinischen „exspirare“, was so viel wie „aushauchen“ bedeutet. In ärztlichen Befunden, Berichten oder bei Untersuchungen wird damit immer der Vorgang des Ausatmens gemeint.

Wie läuft Expiration im Körper ab?

Beim Atmen wechseln sich zwei Phasen ab: Inspiration (Einatmen) und Expiration (Ausatmen). Während der Einatmung wird die Lunge mit frischer Luft gefüllt, bei der Ausatmung verlässt die verbrauchte Luft den Körper. Die Expiration ist dabei der natürliche Gegenspieler zur Inspiration. Sie sorgt dafür, dass Kohlendioxid, das im Körper entsteht, abgeatmet wird.

Im Ruhezustand läuft die Expiration meist passiv ab. Das bedeutet, dass sich die Muskeln, die für das Einatmen gebraucht wurden, wieder entspannen. Die Lunge zieht sich zusammen, weil das elastische Gewebe nach dem Einatmen wieder in seine Ausgangsform zurückkehrt. Dadurch wird die Luft fast von allein nach draußen gedrückt. Erst bei körperlicher Anstrengung, beim Husten oder wenn die Atmung erschwert ist, helfen zusätzliche Muskeln mit, die Luft aktiv aus der Lunge zu pressen.

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Wann spielt die Expiration eine Rolle im medizinischen Alltag?

Der Begriff Expiration taucht in vielen medizinischen Zusammenhängen auf. Bei Untersuchungen der Lunge, zum Beispiel bei der sogenannten Spirometrie, wird oft die Kraft und das Volumen der Ausatmung gemessen. Auch bei der Beschreibung von Atemgeräuschen, wie etwa beim Abhören mit dem Stethoskop, wird zwischen Geräuschen während der Inspiration und während der Expiration unterschieden.

Manchmal liest man in Befunden Sätze wie „verlängerte Expiration“ oder „erschwerte Ausatmung“. Das kann ein Hinweis auf Erkrankungen der Atemwege sein, wie zum Beispiel bei Asthma bronchiale oder einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). In solchen Fällen ist das Ausatmen nicht mehr so einfach oder schnell wie bei gesunden Menschen.

Was bedeutet eine verlängerte oder erschwerte Expiration?

Wenn in einem Arztbrief von einer „verlängerten Expiration“ die Rede ist, heißt das, dass das Ausatmen länger dauert als üblich. Das kann darauf hindeuten, dass die Atemwege verengt oder blockiert sind. Typisch ist das zum Beispiel bei Asthma, wenn sich die Bronchien verkrampfen, oder bei COPD, wenn die Atemwege dauerhaft eingeengt sind. Die Luft kann dann nicht mehr so schnell und vollständig entweichen, was zu Kurzatmigkeit oder einem Gefühl von „Luftnot“ führen kann.

Eine „erschwerte Expiration“ beschreibt, dass das Ausatmen anstrengend ist oder nicht mehr richtig funktioniert. Das kann sich durch pfeifende Atemgeräusche, Husten oder das Gefühl, nicht alles ausatmen zu können, bemerkbar machen. In solchen Fällen wird die Expiration gezielt untersucht, um die Ursache zu finden.

Bedeutung der Expiration für die Gesundheit

Für einen gesunden Atemablauf ist es wichtig, dass die Expiration reibungslos funktioniert. Störungen beim Ausatmen können auf Erkrankungen der Lunge oder der Atemwege hinweisen und sollten ärztlich abgeklärt werden. In vielen Fällen ist die Expiration aber einfach ein normaler Bestandteil der Atmung, der im Alltag kaum auffällt.

Nur wenn Beschwerden auftreten, wie zum Beispiel anhaltender Husten, Kurzatmigkeit oder pfeifende Atemgeräusche beim Ausatmen, kann es sinnvoll sein, genauer auf die Expiration zu achten. In medizinischen Berichten wird dann gezielt beschrieben, wie die Ausatmung abläuft, um Hinweise auf mögliche Erkrankungen zu bekommen.

Zusammenfassung

Expiration ist der medizinische Fachausdruck für das Ausatmen. Sie ist ein natürlicher Teil des Atmens und sorgt dafür, dass verbrauchte Luft und Kohlendioxid aus dem Körper entfernt werden. Nur wenn das Ausatmen erschwert oder verlängert ist, kann das auf eine Erkrankung hinweisen – ansonsten ist die Expiration ein ganz normaler, alltäglicher Vorgang.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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